Analyse
09:50 Uhr, 20.03.2020

HORNBACH HOLDING - Erfolgreiches Jahr 2019, Unsicherheit 2020

Hornbach hat ein äußerst erfolgreiches Jahr 2019 hinter sich. Die Prognose 2020 ist dagegen ungewiss, viele Märkte mussten schließen. Wir werfen einen Blick auf die langfristigen Fundamentaldaten. Wie hat sich das Unternehmen in Krisenzeiten geschlagen? Die Antwort überrascht.

Erwähnte Instrumente

  • Hornbach Holding AG&Co.KGaA - WKN: 608340 - ISIN: DE0006083405 - Kurs: 37,200 € (XETRA)

Die Hornbach-Gruppe hat heute vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 vorgelegt. Der Nettoumsatz legte verglichen mit dem Vorjahr um 8,4 % auf mehr als 4,7 Mrd. EUR zu. Der größte operative Teilkonzern Hornbach Baumarkt kam auf ein Umsatzplus von 8,1 % auf 4,4 Mrd. EUR. Überproportional überzeugte der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union mit einem Umsatzplus von 13,2 % auf 299 Mio. EUR. Bislang habe die Coronakrise noch keine Auswirkungen auf das Geschäft. Die Zukunft sei aber unklar. Albrecht Hornbach, der Vorstandsvorsitzende der Hornbach Management AG: "Konkrete Aussagen sind aufgrund der großen Unsicherheit über die weitere Entwicklung derzeit allerdings nicht möglich. Ich sehe die Hornbach-Gruppe aufgrund ihrer Finanzstärke und Liquiditätsreserven zum Glück sehr gut aufgestellt, um auch Durstphasen zu überstehen."

Der bereinigte Betriebsgewinn 2019/20 dürfte nach vorläufigen, aber noch ungeprüften Zahlen, leicht über der zuletzt benannten Prognosespanne eines Anstiegs im "unteren bis mittleren zweistelligen Prozentbereich" liegen. 2018/19 lag das bereinigte EBIT der Hornbach-Gruppe bei 134,9 Mio. EUR. Im Teilbereich Hornbach Baumarkt hat sich das bereinigte EBIT (Vorjahr 81,9 Mio. EUR) mehr als verdoppelt, nachdem man zuletzt von einem Wachstum im "mittleren bis oberen zweistelligen Prozentbereich" ausgegangen war.

Aktuell kämpfen die Baumärkte aber mit Filialschließungen: "Wir müssen einkalkulieren, dass es zu schließungsbedingten Umsatzeinbußen kommt. Abgemildert werden diese jedoch zum Teil dadurch, dass wir dank unserer Onlineshops trotz Marktschließungen gewisse Umsätze weiterhin tätigen können."

Die aktuellen Analystenschätzungen dürften also zu hoch angesetzt sein.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,67 4,90 5,06
Ergebnis je Aktie in EUR 5,38 5,94 6,49
KGV 7 6 5
Dividende je Aktie in EUR 1,50 1,50 1,50
Dividendenrendite 4,24 % 4,24 % 4,24 %
*e = erwartet

Interessant ist der Blick in die Vergangenheit. Wie hat die Hornbach-Gruppe in Krisenzeiten abgeschnitten? Und diese Grafiken können sich sehen lassen.

In der Umsatzentwicklung sieht man nicht eine Delle. Selbst in Krisenzeiten legten die Erlöse stets zu.

HORNBACH-HOLDING-Erfolgreiches-Jahr-2019-Unsicherheit-2020-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-1

Ebenfalls beeindruckend: Hornbach erzielte stets Gewinne, auch in den extremen Jahren 2000 bis 2003 und 2008 arbeitete das Unternehmen profitabel.

HORNBACH-HOLDING-Erfolgreiches-Jahr-2019-Unsicherheit-2020-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-2

Vor einem Jahr belief sich das auf die Anteilseigner entfallende Eigenkapital des Konzerns auf 1,26 Mrd. EUR. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt derzeit nicht einmal 600 Mio. EUR. Da dürfte das Herz des ein oder anderen Value-Investors schneller schlagen.

Diese Unterstützungen im Blick behalten!

Aus technischer Sicht hat der Wert mit dem Unterschreiten der Unterstützung bei 50 EUR bereits im Jahr 2018 ein Verkaufssignal ausgelöst. Im Zuge des Sell-offs folgte mit dem Rutsch unter das Kurslevel bei 40,10 EUR das nächste Verkaufssignal. Erholungen treffen folglich bei 40 EUR auf Widerstand. Auf der Unterseite liegen wichtige Supports gestaffelt bei 33,00, 31,50 und 30,00 EUR. Diese Kurszone hält bislang. Sollte auch sie unterboten werden, dürfte sich die Korrektur bis zur langfristigen Aufwärtstrendlinie um 20 EUR ausdehnen.

HORNBACH-HOLDING-Erfolgreiches-Jahr-2019-Unsicherheit-2020-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-3

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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