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11:20 Uhr, 20.03.2024

IAB: Beschäftigung steigt 2024 - Arbeitslosigkeit auch

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Beschäftigung in Deutschland wird nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auch im laufenden Jahr zunehmen. Wie das IAB in seiner Frühjahrsprognose mitteilte, ist aber auch mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit zu rechnen. "Auch der Arbeitsmarkt wird durch den anhaltenden Wirtschaftsabschwung beeinträchtigt. Gemessen an der schwachen Konjunktur hält er sich aber vergleichsweise gut", erklärte IAB-Ökonom Enzo Weber.

Die Zahl der Erwerbstätigen soll demnach im Jahresverlauf um 190.000 auf 46,12 Millionen zunehmen. Zugleich sei aber mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 120.000 auf 2,73 Millionen zu rechnen. Insgesamt haben sich dem IAB zufolge vor allem die Jobchancen von Arbeitslosen nicht wieder nachhaltig erholt, seit sie mit Pandemiebeginn eingeknickt waren. Entsprechend liege die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

"Trotz des hohen Arbeitskräftebedarfs zeigen sich hier Verfestigungstendenzen", konstatierte Weber. Das Erwerbspersonenpotenzial werde 2024 erneut wachsen. Für den Jahresdurchschnitt erwartet das IAB einen Anstieg um rund 200.000 auf 48,58 Millionen Personen.

Laut der IAB-Prognose wird das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen um 0,9 Prozent auf 62,19 Milliarden Stunden zunehmen. Der für 2024 erwartete Rückgang des Krankenstands trägt maßgeblich zum Anstieg der Arbeitszeit der Erwerbstätigen um 0,4 Prozent bei. Die Arbeitsausfälle dürften 2024 zwar etwas höher liegen, auf alle Beschäftigten bezogen ergibt sich laut IAB jedoch nur ein geringer direkter Arbeitskampfeffekt.

Die meisten zusätzlichen Stellen wird es der Prognose zufolge mit einem Zuwachs von 170.000 im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. "Drei Viertel des gesamten Beschäftigungszuwachses entfallen auf diesen Wirtschaftsbereich. Das liegt hauptsächlich am Ausbau der Kindertagesbetreuung, an der Alterung der Gesellschaft und am Zuzug von Geflüchteten", erklärte Weber. Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe erreiche mit einem Plus von 20.000 wieder das Vor-Corona-Niveau.

Für das Produzierende Gewerbe und das Baugewerbe werden im Jahresdurchschnitt leichte Rückgänge von 4.000 beziehungsweise 9.000 erwartet. Das prozentual höchste Beschäftigungswachstum wird seit 2015 in der Branche Information und Kommunikation erzielt. Hier rechnet das IAB mit einem Plus von 20.000 Beschäftigten.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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