Kommentar
17:45 Uhr, 03.05.2022

Starke US-Börsen sorgen für DAX-Erholung - US-Industrie erzielt kräftiges Auftragsplus

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  • Putin verhängt wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen
  • Erzeugerpreise im Euroraum schnellen um 36,8 % nach oben
  • BA: Zahl der Arbeitslosen ist im April gesunken
  • ifo: Importe aus Russland und Ukraine nur schwer ersetzbar
  • EU-Borrell: Öl-Embargo auf dem Weg
  • Russisches Aufklärungsflugzeug über der Insel Rügen
  • Ukraine: Für Moskau gibt es nur die Kapitulation
  • RBA mit erster Zinserhöhung seit über einem Jahrzehnt
  • Destatis: Zahl der Erwerbstätigen wieder über Vor-Corona-Niveau
  • Stellantis übernimmt Carsharing von BMW und Mercedes-Benz
  • Deutsche Post bleibt auf Wachstumskurs
  • Pfizer: Umsatz und Gewinn schießen hnellen nach oben
  • "Flash Crash": Citigroup räumt Panne ein

Markt

  • Eine Erholung an den US-Börsen hat am Dienstag für Rückenwind am deutschen Aktienmarkt gesorgt und den DAX im späten Handel wieder über die Marke von 14.000 Punkten steigen lassen. Der DAX legte per Xetra-Schlusskurs um 0,72 Prozent auf 14.039,47 Punkte zu. Offenbar wirft die US-Notenbank, die am Mittwoch ihren Zinsentscheid verkünden wird, ihren Schatten voraus. „Kurz vor der wichtigen US-Notenbanksitzung am Mittwoch will sich niemand voreilig positionieren", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Es wird am Markt damit gerechnet, dass die Fed den Leitzins diesmal um 0,5 Prozentpunkte anheben wird. Wenn Anleger für weniger riskante Anlagen wieder Zinsen bekommen, schmälert dies tendenziell die Attraktivität der riskanteren Aktien.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

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Der US-Spezialchemiekonzern DuPont blickt zwar optimistischer auf die Umsatzentwicklung, doch die hohen Rohstoff- und Energiekosten belasten. Wegen steigender Verkaufspreise hob der Konzern den Umsatz im fortgeführten Geschäft auf 13,3 bis 13,7 Mrd. Dollar an. Allerdings geht der Konzern weiter von einem operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 3,25 bis 3,45 Mrd. Dollar aus.
  • Der Generikahersteller Teva senkte seine Umsatzprognose und rechnet nun mit Erlösen in diese Jahr von 15,4 bis 16,0 Mrd. Dollar statt von 15,6 bis 16,2 Mrd. Dollar nach 15,9 Mrd. im vergangenen Jahr. Die Prognose für den bereinigten Gewinn je Aktie bestätigte der Pharmakonzern.
  • Restaurant Brands (Burger King) hat im ersten Quartal ein Umsatzwachstum um 15 Prozent auf 1,45 Mrd. Dollar verzeichnet. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern nach eigenen Angaben nicht damit, einen Gewinn mit dem weiterhin laufenden Franchise-Russland-Geschäft zu erzielen.
  • Der US-Kosmetikkonzern Estee Lauder kann seine Jahresziele nicht halten und rechnet 2022 noch mit einem Umsatzplus von sieben bis neun Prozent statt mit 13 bis 16 Prozent. Für den bereinigten Gewinn je Aktie strebt der Konzern jetzt 7,05 bis 7,15 Dollar an statt 7,43 bis 7,58 Dollar. Höhere Kosten und Lieferengpässe belasteten, hieß es zu Begründung.
  • Der US-Medienkonzern Paramount (früher: ViacomCBS) hat im ersten Quartal wegen des schwächelnden Werbegeschäfts einen Umsatzrückgang um ein Prozent auf 7,33 Mrd. Dollar verzeichnet. Der Gewinn brach um mehr als die Hälfte auf 433 Mio. Dollar ein. Allerdings gewann das Unternehmen mehr als sechs Mio. neue Streamingkunden für sein Angebot Paramount+.
