Kommentar
22:15 Uhr, 07.04.2020

Lufthansa kündigt drastisches Sparprogramm an - Japan beschließt Mega-Konjunkturpaket - Exxon Mobil setzt den Rotstift an

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  • OPEC+ fordert Förderkürzung der USA
  • EZB stützt Italien mit massiven Anleihekäufen
  • Britischer Premier Johnson auf Intensivstation
  • ifo: Deutsche Industrieproduktion wird massiv sinken
  • Corona: Mehrere Länder lockern Beschränkungen
  • Merkel: keine vorzeitigen Lockerungen von Corona-Auflagen aus
  • Fraport: Weiterer Passagierrückgang am Flughafen Frankfurt

DAX & Wall Street

  • Die Börsen profitieren weiter von der aufkeimenden Hoffnung, dass das Schlimmste in der Coronakrise überstanden sein könnte, ungeachtet warnender Stimmen. Das Angstbarometer, der V-DAX, ging gestern auf 43,76 nach 47,30 am Freitag zurück. Damit hat sich der Vola-Index seit dem am 16. März markierten Hoch mehr als halbiert. Und es ist wohl auch die Befürchtung vieler Anleger dabei, den Aufschwung an den Aktienmärkten zu verpassen, sollten die Beschränkungen für die Wirtschaft aufgehoben werden. So panisch die Investoren sich noch vor Kurzem zurückzogen, so gierig zeigen sie sich nun. Nachdem der DAX im Hoch fast auf 10.600 Punkte zulegen konnte, setzten wieder Gewinnmitnahmen ein und das Börsenbarometer beendete den Handel mit einem Plus von 2,79 Prozent bei 10.357 Zählern. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland gehen offenbar davon aus, dass die Wirtschaftsleistung hierzulande in diesem Jahr um 4,2 Prozent einbrechen wird. Im nächsten Jahr soll es dann aber um 5,8 Prozent nach oben gehen. Das berichten Nachrichtenagenturen. Erst morgen wollen die Forschungsinstitute offiziell ihre Frühjahrsprognose veröffentlichen.
  • Der Dow Jones sank zum Handelsschluss trotz sehr starkem Beginn ins Minus und beendete den Tag 0,1 Prozent tiefer bei 22.654 Punkten. Der S&P 500 schloss um 0,12 Prozent tiefer bei 2.659 Punkten, der Nasdaq 100 gab um 0,4 Prozent auf 8.049 Punkte nach.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Lufthansa hat angesichts des starken Einbruchs im Flugverkehr im Zuge der Coronavirus-Krise ein umfassendes Restrukturierungsprogramm beschlossen. Der Flugbetrieb bei der Tochter Germanwings solle komplett eingestellt werden, teilte die Lufthansa mit und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Darüberhinaus sollen die Kapazitäten auch in anderen Bereichen deutlich verringert werden, wie die Lufthansa mitteilte. Auch für die Zeit nach der aktuellen Krise rechnet die Airline mit einem deutlichen Nachfragerückgang. Auch auf Stellenstreichungen will die Lufthansa nicht verzichten. Möglichst vielen Mitarbeitern solle aber eine Weiterbeschäftigung im Konzern angeboten werden, heißt es.
  • HelloFresh verschiebt die bislang für den 28. April geplante Hauptversammlung auf unbestimmte Zeit. Ein neuer Termin werde bekanntgegeben, sobald die Verhältnisse es erlauben.
  • WeWork will seinen Großaktionär Softbank nach einem geplatzten Aktienverkauf verklagen. Softbank habe gegen vertragliche Vereinbarungen sowie treuhänderische Pflichten verstoßen, zitierte Bloomberg aus einem Statement von WeWork. Softbank hatte sich vergangene Woche dazu entschlossen, von dem Plan, für rund 3 Mrd. Dollar Aktien des Konzerns zu kaufen, abzurücken.
  • Der Chiphersteller Infineon darf endgültig den US-Konkurrenten Cypress Semiconductor übernehmen. Alle erforderlichen behördlichen Genehmigungen lägen nun vor, teilte der Konzern mit. Der Abschluss soll in den kommenden fünf Geschäftstagen erfolgen, hieß es weiter. Mit einem Volumen von neun Milliarden Euro ist die Cypress-Übernahme die größte in der Unternehmensgeschichte.
  • Saudi-Arabien engagiert sich beim angeschlagenen US-Kreuzfahrtkonzern Carnival. Der Saudi-Staatsfonds PIF hat in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC einen Anteil von 8 % angemeldet. Das Aktienpaket hat einen Wert von 370 Mio. Dollar. Die Kreuzfahrtbranche zählt zu den Wirtschaftszweigen, die besonders stark unter der Corona-Pandemie leiden.
