Analyse
12:02 Uhr, 24.04.2008

ifo-Geschäftsklimaindex fällt deutlich

Externe Quelle: Postbank

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im April spürbar von 104,8 auf 102,4 Punkte gefallen. Wir hatten mit einem Rückgang auf 104,5 Punkte gerechnet, der Markt war von 104,3 Punkten ausgegangen. Die Stimmungseintrübung kam somit zwar nicht unerwartet, das Ausmaß schon. Die zuvor gesehenen drei Anstiege des Indikators wurden damit auf einen Schlag korrigiert. Zugleich fiel das Geschäftsklima damit zwar auf den niedrigsten Stand seit Januar 2006, liegt aber immer noch deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt von 96,5 Punkten.

Die Stimmungseintrübung resultierte aus einer verhalteneren Einschätzung sowohl der aktuellen Lage als auch der Geschäftserwartungen. Der Lageindex fiel dabei überproportional von 111,5 auf 108,4 Punkte, was aber im historischen Vergleich immer noch ein sehr hohes Niveau darstellt. Die Erwartungskomponente reduzierte sich von 98,4 auf 96,8 Punkte. Der langjährige Durchschnitt liegt hier bei 96,9 Punkten. Dies bedeutet, dass die befragten Unternehmen von einer guten Position ausgehend ein Abgleiten der konjunkturellen Dynamik auf Normalmaß erwarten.

Die deutliche Korrektur der Unternehmensstimmung nach zuvor drei Anstiegen weist darauf hin, dass sich die deutsche Konjunktur nach einem wohl sehr gut verlaufenen 1. Quartal im Frühjahr und im Sommer abkühlt. Das Niveau des ifo-Geschäftsklimaindexes lässt gleichwohl eine Fortsetzung des Aufschwungs erwarten, nur eben mit nachlassender Dynamik.

Wir gehen davon aus, dass die verhaltenere Stimmung die aufkeimenden Spekulationen über eine mögliche EZB-Leitzinserhöhung dämpft. Allerdings liefert der ifo-Index der EZB auf seinem derzeitigen Niveau auch keinen Anlass den Leitzins zu senken, zumal der Inflationsdruck auch in den kommenden Monaten nicht nachhaltig sinken dürfte. Insofern dürfte das heutige Ergebnis die EZB in ihrer Neigung bestärken, den Leitzins weiterhin konstant zu halten.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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