DAX droht rabenschwarzer Wochenabschluss - Euro klettert über 1,14 Dollar
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
- Ölpreisverfall sorgt für Gewinnabsturz bei US-Ölmultis
- Robuste Wachstumsdaten aus der Eurozone
- Inflation im Euroraum im April rückläufig
- Chefaufklärer im Aufsichtsrat der Deutschen Bank legt sein Amt nieder
- Verstaatliche Royal Bank of Scotland erneut mit hohem Fehlbetrag
- ifo Kredithürde sinkt auf Rekordtief
- Continental hebt nach solidem Jahresstart sein Renditeziel für 2016 an
- Linde: Gewinn höher als erwartet
- BASF erleidet wegen eines schwachen Chemiegeschäfts einen herben Umsatzrückgang
- Investor Carl Icahn steigt bei Apple aus
DAX
- Wegen schwacher Vorgaben der Übersee-Börsen stand der DAX heute von Anfang an unter Druck. Der Leitindex baute im Handelsverlauf seine Verluste sogar weiter aus und notiert gegen 16 Uhr mit rund 2,5 Prozent bei 10.060 Punkten tief im roten Terrain. An der Wall Street drückten gestern neben schwächer als erwarteten Konjunkturdaten auch der Verkauf eines großen Apple-Pakets durch Carl Icahn auf die Laune. Als zusätzlicher Stimmungskiller für den deutschen Aktienmarkt erweist sich der wieder erstarkte Euro, der die exportstarken Werte im DAX belastet. Die Gemeinschaftswährung überwand am Nachmittag die 1,14 US-Dollar-Marke.
Unternehmensnachrichten
- Der niedrige Ölpreis hat den Gewinn des US-Ölmultis ExxonMobil zu Jahresbeginn um 63 Prozent auf 0,43 US-Dollar je Aktie einbrechen lassen. Analysten hatten aber wesentlich weniger erwartet. Der Rivale Chevron erwirtschaftete zu Jahresbeginn einen Verlust von 39 US-Cent je Aktie, nach einem Gewinn von 1,39 US-Dollar je Aktie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
- Fiat Chrysler verhandelt mit der Goolge-Mutter Alphabet über eine Partnerschaft. Die Gespräche mit der für das selbstfahrende Auto zuständigen Sparte würden schon seit mehreren Monaten geführt, hieß es.
- Die US-Fluggesellschaft Delta Airlines hat ihre bestehende Bestellung über 45 Airbus-Jets um 37 Maschinen aufgestockt. Laut Liste hat die Order einen Preis von 4,3 Mrd. US-Dollar.
- Das umstrittene Aufsichtsratsmitglied bei der Deutschen Bank, Georg Thoma, legt sein Amt nieder. Der Jurist leitete bislang den Integritätsausschuss des Gremiums. In dieser Rolle sollte Thoma die Skandale der Bank aufarbeiten und den Kulturwandel vorantreiben. Zuletzt wurde Thoma ungewöhnlich scharf öffentlich kritisiert. Seine Gegner werfen ihm vor, dass er es mit der Aufklärung übertreibe und die Bank damit lähme.
- Linkedin hatte wegen einer robusten Nachfrage seine Umsatz und Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben. Im ersten Quartal erzielte das Karriere-Netzwerk einen Umsatzanstieg um 35 Prozent auf 861 Mio. US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten.
- Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat einen überraschend soliden Jahresstart verzeichnet. Der Nettogewinn sank zwar um 15 Prozent auf 1,23 Mrd. US-Dollar, Analysten hatten mit durchschnittlich 972 Mio. US-Dollar jedoch einen deutlich niedrigen Wert erwartet. Ihre Prämieneinnahmen konnte die Swiss Re um 5 Prozent auf 7,94 Mrd. US-Dollar steigern.
- Continental hat sein bereinigtes operatives Ergebnis im Zeitraum Januar und Ende März um 8,4 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert. Der Autozulieferer konkretisierte daraufhin sein Renditeziel und hob den Ausblick für die bereinigte Ebit-Marge auf Konzernebene von „mehr als 10,5 Prozent“ auf „rund elf Prozent“ an. 2015 hatte der Konzern eine operative Marge von 11,7 Prozent erzielt.