  • Der US-Ölkonzern Exxon Mobil will wegen des Ölpreisverfalls im laufenden Jahr rund 30 % weniger investieren als ursprünglich geplant. Auch die Betriebskosten will der Ölkonzern senken. Der Ölpreis war zuletzt im Zuge eines Nachfrageeinbruchs und des Preiskrieges zwischen Russland und Saudi-Arabien eingebrochen. 

  • Boeing stoppt aufgrund der Corona-Krise nun auch die Produktion seines Langstreckenjets 787 "Dreamliner" in South Carolina. Der Betrieb im Werk in North Charleston werde ab Mittwoch bis auf Weiteres ausgesetzt, teilte der Konzern am Montag nach US-Börsenschluss mit. „Es ist unsere Verpflichtung, uns auf die Gesundheit und Sicherheit unserer Team-Mitglieder zu konzentrieren“.
  • Der Apartment-Vermittler Airbnb hat sich frisches Geld besorgt. Es handele sich um eine strategische Investition der Beteiligungsgesellschaften Silver Lake und Sixth Street Partners im Wert von 1,0 Mrd. Dollar, teilte Airbnb mit. Der Mittelzufluss erfolge über Aktien und Schuldtitel.
  • Der Mischkonzern 3M wird in den nächsten drei Monaten fast 167 Mio. medizinische Schutzmasken für die Regierung produzieren. Mit diesem Ergebnis legen das Unternehmen und das Weiße Haus ihre Auseinandersetzung in dieser Angelegenheit bei.
  • AT&T erklärte, dass man über eine starke Cash-Position und Bilanz sowie ein attraktives Liquiditätsniveau verfüge. Trotz der Corona-Krise werde der Ausblick daher beibehalten. Auch die Auszahlung der Quartalsdividenden werde fortgesetzt.
  • Der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz erwartet eine höhere Nachfrage im ersten Quartal, da sich der Bedarf nach Lebensmittelprodukten bei den Verbrauchern im Zuge der Corona-Kreise erhöht hat. Analysten hatten zuletzt mit einem Umsatzrückgang im ersten Quartal gerechnet.
  • Der dänische Windkraftanlagenbauer Vestas hat wegen der Corona-Pandemie im Rahmen der Vorlage von Eckdaten zum ersten Quartal seine Jahresziele zurückgenommen. Es gebe derzeit keine ausreichende Klarheit über den weiteren Verlauf des Jahres, weswegen das Unternehmen momentan keinen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung geben könne. Die Dividendenzahlung für 2019 bleibe davon aber unberührt. Der Auftragseingang konnte in Q1 noch auf 3,3 Gigawatt Leistung erhöht werden. Im Vorjahresquartal waren Bestellungen über 3 Gigawatt eingegangen.
  • Waldameisen, Zauneidechsen, Fledermäuse. Auf dem Gelände der künftigen Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla in Brandenburg leben viele Tierarten, für die nach und nach ein neues Zuhause finden sollen. Im Fall der Waldameisen gibt es nun eine Lösung: „Ein Ameisenhügel wird umgesiedelt", sagte Kristian Tost vom Unternehmen Natur und Text am Dienstag. Zahlreiche Waldameisen wurden am Dienstag mit Erde in weißen Tonnen verstaut und in einem benachbarten Wald wieder ausgesetzt. In einem Gutachten für die Prüfung der Umweltverträglichkeit des Projekts waren mehrere Waldameisennester ausgemacht worden. Weitere Umsiedlungen sind geplant.
  • Die Generaldirektorin von Air France, Anne Rigail, teilte mit, dass sich die Fluggesellschaft Air France-KLM mit Frankreich und den Niederlanden im Gespräch über eine mögliche Finanzhilfe angesichts der Coronavirus-Krise befinde. Die Gruppe verfüge über Geldbestände in Höhe von sechs Milliarden Euro, sagte Rigail der Tageszeitung "Le Figaro“. „Aber wir werden bald finanzielle Unterstützung benötigen". Details über ein mögliches Darlehen bestätigte die Managerin zunächst nicht.
  • Der Online-Möbelhändler Home24 wird vorsichtiger für das Gesamtjahr. Demnach soll nun am Jahresende ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von zehn bis 20 Prozent in den Büchern stehen, wie das Unternehmen mitteilte. Im Februar hatte der Vorstand noch mindestens 15 Prozent angestrebt. An dem Ziel, ein ausgeglichenes bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) zu erreichen, hält der Möbelhändler fest.
