Kommentar
10:18 Uhr, 28.08.2008

Hurrikan Gustav sorgt für Ölpreisanstiege

1. Nach dem enorm starken Aufbau der Rohöllagerbestände in der vorletzten Woche haben sich die Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 0,2 Mio. Barrels geringfügig reduziert (Bloomberg-Median: 1,1 Mio. Barrels). Rückläufige Ölimporte dürften hierzu beigetragen haben. Die Benzinlagerbestände setzten ihren starken Abwärtstrend fort, diesmal sind sie um 1,2 Mio. Barrels abgebaut worden (Bloomberg- Median: -2,45 Mio. Barrels). Auch die Heizöl- und Dieselvorräte konnten nicht merklich zulegen und bewegten sich nur seitwärts. Die Produktlagerniveaus leiden nach wie vor unter der nur schwachen Auslastung der US-Raffineriekapazitäten, die zwar letzte Woche um 1,6 Prozentpunkte nennenswert anstieg, sich mit 87,3 % jedoch nach wie vor auf einem sehr tiefen Niveau befindet.

2. Derzeit mehren sich die Nachrichten, die zu einem erneuten Anstieg des Ölpreises beitragen. Neben dem geopolitischen Risiko, das aufgrund des Georgien-Russland-Konflikts auf den globalen Rohölmärkten lastet, birgt derzeit Hurrikan Gustav, der in Richtung Golf von Mexiko zieht, ein akutes Risiko von Produktionsausfällen. In Folge dessen stieg der Preis für die Rohölsorte WTI zuletzt wieder in Richtung 120 US-Dollar an. Die OPEC-Länder zeigen derweil eher ihre Besorgnis über ein Überangebot am Ölmarkt. Dies dürfte aber sicherlich auch mit den seit Mitte Juli stark gefallen Preisen zu tun haben. Immer mehr OPEC-Mitglieder äußern im Vorfeld des nächsten außerordentlichen OPEC-Treffens am 9. September in Wien ihre Präferenz für eine Senkung der offiziellen Förderquoten. Wenngleich wir ebenfalls der Meinung sind, dass der Markt derzeit ausreichend mit Rohöl versorgt ist, dürfte ein eventueller Beschluss zur Kürzung der OPEC-Fördermengen ein negatives Signal aussenden, das für vorübergehende Ölpreisanstiege sorgen dürfte. Nichtsdestotrotz rechnen wir bis zum Jahresende mit einem Rückgang des WTI-Preises auf unter 110 USDollar.

3. Wirklich einig sind sich die Rohölspekulanten nicht. Nachdem sie vier Wochen in Folge mehrheitlich auf fallende Ölpreise gewettet hatten, gingen sie in der Woche bis einschließlich 19. August wieder zu einer Netto-Long-Positionierung über. Die oben erwähnten Risiken auf der Angebotsseite dürften hierzu beigetragen haben.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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