  • Der US-Chipkonzern Qualcomm soll Volkswagen für autonomes Fahren beliefern. "Ab der Mitte des Jahrzehnts" soll Qualcomm die Ausstattung verschiedener neuer Modelle übernehmen, wie die VW-Software-Sparte Cariad am Dienstag bekanntgab.
  • Der aktivistische Investor Elliott Investment Management gab eine Beteiligung von rund 6 Prozent an Western Digital bekannt und drängt das Unternehmen nun, sein Geschäft mit traditionellen Festplatten für Computer von seinem Flash-Speicher-Geschäft zu trennen. Die vorgeschlagene Aufspaltung würde die 19 Mrd. Dollar teure Übernahme von SanDisk durch Western Digital im Jahr 2016 rückgängig machen. Damals wurde die Übernahme als Versuch gewertet, sich von Western Digitals seinerzeit schrumpfendem Festplattengeschäfts weg und hin zu SanDisks chipbasierter Flash-Speichertechnologie zu diversifizieren.
  • Der US-Pharmakonzern Pfizer hat im ersten Quartal seinen Umsatz um fast 80 Prozent auf nahezu 25,7 Mrd. US-Dollar gesteigert. Die Umsatzgeneratoren Covid-Impfung und die Pille herausgerechnet betrug das Wachstum aus eigener Kraft lediglich zwei Prozent. Unter dem Strich verdiente der Konzern 7,9 Mrd. Dollar, das waren 61 Prozent mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand seine Umsatzerwartungen. Wegen eines negativen Effekts aus einer neuen Rechnungslegungsvorschrift wurde hingegen das Ziel für das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) auf 6,25 bis 6,45 Dollar (zuvor. 6,35 - 6,55 USD) gesenkt.
  • Nach Angaben der Citigroup steckte ihre Londoner Handelsabteilung hinter dem „Flash Crash“ am europäischen Aktienmarkt am Montagvormittag. Einem Händler dort sei bei einer Transaktion ein Fehler unterlaufen, teilte das Institut mit. „Innerhalb von Minuten haben wir den Fehler identifiziert und korrigiert", so die Citigroup. Die Bank führt nach eigenen Angaben derzeit Gespräche mit Aufsichtsbehörden und Börsenbetreibern über den Vorfall. Die europäischen Aktien konnten nach einem schlagartigen Abfall ihre Verluste wenig später wieder ausbügeln.
  • Der Sensorspezialist ams Osram hat im ersten Quartal bei um drei Prozent gesunkenen Umsätzen von 1,25 Mrd. Euro einen Rückgang des Betriebsgewinns (Ebit) um zwölf Prozent auf 126 Mio. Euro verzeichnet. Die Ebit-Marge sank auf 10,1 Prozent nach 11,1 Prozent im Vorjahresquartal. Nach Steuern stieg der Gewinn hingegen um 38 Prozent auf 102 Millionen Euro. Für das zweite Quartal rechnet der Konzern mit einem Umsatz zwischen 1,15 und 1,25 Mrd. Euro. Die operative Marge werde zwischen acht und elf Prozent erwartet.
  • technotrans ist trotz gestiegener Herausforderungen positiv in das Geschäftsjahr 2022 gestartet. Der Konzernumsatz erreichte im ersten Quartal 56,7 Mio. Euro und lag um 7,2 Prozent über dem Vorjahr. Das operative Konzernergebnis (EBIT) stieg um 8,4 Prozent auf 3,1 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von 5,5 Prozent (Vorjahr: 5,4 %). Der Auftragsbestand erreichte mit 85 Mio. Euro per Ende März ein neues Allzeithoch. Der Vorstand bestätigte die Prognose, für das Geschäftsjahr einen Konzernumsatz zwischen 220 und 230 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge zwischen 5,0 und 6,0 Prozent zu erreichen. Die Mittelfrist-Prognose 2025 hat zudem unverändert Bestand.