  • Der Modekonzern Hugo Boss wird für 2019 keine Dividende auszahlen. Grund seien die negativen Auswirkungen der Coronakrise, hieß es in einer Pflichtmitteilung. Der Gewinnverwendungsvorschlag werde mit Blick auf die weitere Entwicklung laufend überprüft und vor der Hauptversammlung gegebenenfalls aktualisiert, hieß es weiter.
  • Wie die Dekabank mitteilte, hat es im März trotz der Turbulenzen an den Kapitalmärkten insgesamt kaum keine Nettoabflüsse gegeben. „Das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen hat sich in der Krise bislang als sehr wind- und wetterfest bewiesen", sagte Vorstandschef Georg Stocker. Die Dekabank sei auch auf eine mögliche weitere Verschlechterung der aktuellen Situation gut vorbereitet. Im vergangenen Jahr stieg die Nettovertriebsleistung der Deka-Gruppe um 53 Prozent auf 18,0 Mrd. Euro.
  • Der Flugzeugbauer Airbus stoppt seine Produktion an den Standorten Bremen und Stade. Auch die US-Fabrik Mobile (Alabama) arbeitet bis auf Weiteres nicht mehr. In Bremen ruhten Produktions- und Montagearbeiten der Zivilflugsparte seit Montag bis zum 27. April, so der Luftfahrt- und Rüstungskonzern. In Stade habe die Pause bereits am Sonntag begonnen und dauere bis zum 11. April.
  • Am Frankfurter Flughafen zeigen sich die Passagierzahlen infolge der Corona-Krise weiter rückläufig. In der Woche vom 30. März bis 5. April wurden dort 66.151 Fluggäste abgefertigt - 95,2 Prozent weniger als in der entsprechenden Kalenderwoche des Vorjahres, wie der Flughafenbetreiber Fraport mitteilte. Im Cargo-Geschäft ging die Frachtmenge um 25 Prozent auf 32.904 Tonnen zurück. Insgesamt sank die Zahl der Flugbewegungen in Frankfurt in der Berichtswoche um 85,1 Prozent auf 1545.
  • Das Lufthansa-Management will Insidern zufolge am Dienstag über ein Ende der Tochtergesellschaft Germanwings beraten. Es sei unklar, ob es dabei zu einem Beschluss kommen werde, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Lufthansa-Sprecher erklärte, es seien noch keine Entscheidungen gefallen. Gewerkschaften werfen dem Vorstand vor, die Airline schließen zu wollen, statt Kurzarbeit zu vereinbaren.
  • Der Elektronikkonzern Samsung erwartet für das erste Quartal 2020 inmitten der Coronavirus-Krise einen höheren operativen Gewinn. Der Gewinn aus den Kerngeschäften werde im Jahresvergleich um 2,7 Prozent auf 6,4 Bio. Won (etwa 4,9 Mrd. Euro) steigen, teilte das südkoreanische Unternehmen mit. Beim Umsatz rechnet Samsung angesichts der robusten Nachfrage in China mit einem Anstieg um 5 Prozent auf 55 Bio. Won.
  • Die Auseinandersetzungen zwischen dem Management des britischen Billigfliegers Easyjet und dem Großaktionär Stelios Haji-Ioannou nehmen wieder an Fahrt auf. Der Firmengründer forderte am Montag den Rücktritt von CFO Andrew Findlay, nachdem Easyjet ihre Teilnahme am staatlichen Kreditprogramm verkündet hatte, wie die Börsen-Zeitung berichtet. Das Unternehmen besorgt sich dort 600 Mio. Pfund und verfügt nach eigenen Angaben nun über liquide Mittel von 2,3 Mrd. Pfund.

Konjunktur & Politik

  • Das US-Finanzministerium will den Kongress um zusätzliche Finanzhilfen in Höhe von 200 Milliarden Dollar für Kleinunternehmen bitten, wie die "Washington Post" berichtet.
  • Den Schätzungen der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute zufolge dürfte die Arbeitslosenquote in Deutschland in Folge der Coronakrise in der Spitze auf 5,9 Prozent zulegen. Dies geht Kreisen zufolge aus dem sogenannten Frühjahrsgutachten hervor, das am Mittwoch offiziell veröffentlicht wird. Die Zahl der Kurzarbeiter wird auf 2,4 Millionen steigen.
