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10:47 Uhr, 05.03.2024

IAB: Arbeitszeit im Jahr 2023 auf Tiefstand

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person ist in Deutschland im Jahr 2023 auf einen Tiefstand gesunken. "Der höchste Krankenstand, die wenigsten Überstunden, die meiste Teilzeit: Die Arbeitszeit war noch nie - außer im Corona-Jahr 2020 - so niedrig wie 2023", berichtete Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs. Die Arbeitszeit je erwerbstätiger Person sank gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent auf 1.342 Stunden. Damit lag sie 2023 um 2,2 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Dies geht aus der Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Der Krankenstand lag im Jahr 2023 mit einem erneuten Rekord von 6,11 Prozent noch über dem sehr hohen Niveau des Vorjahres mit 5,95 Prozent. Damit waren im Jahr 2023 mit durchschnittlich 15,2 Arbeitstagen Beschäftigte so lange krankgeschrieben wie noch nie seit 1991. Der Arbeitsausfall aufgrund Krankheit lag im Vergleich zum letzten Jahr vor Corona (2019) um 1,72 Prozentpunkte höher. Die Hauptgründe für den hohen Krankenstand waren wie im Vorjahr Krankschreibungen aufgrund von Erkältungskrankheiten und Atemwegsinfekten, wie grippale Infekte oder Bronchitis.

Gegenüber dem Vorjahr wurden 2023 weniger bezahlte und unbezahlte Überstunden geleistet: Die Anzahl der bezahlten Überstunden sank um 1,1 Stunden, die der unbezahlten Überstunden um 1,7 Stunden. Beschäftigte Arbeitnehmer leisteten im Jahr 2023 damit im Schnitt jeweils 13,2 bezahlte und 18,4 unbezahlte Überstunden.

Die Teilzeitquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 39 Prozent. Die Anzahl der Teilzeitbeschäftigten ist 2023 mit 1,6 Prozent stärker gestiegen als die der Vollzeitbeschäftigten mit 0,4 Prozent. Nicht nur die reguläre Teilzeit ist weiterhin gewachsen, erneut sind auch die Minijobs im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen. Sie liegen allerdings noch deutlich unter dem Stand von 2019.

Das Arbeitsvolumen stieg 2023 um 0,4 Prozent auf 61,66 Milliarden Stunden. Im Vergleich zu 2019, also vor der Covid-19-Pandemie, lag es aber um 0,8 Prozent niedriger.

Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Jahr 2023 im Vorjahresvergleich um 340.000 Personen gestiegen. Mit einem Jahresdurchschnitt von 45,93 Millionen Erwerbstätigen erreichte sie einen neuen Höchststand. "Die Beschäftigung nimmt selbst im Wirtschaftsabschwung weiter zu. Aber 1,5 Prozent mehr Erwerbstätige arbeiteten insgesamt 0,8 Prozent weniger Stunden als 2019", sagte Weber.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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