Hugo-Boss-Aktie verliert nach Senkung des Ausblicks deutlich
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Aktie von Hugo Boss ist am Dienstagmorgen der größte Verlierer im MDAX, nachdem der Premiummode-Hersteller am Montagabend seine Umsatz- und Gewinnziele für das Gesamtjahr deutlich gesenkt hat. Die neue Prognose schließt einen signifikanten Rückgang beim operativen Gewinn EBIT um bis zu 15 Prozent nicht aus, zuvor war ausschließlich ein EBIT-Anstieg erwartet worden, zwischen 5 und 15 Prozent. Hugo Boss kann sich damit der schwachen Konsumentennachfrage im Luxusgütersegment nicht entziehen, über die unter anderem bereits Burberry sowie die Schweizer Swatch und Richemont berichtet haben. Die makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten bleiben weltweit hoch, die Erholung im wichtigen Markt China verzögert sich.
Zu Handelsbeginn gab die Hugo-Boss-Aktie um rund 10 Prozent nach, der MDAX notierte 0,8 Prozent im Minus. Die Analysten der Deutschen Bank nannten die Quartalsergebnisse "sehr enttäuschend". Vor allem das EBIT liege 33 Prozent unter Markterwartungen, was durch höher als erwartete Betriebskosten bedingt sei. Die Gewinnwarnung impliziere "wohl keinen Gewinnanstieg" im laufenden Jahr, das neue Ziel liege 14 Prozent niedriger und am Mittelpunkt der Spanne um 10 Prozent unterhalb des Konsens.
Die Citi-Analysten sehen neben verhaltener Nachfrage nach hochwertiger Freizeitkleidung auch unternehmensspezifische Probleme, die ebenfalls das Erreichen der Ziele für 2025 weiter verzögern könnten: Drei Jahre lang habe das Unternehmen die immer höher gesteckten Markterwartungen erfüllt. Nun seien Investoren besorgt über Risiken wie Markenmüdigkeit, die Abhängigkeit von entwickelten Märkten, anspruchsvollen Kunden und Großhandel sowie über langsamere Fortschritte als erwartet bei der Erreichung der Margenziele für 2025.
Hugo Boss strebt für 2025 einen Umsatz von 5 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von mindestens 12 Prozent an, CFO Yves Müller warnt aber seit März, dass das Unternehmen sein Umsatzziel um mehrere Monate verfehlen könnte.
Hugo Boss hatte am Montagabend mitgeteilt, dass im Gesamtjahr nun eine EBIT-Veränderung zwischen minus 15 Prozent und plus 5 Prozent zum Vorjahr erwartet wird, mit einer Landung bei 350 bis 430 Millionen Euro. Bisher war ein EBIT-Anstieg zwischen 5 und 15 Prozent auf rund 430 bis 475 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden.
Das Umsatzplus sieht der Konzern nun bei 1 bis 4 Prozent in Konzernwährung (also nominal, ohne Währungsbereinigung) anstatt bei 3 bis 6 Prozent. Damit peilt Hugo Boss für 2024 nun einen Umsatz zwischen 4,2 bis 4,35 Milliarden Euro an anstatt 4,3 bis 4,45 Milliarden Euro.
Nach vorläufigen Zahlen sank das EBIT im zweiten Quartal um 42 Prozent auf 70 Millionen Euro. Die Investitionen in Marketing und den Einzelhandel gingen trotz Umsatzrückgang weiter. Der Umsatz sank um 1 Prozent - sowohl währungsbereinigt als auch in Konzernwährung - auf rund 1,02 Milliarden Euro. Währungsbereinigte Umsatzrückgänge verzeichnete das Unternehmen in diversen Segmenten: Asien/Pazifik (-4 Prozent,), EMEA, (-2 Prozent), im Online-Geschäft (-4 Prozent), im stationären Einzelhandel (-2 Prozent), und bei Boss Menswear (-2 Prozent). Leicht verbessern konnte sich die Bruttomarge, auf 62,9 Prozent von 62,3 Prozent.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
DJG/uxd/sha
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