  • Sachsen will am 15. April nach einer Beratung von Bund und Ländern über eine mögliche Lockerung der Virus-Maßnahmen entscheiden. Man sollte den Menschen in Aussicht stellen, dass die aktuell positive Entwicklung auch zu entlastenden Maßnahmen führen kann, sagte Ministerpräsident Kretschmer. Armin Laschet, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, fordert einen Konsens aller Bundesländer bei der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas nach dem 19. April. Er könne sich schwer vorstellen, dass es zu unterschiedliche Regelungen komme.
  • Laut einer Schätzung der Weltarbeitsorganisation (ILO) könnte die Corona-Krise dazu führen, dass die die geleistete Arbeitszeit in den kommenden Monaten um Milliarden von Stunden sinken wird. Für das zweite Quartal 2020 rechnet die ILO laut einer aktuellen Analyse mit einem weltweiten Rückgang um 6,7 Prozent - das entspricht bei 40 Wochenstunden der Arbeitszeit von rund 230 Mio. Arbeitskräften.
  • Japans Regierung hat ein Konjunkturpaket im Volumen von 108 Bio. Yen (916 Mrd. Euro) angekündigt. Damit sollen vor allem in Not geratene Familien und kleine Firmen geholfen werden. Der Kabinettsbeschluss fiel am Dienstag zusammen mit der Ausrufung des Notstands für den Großraum Tokio sowie andere Provinzen angesichts steigender Infektionszahlen.
  • Die Unternehmensberatung Bain prognostiziert, dass ohne staatliche Gegenmaßnahmen die weltweite Auto-Nachfrage 2020 um 29 Prozent einbrechen wird. Die Gewinne der Autoindustrie könnten sogar um 70 bis 90 Prozent fallen. Die Regierungen sollten diese Schlüsselindustrie in Deutschland und Europa umfassend unterstützen.
  • US-Präsident Trump hat sich angesichts des Gesundheitszustands des britischen Premierministers Johnson besorgt gezeigt. „Wir sind sehr betrübt zu hören, dass er (...) auf die Intensivstation gebracht wurde", sagte Trump am Montagabend. Wenn man wegen der Lungenkrankheit Covid-19 auf der Intensivstation behandelt werde, werde es „sehr, sehr ernst“.
  • Trotz der Corona-Krise soll es im US-Bundesstaat Wisconsin an diesem Dienstag nun doch die geplante Vorwahl geben. Das Oberste Gericht habe die angeordnete Verschiebung durch Gouverneur Tony Evers aufgehoben, schrieb der Vorsitzende der Demokratischen Partei in Wisconsin, Ben Wikler, auf Twitter.
  • Argentinien will wegen der Corona-Pandemie die Rückzahlung von Schulden auf 2021 ziehen. Die Regierung veröffentlichte ein Dekret, nach dem in diesem Jahr anstehende Zahlungen auf Dollar-Anleihen, die nach lokalen Gesetzen ausgegeben wurden, auf das kommende Jahr verschoben werden. Nach lokalen Medienberichten geht es dabei um bis zu 10 Mrd. Dollar.
  • Die Finanzaufsicht Bafin macht sich in der Corona-Krise noch keine Sorgen um die hiesigen Lebensversicherer. Die Lage für die Branche sei nicht existenzbedrohend, „die Situation scheint insgesamt beherrschbar zu sein", sagte der oberste Versicherungsaufseher, Bafin-Exekutivdirektor Frank Grund, der "Börsen-Zeitung". Dies liege an den Maßnahmen, die die Branche bereits vor der Krise getroffen habe, aber auch an den flexiblen Mechanismen des Aufsichts- und Kapitalregelwerks "Solvency II", das für die Branche seit Anfang 2016 gilt.
  • Die Ölproduzenten-Gruppe OPEC+ (inkl. Russland) arbeitet Insidern zufolge an einem Abkommen zu Förderbeschränkung. Ein Abschluss soll allerdings nur unter der Bedingung erfolgen, dass sich die USA an einer Drosselung beteiligen. Die Einigung könne auf einem für Donnerstag geplanten Treffen erfolgen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von drei zur OPEC+ gehörenden Personen. Die USA gehören nicht zur OPEC+. Nach dem Scheitern der Verhandlungen zu einem Förderabkommen haben Saudi-Arabien und Russland einen veritablen Preiskrieg vom Zaun gebrochen. Dieser und der Corona bedingte Nachfrageeinbruch haben den Ölpreis abstürzen lassen.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Italien im vergangenen Monat mit massiven Anleihenkäufen unterstützt. Die Währungshüter erwarben im März im Rahmen ihres seit 2015 laufenden Kaufprogramms Schuldtitel der Euro-Länder im Volumen von 33,75 Mrd. Euro. Allein auf italienische Anleihen entfielen rund 35 Prozent, wie Reuters berichtet. Das ist deutlich mehr als die von der EZB gesetzten Regeln für das Land eigentlich vorsehen. Die Käufe haben zum Ziel, die Anleiherenditen niedrig zu halten.