- Star-Investor Carl Icahn sagte dem Nachrichtensender CNBC, er habe seine Apple-Aktien veräußert. Der Grund sei vor allem die Sorge um das Geschäft in China gewesen. Die Behörden könnten „einschreiten und es für Apple sehr schwierig machen, dort zu verkaufen“, so der unbequeme Investor. Vor kurzem war bekannt geworden, dass das Film- und E-Book-Angebot von Apple in China blockiert wurde. Apple sei weiterhin ein großartiges Unternehmen, das von Cook gut geführt werde, und er könne sich einen späteren Wiedereinstieg vorstellen, erklärte Icahn.
- Der Industriegasekonzern Linde hat einen schwierigen Jahresstart erwischt. Das operative Ergebnis ging um 1,9 Prozent auf 991 Mio. Euro zurück. Ein schwächelnder Anlagenbau führe zu einem Umsatzminus von 3,1 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Mit den Kennziffern lag Linde aber noch über den Erwartungen der Analysten.
- Beim Chemiekonzern BASF haben die niedrigen Öl- und Gaspreise und ein schwaches Geschäft mit Chemikalien im ersten Quartal zu einem Umsatz- und Gewinnrückgang geführt. Das Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen sank um 8 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Analysten hatten allerdings einen stärkeren Rückgang erwartet. Der Nettogewinn legte dank geringerer Steuern um 18 Prozent auf 1,4 Mrd. Euro zu. Der Umsatz schrumpfte deutlich um 29 Prozent auf 14,2 Mrd. Euro.
- Die verstaatlichte britische Großbank Royal Bank of Scotland hat im ersten Quartal einen Verlust von 968 Mio. Pfund angehäuft - doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Grund für den hohen Verlust war dieses Mal die Zahlung von 1,2 Mrd. Pfund an die Regierung.
- Der Sportartikelhersteller Puma hat im ersten Quartal insbesondere dank der starken Entwicklung im Segment Schuhe den Umsatz um 3,7 Prozent (währungsbereinigt +7,3 %) auf 852 Mio. Euro gesteigert. Der Nettogewinn legte um 4 Prozent auf 25,8 Mio. Euro zu. Für 2016 rechnet das Unternehmen mit Umsatzzuwächsen im hohen einstelligen Prozentbereich.
- Währungsturbulenzen in Übersee machen der spanischen Telefonica zu schaffen. Der Gewinn (OIBDA) ging um 6,7 Prozent auf 3,376 Mrd. Euro zurück. Der Umsatz erhöhte sich leicht auf 10,8 Mrd. Euro. Die Jahresziele und den Dividendenausblick für 2016 bestätigte der Telekomriese.
- Die Softwarefirma Nemetschek hat ihren Umsatz im ersten Quartal dank gut laufender Auslandsgeschäfte um knapp 17 Prozent auf 77,7 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um 21 Prozent auf 21,0 Mio. Euro. Der Auslandsanteil des Unternehmens lag bei ca. 70 Prozent.
- Zukäufe haben das Geschäft des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub im ersten Quartal angetrieben. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 550 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich um 4 Prozent auf 85 Mio. Euro. Den Ausblick bestätigte das Unternehmen.
- Der weltgrößte Online-Händler Amazon ist im ersten Quartal 2016 kräftig gewachsen. Mit 513 Mio. US-Dollar fiel der Gewinn nahezu doppelt so hoch aus wie von Analysten erwartet. Vor einem Jahr hatte Amazon noch 57 Mio. US-Dollar Verlust geschrieben. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 29,1 Milliarden Dollar. Die Aktie sprang nachbörslich um 13 Prozent hoch. Sprunghaft zulegen konnten vor allem die Cloud Services. Laut CEO Bezos wurden doppelt so viele Fire-Tablets wie im Vorjahr verkauft. Für das laufende Quartal prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz und Ertrag im Rahmen der Erwartungen.
