Kommentar
12:31 Uhr, 22.06.2009

ifo Geschäftsklima: Der Stoff aus dem die Träume sind

1. Das deutsche ifo Geschäftsklima hat es geschafft: Mit der Verbesserung auf 85,9 Punkte im Juni (Bloomberg-Median: 85,0 Punkte, DekaBank: 85,9 Punkte) ist nach dem dramatischen Verfall der dritte Anstieg in Folge zu verzeichnen. Das deutet nach der gängigen Faustformel auf einen Trendwechsel hin, sodass der Tiefpunkt im März 2009 gelegen hat. Da die konjunkturelle Entwicklung gewöhnlich die Muster des ifo Geschäftsklimas nachzeichnet ist auch für das Bruttoinlandsproduktwachstum (im Vorjahresvergleich) ein Tiefpunkt im ersten Halbjahr zu erwarten.

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2. Die Lagebeurteilung blieb mit einem Rückgang um 0,1 auf 82,4 Punkte hinter den Hoffnungen der Analysten zurück, hatte man doch mit einem Anstieg gerechnet. Der wäre auch zu begründen gewesen, denn seit geraumer Zeit wird die Auftragseingangsentwicklung von den deutschen Unternehmen – ebenfalls in der ifo-Umfrage – besser als im Vormonat eingeschätzt. Vermutlich sind aber das Niveau der Auftragsbestände und die Kapazitätsauslastung noch zu gering gewesen, um hier einen echten Stimmungsumschwung herbeizuführen. Wir gehen aber davon aus, dass die kommenden Monate die ersehnte Verbesserung der Lagebeurteilung bringen werden.

3. Die Entwicklung der Geschäftserwartungen sprengt die bisherigen Maßstäbe. Im Juni stiegen sie zum sechsten Mal in Folge, nun um 3,5 Punkte auf 89,5 Punkte an. Noch nie seit 1970 haben sich die Erwartungen nach einem Tiefpunkt so stark erholt. Das hat sicherlich auch mit dem historisch niedrigen Niveau zu tun, bleibt aber dennoch als erfreuliche Tatsache zu vermerken. Hinter der wachsenden Zuversicht der Unternehmen steckt die Hoffnung, dass die Weltwirtschaft sich gefangen hat und schon bald wieder die Exporte beleben kann. Diese Hoffnungen sind durchaus berechtigt, denn alle globalen Indikatoren – harte wie auch weiche – weisen wieder nach oben. Auch hier gilt es, das niedrige Niveau nicht aus dem Blick zu verlieren. Es ist noch kein Feuerwerk, das abbrennen wird – zu tief war der vorangegangene Fall –, doch ein Lichtlein in der Dunkelheit ist es allemal.

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4. Die heutigen Daten unterstreichen, dass die Hoffnungen auf einen konjunkturellen Tiefpunkt im ersten Halbjahr und eine dann einsetzende Besserung berechtigt sind. Bei all dem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die globale Krise, die deutsche Volkswirtschaft um drei bis vier Jahre zurückgeworfen hat. Das Bruttoinlandsprodukt befindet sich in diesem Jahr ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2005/06. Es liegt also noch ein schwieriger Pfad vor uns, um auf das alte Niveau der Wirtschaftsaktivität zurückzukommen. Immerhin, es sieht so aus, als ob wir diesen Pfad nun eingeschlagen hätten.

Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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