  • Die Eurogruppe und die Finanzminister der übrigen EU-Länder beraten heute Nachmittag über weitere finanzielle Hilfen in der Corona-Krise. In der Diskussion steht nach Angaben des Eurogruppen-Vorsitzenden Mario Centeno ein „Sicherheitsnetz" für EU-Staaten im Wert von rund einer halben Bio. Euro. Einigen sich die Finanzminister, wollen sie ihre Vorschläge den EU-Staats- und Regierungschefs zur Entscheidung vorlegen.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt im Gegensatz zu zahlreichen EU-Ländern keine schnelle Lockerung der Corona-Einschränkungen in Aussicht. Die Auflagen seien bis zum 19. April beschlossen, sagte die Kanzlerin am Montag in Berlin. “Daran wird sich auch nichts ändern.” Die Regierung mache sich aber Gedanken für die Zeit danach.
  • Die deutsche Industrie erwartet in den kommenden drei Monaten einen massiven Rückgang. Der ifo-Index der Produktionserwartungen ist im März von plus 2,0 auf minus 20,8 Punkte abgestürzt. Dieser Einbruch ist der schärfste seit Beginn der Umfrage 1991. In der Weltfinanzkrise 2008 fiel der Index im November um 13,3 Punkte. „Vermutlich ist die Entwicklung noch unterzeichnet, weil die meisten Antworten bis Mitte des Monats März eingingen“, sagt der Leiter der ifo-Befragungen, Klaus Wohlrabe. Besonders pessimistisch sind demnach die Erwartungen in der Autoindustrie und im Maschinenbau. „Die Chemiebranche fühlt sich weniger stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen“, betont Wohlrabe. Die Corona-Pandemie hatte im Februar laut Statistischem Bundesamt noch keine eindeutigen Effekte auf die Industrieproduktion in Deutschland: Die reale Produktion im Produzierenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben der Behörde saison- und kalenderbereinigt 0,3 Prozent höher als im Vormonat.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Covid-19-Infektion auf die Intensivstation verlegt worden. Sein Zustand habe sich verschlechtert, bestätigte eine Regierungssprecherin. Der 55-Jährige hatte seine Infektion bereits am 27. März öffentlich gemacht.
  • Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie hat China keine neuen Todesopfer mehr gemeldet. Schon seit Wochen gab es den offiziellen Angaben zufolge täglich kaum noch neue Infektionen und nur noch wenige neue Tote in der Volksrepublik. Am Dienstag führte die Statistik der Pekinger Gesundheitskommission nun zum ersten Mal seit Januar überhaupt keinen neuen Todesfall mehr auf. Erneut gab es laut den Angaben 32 „importierte“ Infektionen, die bei Menschen bei der Einreise nach China nachgewiesen wurden. Inwieweit die offiziellen Statistiken die Realität widerspiegeln, bleibt unklar.
  • Mehrere Länder in Europa haben Lockerungen der in der Corona-Krise verhängten Maßnahmen angekündigt. In Dänemark sollen Kindergärten und Schulen für die Klassen eins bis fünf ab dem 15. April wieder öffnen. Tschechien beschloss, dass Geschäfte wie Baumärkte dann wieder offen sind. Zuvor hatte die Regierung Österreichs mitgeteilt, dass ab dem 14. April Geschäfte und Gastronomie wieder zugänglich sind.
  • New Yorks Gouverneur Cuomo sieht für den schwer vom Coronavirus betroffenen Bundesstaat Hoffnung. Zwar sei die Zahl der in der Pandemie Gestorbenen in New York im Vergleich zum Vortag um 599 auf 4.758 gestiegen, dies liege jedoch im Bereich der vergangenen Tage. Die Zahl der neu in die Kliniken gekommenen Patienten sei deutlich zurückgegangen.
  • Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat auch in der vergangenen Woche am Devisenmarkt gegen die Aufwertung des Frankens interveniert. Darauf hin deutet die erneut kräftige Zunahme der Sichtguthaben bei der SNB. Die Einlagen von Bund und Banken stiegen innert Wochenfrist um 6,7 auf neu CHF 627,2 Mrd., wie die SNB am Montag mitteilte.

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