Konjunkturnachrichten.
- Das von der Uni Michigan ermittelte US-Konsumklima für April liegt bei 89,0 Punkten. Erwartet wurde ein Wert von 90,3 Punkten nach 91,0 Punkten zuvor.
- Die privaten Einkommen in den USA sind im März zum Vormonat um 0,4 Prozent nach oben geklettert. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Die Ausgaben stiegen etwas geringer als erwartet um 0,1 Prozent. Der Anstieg der Verbraucherpreise gemessen an dem Preisindex PCE stagnierte zugleich mit einem Plus im Monatsvergleich von 0,1 Prozent. Der PCE ist das von der Fed beobachtete Inflationsmaß.
- Die ab Juni geplanten Käufe von Unternehmensanleihen stellen die EZB nach Ansicht der Bundesbank vor große Herausforderungen. "Das Programm birgt gewisse rechtliche, ökonomische und operationelle Risiken", sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel im Interview mit der Börsen-Zeitung.
- Die Wirtschaft im Euroraum ist zum Jahresauftakt mit einem Plus von 0,6 Prozent zum Vorquartal überraschend kräftig gewachsen. Bankvolkswirte hatten mit eine Zunahme von lediglich 0,4 Prozent gerechnet. Im Schlussquartal 2015 lag das Wachstum nur halb so hoch bei 0,3 Prozent.
- Ein Preisdruck in der Eurozone war im April nicht wahrnehmbar. Die Verbraucherpreise seien im Jahresvergleich um 0,2 Prozent gefallen, so das Statistikamt Eurostat. In der Kernrate legte die Inflationsrate auf dieser Basis um 0,8 Prozent zu.
- Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone sinkt weiter. Im März sei die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 10,2 Prozent gesunken, teilte Eurostat mit. Dies ist die niedrigste Quote seit fast fünf Jahren.
- Für deutsche Unternehmen war es noch nie so einfach wie derzeit an Neukredite zu kommen, wie die aktuelle ifo Kredithürde anzeigt. Der Indikator für die gewerbliche Wirtschaft ist im April von 15,2 auf 14,2 Prozent gefallen. Das ist ein neuer historischer Tiefstand. Die Kredithürde sank in allen Branchen. Damit habe sich das Finanzierungsumfeld für deutsche Unternehmen noch einmal verbessert, so das ifo-Institut. Hintergrund sei die Flutung der Märkte mit dem Geld der EZB.
- Die französische Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres überraschend stark gewachsen. Im ersten Quartal legte die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, teilte das Statistikamt Insee mit. Bankvolkswirte hatten nur ein Wachstum um 0,4 Prozent erwartet.
- Auch Spaniens Wirtschaft setzt ihren kräftigen Aufschwung fort und wächst zu Jahresbeginn laut Statistikamt INE um 0,8 Prozent zum Vorquartal. Volkswirte waren nur von einem Zuwachs um 0,7 Prozent ausgegangen.
Termine des Tages: | |
15:45 Uhr - US: Einkaufsmanagerindex Chicago April | |
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan April (endgültig) |
Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.
Rocco hatte heute morgen geschrieben: Der Dax will eigentlich nach oben - wenn da nicht die blöden Randbedingungen wären - tja, die sind eben nun mal da. Wenn die Fundamentaldaten nicht zur Technik passen, dann muss sich die Technik halt mal wieder anpassen.
SCHWARZER FREITAG..... wo bleibst du :)))
DAX unter Verkaufsdruck: "Der DAX baute im Vormittagshandel seine Verluste auf ein knappes Prozent aus und rutschte unter die Marke von 9.200 Punkten." Ganz so groß ist der Verkaufsdruck nun (hoffentlich) auch wieder nicht - ist bestimmt nur ein Tippfehler und sollte wohl eher "10.200 Punkte" heißen :-)
Sieh an, auch ein Icahn läßt sich von seinen Ängsten steuern. Aber um so besser, dann ist der schon mal raus.