  • Die Deutsche Post bleibt auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf 22,6 Mrd. Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Der operative Gewinn (Ebit) konnte zugleich von 1,9 Mrd. Euro vor Jahresfrist auf 2,2 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Ziele für 2022 kann der Konzern angesichts des weiterhin boomenden Online-Handels und dem anziehenden Welthandel bestätigen.
  • Die Autohersteller BMW und Mercedes-Benz verkaufen ihre gemeinsame Carsharing-Tochter Share Now an den internationalen Autokonzern Stellantis. BMW und Mercedes-Benz wollen nun ihren gemeinsamen E-Auto-Ladedienst Charge Now und ihre Mobilitäts-App Free Now ausbauen, die Kunden über Partner wie Sixt Zugriff auf 180.000 Fahrzeuge in über 150 Städten bietet. Von Mercedes-Benz hieß es, auch wenn man sich künftig stärker auf das Kerngeschäft im Luxussegment konzentriert, bleibe Carsharing ein wichtiger Bestandteil der urbanen Mobilität. BMW-Manager Rainer Feurer ergänzte: „Die neue Ausrichtung ermöglicht uns die schnellere Skalierung unserer Aktivitäten und somit in kürzester Zeit weiteres, profitables Wachstum“.
  • Der Energiekonzern Uniper ist schwach ins laufende Jahr gestartet. Die Segmente Globaler Handel und Europäische Erzeugung blieben deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück, teilte die deutsche Tochter des finnischen Konzerns Fortum am Dienstag mit. Laut den endgültigen Zahlen betrug der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal 829 Mio. Euro, nach 731 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Minus von 3,1 Mrd. Euro. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch 842 Mio. Euro verdient. Der Energiekonzern bemüht sich im Streit um die von Gazprom geforderte Bezahlung der Gaslieferungen in Rubel derweil weiter um eine Lösung. Uniper sei dazu im Gespräch mit der Bundesregierung und Gazprom, hieß es am Dienstag. Uniper ist der größte ausländische Einzelkunde von Gazprom.
  • Der Kunststoff-Konzern Covestro rasierte seine Gewinnprognose. 2022 werde das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bei 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Zuvor war Covestro von 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro ausgegangen. Neben dem anhaltenden Corona-Lockdown in China nannte der Konzern stark steigende Energie- und Rohstoffkosten als Grund für den Pessimismus.
  • Der britische Ölkonzern BP hat angesichts der massiv gestiegenen Ölpreise operativ deutlich mehr verdient als erwartet. Bereinigt um Sondereffekte verdiente BP im ersten Quartal 6,25 Mrd. Dollar, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Konzern übertraf zudem die Erwartungen der Experten deutlich. Wegen der Abschreibung seiner Beteiligung an dem russischen Ölkonzern Rosneft und des Rückzugs aus dem Geschäft in Russland fiel auf Nettobasis allerdings ein Verlust in Höhe von 20,4 Mrd. Dollar an, nach einem Gewinn von 4,7 Mrd. Dollar im Vorjahr.
  • Der schweizerisch-amerikanische Computerzubehör-Hersteller Logitech hat wegen des Kriegs in der Ukraine und einer spürbaren Abschwächung der Nachfrage seine Prognose gekappt. Außerdem erwartet das Unternehmen ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent statt den bislang angepeilten Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich.
  • Wie der Spezialist für Lackieranlagen und Holzbaumaschinen Dürr am Montagabend mitteilte, dürfte vom Umsatz spürbar weniger als operativer Gewinn hängenbleiben als bisher erwartet. Nach einem vergleichsweise guten Start ins Jahr dürften nun Probleme im Zuge der anhaltenden Lieferkettenprobleme verstärkt zu Buche schlagen.

