Ich wette gegen den besten Hedgefonds!
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Erwähnte Instrumente
- Dycom Industries Inc.Kursstand: 88,030 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Dycom Industries Inc. - WKN: 877158 - ISIN: US2674751019 - Kurs: 88,030 $ (NYSE)
Gemessen an seiner Performance gehört der Hedge-Fonds von William Harnisch „Peconic Partners“ zu den erfolgreichsten der letzten drei Jahre*. Auf über 180 % belaufen sich die Gewinne und das trotz des wirklich schweren Jahres 2022. Interessanterweise ist eine der größten Positionen im Fonds ein zumindest für mich unbekannter Name: Dycom Industries. Harnisch investierte über die letzten Jahre kontinuierlich in das Unternehmen, wie der Grafik zu entnehmen ist.
Spannend finde ich die Tatsache, dass das Unternehmen börsentechnisch am Mainstream vorbeiläuft. Noch verblüffter bin ich beim Geschäftsfeld von Dycom. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um die nächste große Zukunftsvision, sondern um ein „langweiliges“ Unternehmen. Laut unserer Unternehmensbeschreibung ist Dycom ein Telekommunikationsdienstleister, der das Programmmanagement, Engineering, die Konstruktion und Wartungsdienstleistungen für andere Unternehmen aus dem Sektor übernimmt. Der hochtrabend klingende Bereich „Engineering“ ist dabei eine schöne Umschreibung für den Entwurf von oberirdischen und unterirdischen Telekommunikationssystemen. Auch der Bau von Gräben und Strukturen, um Telekommunikationskabel zu verlegen, gehört zu den Geschäftsfeldern von Dycom. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde es schon spannend, dass einer der erfolgreichsten Manager auf dieses Pferd setzt. Letztlich aber gibt ihm der Erfolg der letzten Jahre recht. Die Aktie selbst kommt nach dem Corona-Crash von Notierungen unterhalb von 15 USD und kostete im aktuellen Hoch knapp 120 USD.
Ist die Party vorbei?
Bevor sie Ihrem Broker blind neue Kaufaufträge erteilen, sollten Sie einige Fakten kennen. Zunächst einmal stammt das Wissen um die Positionsgröße von Dycom im Fonds von Harnisch aus den 13F-Fillings. Diese Daten werden leider nur sehr zeitverzögert veröffentlicht und spiegeln aktuell den Stand von Ende September wider. Erschwerend kommt hinzu, dass die Aktie in den vergangenen Tagen kräftig unter Druck kam und dabei der Widerstandsbereich im Bereich von 125 USD bestätigt wurde (siehe Chart oben). Die große Frage ist, ob die Party jetzt vorbei ist und natürlich auch, wie sich Harnisch mit seinem Fonds in den letzten Wochen positioniert hat. War er vielleicht der Auslöser für den deutlichen Kursverfall der Aktie? Eine Antwort darauf werden wir erst im nächsten SEC-Filling bekommen.
Spekulieren wir mit!?
Aus rein charttechnischer Sicht ist das Risiko in Dycom stark gestiegen. Momentan entpuppt sich der Ausbruch über 100 USD als Fehlsignal. Der Rückfall unter diesen Supportbereich wurde zudem durch die am 22. November veröffentlichten Quartalszahlen ausgelöst. Wer jetzt jedoch ein Drama bei diesen vermutet, wird überrascht sein. Das Unternehmen hatte die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen. Statt eines Gewinns von 1,33 USD erwirtschaftete Dycom einen Profit von 1,80 USD je Aktie. Der Umsatz wurde mit 0,98 Mrd. USD erwartet, tatsächlich wurden es 1,04 Mrd.
Genau diese Tatsache ist es auch, die mir Sorgen bereitet: Gute News werden massiv verkauft. Momentan besteht die Gefahr, dass die Aktie unterhalb von 100 USD weiter nachgibt. Abgaben in Richtung 77,50 USD wären genauso möglich, wie ein Abrutschen in Richtung 65 USD. Spätestens dort müssten jedoch die Käufer Druck machen, will man längerfristig bärische Signale vermeiden.
Fazit: Ich weiß zwar nicht, wie William Harnisch aktuell in Dycom investiert ist, an meinem Fazit würde dies jedoch wenig ändern. Ich würde mich momentan durchaus gegen die Longpositionen eines der erfolgreichsten Hedgefonds-Manager der letzten Jahre stellen, zumindest temporär. In Dycom wären mir die Risiken momentan zu hoch. Als Investor würde ich die Aktie verkaufen und als Spekulant, wenn möglich, shorten. Spekulative Käufe wären für mich erst wieder in den angesprochenen Unterstützungsbereichen interessant, sofern sich dort auch Stabilisierungsansätze zeigen. Optional könnte auch ein nachhaltiger Ausbruch über das aktuelle Jahreshoch interessant sein.
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* Quelle: HedgeFollow.com
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