Ifo-Institut kürzt Prognose 2024 auf 0,2 Prozent Wachstum
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr auf 0,2 Prozent gekürzt, von prognostizierten 0,7 Prozent noch im Januar und 0,9 Prozent im Dezember. Für das kommende Jahr erhöhte es hingegen seine Schätzung um 0,2 Punkte auf 1,5 Prozent Wachstum, wie das Institut mitteilte. "Die Konsumzurückhaltung, die hohen Zinsen und Preissteigerungen, die Sparbeschlüsse der Regierung und die schwache Weltkonjunktur dämpfen derzeit die Konjunktur in Deutschland und führen erneut zu einer Winterrezession", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
"Mit dem allmählichen Wegfall der Belastungen bei Zinsen und Preisen und den Auswirkungen der höheren Kaufkraft für die Verbraucher wird sich die Wirtschaftsleistung zur Jahresmitte beschleunigen." Gute Nachrichten kämen vom Arbeitsmarkt: Trotz der Flaute werde die Zahl der Beschäftigten von 45,9 auf 46,1 Millionen steigen und im kommenden Jahr sogar die Rekordzahl von 46,2 Millionen erreichen. Die Zahl der Arbeitslosen werde in diesem Jahr von 2,609 auf 2,699 Millionen steigen und im kommenden wieder auf 2,571 Millionen und damit unter 2,6 Millionen sinken. Das seien 5,9 Prozent Arbeitslosenquote 2024 und 5,6 Prozent 2025 nach 5,7 Prozent dieses Jahr.
Die Verbraucherpreise würden in diesem Jahr nur noch um 2,3 Prozent steigen, nach 5,9 Prozent im vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr seien es sogar nur noch 1,6 Prozent. Die privaten Konsumausgaben steigen laut der Prognose 2024 um 1,2 Prozent und 2025 um 1,7 Prozent, nachdem sie 2023 um 0,8 Prozent gesunken waren. Für die Ausrüstungsinvestitionen erwartet das Ifo-Institut einen Rückgang um 0,8 Prozent in diesem und eine Zunahme um 4,2 Prozent im nächsten Jahr.
Das Staatsdefizit werde in diesem Jahr von 87,4 auf 76 Milliarden sinken und im kommenden Jahr nur noch 44,6 Milliarden Euro erreichen. Das seien 2,1 Prozent der Wirtschaftsleistung vergangenes, 1,8 Prozent dieses und 1,0 Prozent kommendes Jahr. Die Exporte würden in diesem Jahr um 1,5 Prozent zurückgehen, aber im kommenden Jahr um 3,4 Prozent wachsen. Parallel dazu gehe der Überschuss in der Leistungsbilanz von 6,8 Prozent der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr auf 6,6 Prozent im kommenden Jahr zurück. Für die Importe erwartete das Institut eine Abnahme um 1,3 Prozent in diesem Jahr und dann eine Steigerung um 4,1 Prozent im kommenden.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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