ifo-Daten machen einen Satz nach vorne
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1. Das (west-)deutsche ifo-Geschäftsklima hat sich im Oktober unerwartet kräftig von 91,9 auf 94,2 Indexpunkte verbessert. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Mittel (Median) einen Anstieg auf 92,2 Punkte erwartet, wir prognostizierten einen Indexstand von 92,4 Punkten. Die Stimmungsaufhellung erstreckt sich auf beide Teilkomponenten, die Beurteilung der Geschäftslage (81,1 nach 79,2 Punkten) sowie die Geschäftserwartungen (107,9 nach 105,2 Punkten). Der Zeiger der ifo-Uhr (in Salden dargestellt) bewegt sich damit stärker in den Aufschwungsbereich hinein.
2. Für uns unerwartet war das kräftige Plus bei den Geschäftserwartungen. Das Hickhack in der Politik um die notwendigen Reformen hätte sich - unserer Prognose zufolge - dämpfend auswirken sollen, der im Befragungszeitraum sich eher seitwärts bewegende Euro wirkte zumindest nicht stimulierend. Allein in der weltwirtschaftlichen Nachfrage waren stützende Effekte auszumachen. Diese fielen aber wohl stärker aus und bei den Unternehmen auch stärker ins Gewicht. Ein von uns verwendeter Indikator zur Abschätzung der Erntwicklung des Welthandelsvolumens - der Baltic-Dry-Index, ein Frachtratenindex - weist seit dem vierten Quartal 2001 kontinuierlich nach oben und deutet auf dessen weitere Belebung hin, selbst wenn die außerordentliche Verbesserung des Baltic-Dry-Index im Oktober auf Sonderfaktoren zurückführt werden sollte. Die Geschäftserwartungen eilen der Lagebeurteilung weiter voraus. Sie weisen nun den höchsten Wert seit Mai 2000 auf und nähern sich dem Höchstwert vom November 2004 (gemessen seit Januar 1991).
3. Die Lagebeurteilung hat sich kräftig verbessert, und das ist die eigentlich wichtige Nachricht der Oktoberdaten des ifo-Geschäftsklimas. Inzwischen ist wieder der höchste Wert seit August 2001 erreicht, allerdings hatte die Lagebeurteilung damals schon einen kräftigen Fall hinter sich. Noch immer ist die Lageeinschätzung im historischen Vergleich schlecht. Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass sich die Wirtschaft nach Ansicht der Unternehmen zwar langsam, aber inzwischen merklich aus dem Tal der Tränen hervorkämpft. Es ist zu erwarten, dass die gleichlaufenden realwirtschaftlichen Indikatoren, die derzeit noch sehr volatil sind, allmählich auf einen stabileren, aber immer noch verhaltenen Aufwärtspfad einschwenken. Dies ist aber auch unerlässlich, denn gute Erwartungen allein machen noch kein Wachstum aus. Für das dritte Quartal 2003 ist mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von rund 0,2 % qoq zu rechnen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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