Ifo-Institut: Auftragsmangel auf höchstem Wert seit Finanzkrise
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DOW JONES--Die deutsche Wirtschaft leidet einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge immer stärker unter fehlenden Aufträgen. Der Wert erreichte im Oktober das höchste Niveau seit der Finanzkrise 2009. Im Oktober berichteten demnach 41,5 Prozent der Unternehmen über Auftragsmangel, nach 39,4 Prozent im Juli.
"Der Mangel an Aufträgen hemmt weiterhin die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Kaum eine Branche bleibt verschont."
Besonders betroffen sei die Industrie. Hier berichtete im Oktober fast jedes zweite Unternehmen (47,7 Prozent) von fehlenden Aufragen. Gerade die Kernbranchen wie Maschinenbau, Metall- und Elektroindustrie sorgten sich, so Ifo. "Die im September wieder gestiegenen Auftragsbestände können ein Hoffnungssignal sein. Aber es ist noch ein weiter Weg zu gehen, bis die Bücher wieder voll sind", sagte Wohlrabe.
Bei den Dienstleistern ist der Anteil leicht von 31,2 auf 32,1 Prozent gestiegen. Insbesondere der Transportsektor ist von der schlechten Industriekonjunktur betroffen.
Aufgrund der schwachen Arbeitsnachfrage berichten rund zwei Drittel der Personalagenturen von mangelnden Aufträgen. "Leiharbeiter sind in der aktuellen Lage weniger gefragt", sagt Wohlrabe. Etwas mehr als ein Drittel der Gastronomiebetriebe haben laut Umfrage zu wenig Gäste. In der Veranstaltungsbranche liegt der Anteil von Unternehmen, die über zu wenig Aufträge klagten, bei 48,5 Prozent nach 38,5 Prozent im Juli. "Die Großereignisse haben sicherlich etwas Kaufkraft für kleinere Konzerte und Veranstaltungen abgezogen", sagte Wohlrabe.
Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer blicken hingegen im Moment weniger sorgenvoll auf ihre Auftragslage, wie Ifo erklärte. Hoher Bürokratie- und Regulierungsaufwand bescherten ihnen eine hohe Nachfrage nach Beratung, so das Münchner Institut.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/cln
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