Konjunktur & Politik

  • Die Aufträge der US-Industrie sind im März zum Vormonat um 2,2 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag mit. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 1,2 Prozent gerechnet. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge legten die Aufträge im März um 2,5 Prozent zu.
  • Bei dem geplanten Öl-Embargo der EU gegen Russland steht eine Einigung aller EU-Staaten weiter aus. Nach Ungarn machte auch die Slowakei am Dienstag klar, dass das Land nicht bereit sei für einen raschen Lieferstopp. Der slowakische Wirtschaftsminister und Vizeregierungschef Richard Sulik verlangte Ausnahmeregeln. Die Slowakei bezieht derzeit nahezu komplett ihr Erdöl aus Russland.
  • Der US-Supreme Court könnte das US-Abtreibungsrecht kippen. In einem dem Magazin Politico“ vorliegenden Entwurf bezeichnet der Supreme-Court-Richter Samuel Alito die Rechtsprechung, die als Roe v. Wade bekannt ist, als „von Anfang an falsch". Kippt der mehrheitlich konservativ besetzte Supreme Court die Rechtsprechung, wäre der Weg endgültig frei für schärfere Abtreibungsgesetze bis hin zu kompletten Verboten in den einzelnen US-Bundesstaaten.
  • Der US-Senat hat für einen 250 Mrd. Dollar schweren Plan zur Finanzierung der wissenschaftlichen Forschung und zum Ausbau der Produktion von Spitzentechnologien gestimmt, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Der Gesetzentwurf des demokratischen Mehrheitsführers Chuck Schumer wurde von 19 Republikanern unterstützt.
  • Die russische Offensive im Donbass läuft offenbar nicht gut. Aus dem Pentagon hieß es, die Truppen Moskaus lägen deutlich hinter ihrem Zeitplan. Dabei wird unterstellt, dass Präsident Putin bis zum 9. Mai, dem Tag des Sieges im „Großen Vaterländischen Krieg“ gegen Nazi-Deutschland, einen nennenswerten Erfolg sehen will.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson will heute in einer (Video-) Rede vor dem ukrainischen Parlament neue Militärhilfe in Höhe von 357 Mio. Euro ankündigen. „Der Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren stelle die beste Stunde der Ukraine dar, an die man sich noch in Generationen erinnern werde“, so Johnson laut vorab verbreiteten Redemanuskript.
  • Laut der Umfrage von MLIV Pulse von letzter Woche geht eine klare Mehrheit der 807 befragten Marktteilnehmer davon aus, dass die 10-jährige US-Rendite auf über 3,15 Prozent steigen wird - und erst im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreicht, während 41 Prozent erwarten, dass sie von derzeit etwa 2,9 auf 3,4 Prozent anziehen wird. Etwa 25  41 Prozent der MLIV-Befragten gehen zudem davon aus, dass die US-Notenbank später zu einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte gezwungen sein wird.
  • Die Preise der Hersteller in der Eurozone steigen wegen der Kostenexplosion im Energiesektor weiter in Rekordtempo. Die Erzeugerpreise erhöhten sich im März um 36,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Das ist die höchste Rate seit Einführung des Euro im Jahr 1999. Ökonomen hatten mit einem etwas schwächeren Anstieg gerechnet. Im Februar hatte das Plus bei 31,5 Prozent gelegen. Bei Energie gab es einen massiven Anstieg von 104,1 Prozent.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Dekret zu wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen unterzeichnet. Dem Papier zufolge wird der Export von Produkten und Rohstoffen an bestimmte Personen, Organisationen und Länder verboten. Welche das sind, wurde bisher noch nicht genannt. Die Bestimmungen seien als Reaktion auf „unfreundliche Aktionen bestimmter ausländischer Staaten und internationaler Organisationen“ zu verstehen, teilte ein Kreml-Sprecher in Moskau mit. Von dem Dekret könnten auch Deutschland und die EU-Staaten betroffen sein.
  • Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im April gesunken. Wie die Bundesagentur (BA) mitteilte, wurden im vergangenen Monat insgesamt 2,31 Mio. Erwerbslose registriert. Das waren 53.000 weniger als im März und 462.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote wurde mit 5,0 Prozent angegeben.
  • Ein über der Ostsee anfliegendes russisches Aufklärungsflugzeug hat die deutsche Luftwaffe in Bereitschaft versetzt. Als Reaktion stiegen bereits am Samstag zwei Eurofighter vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern zu einem Alarmstart. Die russische Maschine sei im internationalen Luftraum vor der Insel Rügen identifiziert worden, hieß es. Die deutschen Maschinen begleiteten das russische Flugzeug im internationalen Luftraum weg von Deutschland.
  • Der Außenbeauftragte der Europäischen Union (EU), Josep Borrell, erwartet bereits bei der kommenden Sanktionsrunde ein Öl-Embargo gegen Russland. Er hoffe, dass die EU in der Lage sein werde, Russlands Energieexporte deutlich zu begrenzen, sagte Borrell laut Reuters. Bisher gebe es aber noch keine Einigung zwischen allen Mitgliedern.
  • In der Ukraine sorgt man sich, dass Kremlchef Wladimir Putin in Russland den Kriegszustand verhängen und eine Generalmobilmachung anordnen könnte. Der Chef der ukrainischen Militäraufklärung, Kyrylo Budanow, sprach von russischen Vorbereitungen auf eine offene Mobilisierung von Soldaten und Reservisten. Bislang spricht Russland offiziell nur von einer "Spezial-Operation" in der Ukraine.
  • Die Bundesregierung ist davon überzeugt, dass die Ausbildung ukrainischer Soldaten keine rote Linie zum Kriegseintritt darstellt und bezieht damit eine Position gegen den Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages.
  • Russland will am Montag 11.500 Personen nach Russland evakuiert haben. Diese hätten darum gebeten, aus den Regionen Luhansk und Donezk evakuiert zu werden, so das russische Verteidigungsministerium. Seit dem 24. Februar seien mehr als 1 Mio. Personen, darunter 200.000 Kinder, nach Russland evakuiert worden.
  • China befürchtet westliche Sanktionen und bereitet die Entkopplung vom Westen vor. Laut einem Bericht der „Financial Times“ haben am 22. April chinesische Aufsichtsbehörden eine Dringlichkeitssitzung mit in- und ausländischen Banken abgehalten, um zu erörtern, wie sie im Ernstfall die Auslandsguthaben des Landes schützen könnten.
  • Der Starinvestor Warren Buffett hat dem Bitcoin erneut eine Abfuhr erteilt. Der 91-jährige sagte auf der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway, dass er alle Bitcoins der Welt nicht mal für 25 Dollar haben wollen würde. Er investiere lieber in Wohnungen und Bauernhöfe, „simple businesses“.
  • Ungarn bekräftigte seine Ablehnung von Sanktionen gegen die russische Öl- und Gasindustrie. Budapest werde keinen Strafmaßnahmen zustimmen, die russische Öl- und Gaslieferungen nach Ungarn unmöglich machten, sagte Außenminister Peter Szijjarto laut Reuters-Berichten bei einem Besuch in Kasachstan.
  • Deutschland und Indien wollen trotz Differenzen über den Ukraine-Krieg enger zusammenarbeiten. Kanzler Scholz und Indiens Ministerpräsident Modi kündigten bei einem gemeinsamen Auftritt in Berlin eine vertiefte Partnerschaft an. Scholz sagte, die Bundesregierung werde für die Zusammenarbeit beim Klimaschutz oder bei erneuerbaren Energien 10 Mrd. Euro bis 2030 zur Verfügung stellen.
  • Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, hat Kanzler Olaf Scholz kritisiert, weil dieser nicht nach Kiew reisen will. „Was sollen die Ukrainer jetzt machen? Sollen sie um Entschuldigung bitten, dass sie den Bundespräsidenten nicht eingeladen haben?", fragte Weber im Radiosender Bayern2. Scholz hatte zuvor gesagt, die Ausladung Steinmeiers durch die Ukraine Mitte April stehe seiner Reise im Weg. Auch der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk kann die Absage von Scholz zu einer Kiew-Reise nicht nachvollziehen. „Eine beleidigte Leberwurst zu spielen klingt nicht sehr staatsmännisch", sagte Melnyk der dpa. „Es geht um den brutalsten Vernichtungskrieg seit dem Nazi-Überfall auf die Ukraine, es ist kein Kindergarten."
  • Der Sekretär des nationalen Sicherheitsrates in Kiew, Olexij Danilow, äußerte sich überzeugt, der Krieg werde nicht mit einem Friedensabkommen, sondern mit einer Kapitulation der Russen enden. „Mit Russland können wir nur dessen Kapitulation unterzeichnen“, sagte Danilow im ukrainischen Fernsehen. Er rechne auch nicht mit Sicherheitsgarantien internationaler Partner für die Ukraine. Die beste Garantie für die Ukraine sei die Macht ihres Volkes, sagte Danilow. Seiner Einschätzung nach werde Russland nicht das Ziel erreichen, bis zum 9. Mai den Süden der Ukraine bis hin zum prorussischen Separatistengebiet Transnistrien in der benachbarten Republik Moldau zu erobern.
  • Papst Franziskus hat um ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau gebeten, um sich für ein Ende des Krieges einzusetzen. Er habe aber keine Antwort erhalten, sagt das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche der Zeitung "Corriere Della Sera".
  • Ein über der Ostsee anfliegendes russisches Aufklärungsflugzeug hat die deutsche Luftwaffe in Alarmbereitschaft versetzt. Als Reaktion stiegen bereits am Samstag zwei Eurofighter vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern zu einem Alarmstart auf, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die russische Maschine sei im internationalen Luftraum vor der Insel Rügen identifiziert worden, hieß es. Die deutschen Maschinen begleiteten das russische Flugzeug im internationalen Luftraum weg von Deutschland.
  • Deutsche Unternehmen können Importe aus Russland, der Ukraine oder Belarus nur schwer ersetzen. Das geht aus einer ifo Umfrage hervor. Nur 13,8 Prozent der Industriefirmen mit Lieferproblemen aus diesen Ländern könnten ihre Bezugsquellen demnach kurzfristig komplett ersetzen. Für 43,4 Prozent ist dies nur teilweise möglich. Weitere 16,3 Prozent antworteten dem Institut, andere Bezugsquellen seien wirtschaftlich nicht sinnvoll und 13,8 Prozent erklärten, dies sei gar nicht möglich. „Der Wechsel von Bezugsquellen bereitet vielen Unternehmen Kopfzerbrechen“, sagt ifo-Forscher Klaus Wohlrabe. „Jahrelang erprobte Lieferketten und Produktionsprozesse lassen sich oft kurzfristig nicht umorganisieren“ ergänzt er.
  • Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland lag nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im März mit rund 45,2 Mio. Personen erstmals wieder über dem Vorkrisenniveau des Februars 2020. Gegenüber dem Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt kräftig um 85.000 Personen (+0,2 %). Damit waren im März saisonbereinigt 0,1 Prozent oder 41.000 Personen mehr erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland.
  • Die Reserve Bank of Australia hat ihren Leitzins erstmals seit gut einer Dekade wieder erhöht. Das Zinsniveau wurde überraschend deutlich von 0,1 auf 0,35 Prozent angehoben. Analysten hatten im Schnitte eine Erhöhung auf 0,25 Prozent erwartet. Die Währungshüter signalisierten angesichts der hohen Inflation eine Fortsetzung des Zinsstraffungskurses. „Wir sind entschlossen, das Notwendige zu tun, um sicherzustellen, dass die Inflation in Australien im Laufe der Zeit auf das Zielniveau zurückkehrt", bestätigte Notenbankchef Philip Lowe.

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