Kommentar
17:04 Uhr, 20.12.2007

Holz- und Papierindustrie: Des einen Freud, des anderen Leid

Die großen Unternehmen der Papierbranche haben derzeit allen Grund zur Klage. Neben Überkapazitäten, schwachem US-Dollar und steigenden Energiepreisen leidet das Geschäft mit der Herstellung der unterschiedlichsten Papiersorten vor allem unter einem: dem massiven Anstieg der Holzpreise. So will zum Beispiel die schwedische SCA in den nächsten drei Jahren in in- und ausländischen Sägewerken zwischen 1.400 und 1.700 Jobs streichen. Wie so oft wird China für die stark steigende Holznachfrage verantwortlich gemacht. Doch die Firma SCA kann die aktuelle Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten. Grund: Die Schweden profitieren dank ihres umfangreichen Waldbesitzes von den gestiegenen Holzpreisen. So korrigierte das Unternehmen am 19. Dezember den Wert seines Waldvermögens um mehr als 28 Prozent auf 23,3 Mrd. Kronen (rund 2,5 Mrd. Euro) nach oben.

Anleger, die auch in Zukunft steigende Holzpreise erwarten, können über diverse Zertifikate davon profitieren. DWS GO hat am 19. Oktober ein Index-Zertifikat mit unbegrenzter Laufzeit auf den [Link "Global Forest & Timber TR Index (WKN: DWS0H4)" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar] emittiert. Ende November gab der aus DWS-Experten bestehende Anlage-Ausschuss eine deutlich veränderte Zusammensetzung bekannt. So wurden die Aktien von Aracruz PNB, Empresarial Ence, Gunns Limited und West Fraser Timber durch die schwedische SCA ersetzt. Sie verfügte zum Zeitpunkt der Anpassung über ein Gewicht von 11 Prozent. Lediglich die Aktien Plum Creek Timber Corp. und Timber West Timber Trust waren mit 13 Prozent noch stärker gewichtet. Der große Vorteil des Global Forest & Timber TR Index besteht darin, dass bei der Auswahl vor allem Unternehmen mit großen Waldbeständen berücksichtigt wurden, die sich zudem durch nachhaltiges Management auszeichnen und entsprechend zertifiziert sind. Sie erwirtschaften ihre Erlöse nicht nur aus der Vermarktung von Holz, sondern dürften künftig dank ihres umweltfreundlichen Geschäftsmodells in verstärktem Maße vom Verkauf von CO2-Zertifikaten profitieren. Da der Index als Total-Return-Variante (TR) konzipiert worden ist, tragen etwaige Dividendenzahlungen der Indexmitglieder zu einer verbesserten Performance bei. Aktuell notiert das Index-Zertifikat mit 48,26 Euro etwas unter seinem anfänglichen Verkaufspreis von 50 Euro. Wegen des aktive Managements und der Berechnung des Index fällt bei dem Papier eine jährliche Managementgebühr in Höhe von 1,65 Prozent an.

Gute Geschäfte wünscht

Jörg Bernhard
BörseGo Klimawandel - Die Seite zum Thema!
[Link "www.boerse-go.de/klimawandel" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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