Kommentar
11:48 Uhr, 29.11.2024

HUGO BOSS weiter im Abwärtssog

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Seit Dienstag hat der Aktienkurs rund 15 % verloren. Ursache: CEO Daniel Grieder im Verdacht, gegen Insider-Richtlinien verstoßen zu haben. Berichten zufolge soll er vertrauliche Informationen, darunter aktualisierte Geschäftsprognosen, an den österreichischen Investor René Benko weitergegeben haben. Konkret geht es um Umsatzprognosen von fünf Mrd. € bis 2025 und eine EBIT-Marge von 12 %. In einer persönlichen Nachricht soll Grieder geäußert haben: "Das wird den Aktienkurs extrem hochtreiben, denke ich."

Die Staatsanwaltschaft Tübingen prüft derzeit, ob ein strafrechtlicher Anfangsverdacht vorliegt, der ein Ermittlungsverfahren rechtfertigen könnte. Parallel dazu hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Voruntersuchung eingeleitet.

Diese Entwicklungen haben verständlicherweise zu einem erheblichen Vertrauensverlust bei den Anlegern geführt. Das hat sich zum einen in einem empfindlichen Kursverlust niedergeschlagen. Zuma anderen haben Analysten, wie die der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ihre Einschätzungen und Kursziele für Hugo Boss vorläufig ausgesetzt, bis weitere Informationen vorliegen.

Noch handelt sich der ganze Vorgang lediglich um einen Verdacht, dem nun genauer nachgegangen wird. Sollten sich die Verdachtsmomente erhärten, könnten rechtliche Konsequenzen für Grieder folgen, was die Unternehmensführung destabilisieren und sicherlich auch den Aktienkurs weiter belasten dürfte.

Oliver Kantimm, Redaktion "Der Aktionärsbrief"

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