Icahn vs. Bernanke: "Spekulationsblasen überall" vs. "Alles wieder normal"
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Erwähnte Instrumente
- Dow JonesKursstand: 18.113,14 Punkte (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 18.113,14 Punkte (NYSE)
Seit April hat Ben Bernanke einen neuen Job - es sei ihm gegönnt - er hat bei Citadel als Berater angeheuert, einem der weltweit am stärksten durch Fremdkapitalhebel investierten Hedgefonds. Gestern sagte er: Es gibt keine Spekulationsblase bei Aktien an der Wall Street. Aktien seien in den vergangenen sechs Jahren zwar kräftig gestiegen, aber ausgehend von sehr erniedrigten Niveaus. Der Anstieg habe laut Bernanke keine Übertreibung, sondern lediglich eine Rückkehr in den alten Trend erwirkt.
Carl Icahn, der Multimilliardär und Apple-Großaktionär, sieht das etwas anders. An irgendeinem Punkt werde die US-Notenbank die Kurse nicht mehr alleine oben halten können, wenn die Realwirtschaft durch den Konsum nicht irgendwann dynamisch abhebe.
Er spricht ein bisschen aus dem Nähkästchen und sagt, wenn man wirklich viel Geld verdiene dann würde man anfangen, die Dinge so einfach wie möglich zu betrachten, und wenn das täte, dann gebe es derzeit eben sehr viel, über was man sich Sorgen machen muss. Die Leute würden sagen: Beim letzten Aktienhoch im Jahr 2007 hätte es nicht so viele warnende Stimmen gegeben. Das stimme aber nicht, die Leute hätten damals gewusst, dass die Spekulationsblase bei US-Immobilien immer größer werde, sie hätten gewusst, dass das ein Problem ist, aber alle hätten es ignoriert. Heute passiere das Gleiche. Wenn die Notenbank die Leitzinsen weiter auf so tiefem Niveau belasse dann schaffe sie damit „Spekulationsblasen, die man nur noch erahnen kann.“
Würde Barnenke von einer Blase sprechen, dann wäre dies gleichbedeutend mit der Forderung, daß die FED die Blase bekämpfen muß. Eine der Aufgaben der FED ist Finanzmarktstabilität also das Bekämpfen von Blasen.
In dem Sinne gibt es erst einmal keine Blasensondern nur sehr ambitionierte Bewertungen
Solange wegen der niedrigen Zinsen noch genügend Rückkaufpotential (eine beliebte Forderung von C.Icahn) auf Kredit besteht, gibt es keinen Grund für sinkende Kurse. GS hatte neulich geäußert, daß die Mehrzahl der orders inzwischen Aktienrückkäufe der Unternehmen seien. Im 3Q gilt es bei den Hauptversammlungen darauf zu achten in welchem Maße die Rückkaufprogramme ausgeweitet werden.
Die QE's in Japan & Europa sorgen bei deren Hauptwettbewerber China für fallende Margen. Ambitionierte Kurse und fallende Gewinne werden zusammen mit steigenden Anleiherenditen für eine spannende Zeit an den Märkten sorgen.
Eine kombinierte Anleihen-, Aktien- und Immobilienblase könnte sich entladen. Aber Japan macht es vor, auch diese Märkte werden bei Bedarf von den ZB leergekauft weren - gegen neu geschöpftes Geld.
Vermögen in Staatseigentum/ZB kannte ich bisher immer als Sozialismus. Aber scheint die einzige Möglichkeit der Rettung zu sein.
Mr. Icahn hat vermutlich mehr Verständnis für die Finanzmärkte im kleinen Zeh, als Bernanke in den endlosen Weiten seines professoralen Großhirns. Deshalb wird Bernanke die geplatzte Blase erst in dem Moment erkennen, wenn ihn die Druckwelle umhaut.