HSBC setzt weiter auf Rohstoffe
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Eine stark wachsende Bevölkerung und der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur sollte den hohen Rohstoffbedarf in den BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China fördern. Daher gewichte der HSBC GIF BRIC Freestyle Fonds (WKN A0D85S) derzeit Russland mit 31 Prozent als wichtigsten Markt im Portfolio. „Wer vom russischen Markt profitieren will, kommt an Energieunternehmen wie Gazprom und Lukoil nicht vorbei“, sagt Christian Deseglise, Head of Global Emerging Markets bei HSBC Investments. Hingegen bewerten die HSBC-Analysten den indischen Markt als kurzzeitig wenig attraktiv. Daher stelle Indien mit nur 18 Prozent den geringsten Anteil an der Asset Allocation des Fonds.
Spricht man derzeit von den BRIC-Ländern Brasilien, Russland, Indien und China, spricht man im selben Atemzug auch von Rohstoffen“, sagt Christian Deseglise, Head of Global Emerging Markets bei HSBC Investments. „Deshalb setzen wir unser Augenmerk gegenwärtig verstärkt auf diesen Sektor.“ Die BRIC-Länder hätten Vorteile vom weltweiten Boom im Rohstoffbereich, da sie aufgrund ihrer vielfältigen natürlichen Ressourcen von den Preisentwicklungen am Markt profitierten und ihre Handelsbeziehungen auch untereinander intensivierten.
Geringe Korrelation innerhalb der BRIC-Staaten
„Das BRIC-Konzept überzeugt durch die Tatsache, dass die vier Länder ganz unterschiedliche Stärken haben und sich so wegen der geringen Korrelation im Portfolio optimal ergänzen“, sagt Deseglise. „Während China und Indien beispielsweise unter dem aktuell hohen Ölpreis leiden, profitieren Russland und Brasilien durch ihre großen Rohölvorkommen“. Russland verfüge über 20 Prozent der weltweiten Ölreserven und 35 Prozent der globalen Erdgasreserven. Brasilien sei sowohl im Rohöl- als auch im Soft-Commodity-Bereich sehr gut aufgestellt. Indien gelte als einer der größten Lieferanten von Eisenerz, dem wichtigsten Grundstoff für die Stahlproduktion. So sei etwa die Hälfte des erwarteten Gewinnwachstums in Indien auf die steigenden Rohstoffpreise zurückzuführen. China als rohstoffarmes Land bemühe sich hingegen, ein Netzwerk aufzubauen, um den steigenden Bedarf des Landes zu decken. So würden beispielsweise chinesische Investitionen in die brasilianische Infrastruktur erhöht, um einen besseren Zugang zu den Rohstoffen zu gewährleisten. Zu diesem Zweck engagiere sich China auch in einer engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Russland.
Rohstoffbedarf der BRIC-Länder wächst rasant
Schon heute lebten 43 Prozent der Weltbevölkerung in den BRIC-Ländern. Die demographische Entwicklung bringe einen enormen Rohstoffbedarf mit sich, so die HSBC-Analysten. 2004 seien die BRIC-Staaten beispielsweise für die Hälfte des Nachfrageanstiegs nach Öl verantwortlich gewesen. Vor allem der Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur werde dafür sorgen, dass der Bedarf auch in Zukunft hoch bleiben wird. Die Entwicklung im Straßenverkehr sorge ebenfalls für einen rasant steigenden Ölbedarf. Allein der chinesische Automarkt könne sich in 20 Jahren an die Weltspitze schieben. Rund 15 Jahre später sollte auch Indien die USA in diesem Bereich überrundet haben. Zudem sei zu erwarten, dass sich die Anzahl der Autos auf Russlands Straßen in den nächsten 10 Jahren verdoppeln werde.
Auf lange Sicht profitieren
Mit dem HSBC GIF BRIC Freestyle hätten deutsche Anleger seit April 2005 die Möglichkeit, in die aufstrebenden BRIC-Länder zu investieren. Der Fonds mache sich die aktuellen Entwicklungen der Rohstoffpreise zu Eigen und sei derzeit zu 60 Prozent in Rohstoffe investiert. Die drei Top-Holdings seien der russische Ölkonzern Lukoil, das russische Gasunternehmen Gazprom und das Ölunternehmen Petroleo Brasiliero (Stand 29. Juli 05). „Anleger sollten sich jedoch immer vor Augen halten, dass das BRIC-Konzept einen langfristigen Anlagehorizont hat. Denn trotz der positiven Aussichten handelt es sich immer noch um Emerging Markets“, so Deseglise. Langfristig sei der Experte für die wirtschaftliche Entwicklung des Quartetts zuversichtlich. Es sei nicht zu erwarten, dass sich das Wachstumstempo in China verlangsame. Russland solle auch weiterhin einer der günstigsten Aktienmärkte weltweit bleiben. Die politischen Differenzen in Brasilien würden sich bislang nicht auf die Märkte auswirken. Im Gegenteil: In den letzten 20 Jahren habe Brasilien keine so positive wirtschaftliche Entwicklung gesehen, so Deseglise. Indien verliere kurzfristig gesehen an Attraktivität, da der Markt weniger günstig bewertet sei als bisher. Deshalb sei die Gewichtung dieses Landes im Fonds reduziert worden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.