Kommentar
17:40 Uhr, 30.01.2015

Hitzige Diskussionen - Was hat Griechenland vor ?

Was ist in die Griechen gefahren ? Erste Amtshandlungen sehen eine massive Ausweitung der Ausgabenseite vor (Einstellung tausender Beamter), aber keine Lösungen für die maue Einnahmenseite.

Auf dem Guidants Desktop von Daniel Kühn hat sich eine hitzige Diskussion entwickelt:

http://go.guidants.com/#c/daniel_kuehn

20 Kommentare

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  • ​Den Rettungsschirm für Griechenland hätte es nie geben dürfen. Die Griechen haben es bis heute nicht verstanden, dass jedes Land nur das Geld ausgeben kann, das es selbst einnimmt. Zwar macht die neue Regierung überzeugend deutlich, dass sie die Absicht hat, aufzuräumen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass Griechenland sich - was die staatlichen Strukturen angeht - auf dem Niveau eines Schwellenlandes befindet. Da, wo es Strukturen gibt, werden sie dazu genutzt, die Ansiedlung von Unternehmen zu verhindern. Die griechische Bürokratie ist Selbstzweck. Und so lange das größte Unternehmen Griechenlands Einnahmen aus dem Glücksspiel bezieht und es kein produzierendes Gewerbe gibt, wird sich daran auch kaum etwas ändern. Und mit Tourismus allein fehlen die Einnahmen.

    Und es geht ja weiter. Die Regierung Tsipras kümmert sich als erstes darum, die Ausgabenseite zu erhöhen. Wo das Geld dafür herkommen soll, sagt sie nicht. Das erinnert stark an den Honnecker-Staat. Nur hatte Honnecker im deutsch-deutschen Verhältnis immerhin noch die Möglichkeit, Leute zu verhaften, die er dann gegen Devisen an die Bundesrepublik verkaufen konnte. Die Möglichkeit fehlt den Griechen - bisher.

    08:37 Uhr, 02.02.2015
  • 0815
    0815

    ​Die Austeritätspolitik hat versagt. Es wird in Spanien und Italien noch dieses Jahr ähnliche Entwicklungen geben. Das es nicht funktionieren kann war allen klar außer den Politikern. Die wurden jedoch stark beeinflusst, von denen, die jetzt aus ihren Risiken draußen sind :D

    Die Märkte werden kaum mehr reagieren, denn es gibt ja nichts mehr abzuschreiben. Final wird dann Frankreich unter der Last erdrückt und umfallen. Dann ist der Käse gegessen auch für Deutschland.

    Dass sich die Griechen eine andere Regierung wählen, als eine die sie schändet und knechtet ist ja wohl nur nachvollziehbar. Ein Hoch auf die Demokratie.

    @Otua - Wenn man diesen "Spacken" nicht nachgibt ist das Schicksal des Euros erst recht dahin!!!

    01:11 Uhr, 02.02.2015
    1 Antwort anzeigen
  • MonsterLutz
    MonsterLutz

    Ich (und wahrscheinlich viele andere, die klar denken können) haben schon beim ersten Geld aus dem Rettungsschirm gesagt - das sehen wir nie wieder.

    Und ich werde Recht behalten.

    Diese "EU und Euro um jeden Preis halten" Politik wird uns noch ordentlich was kosten.

    Ich wüsste zu gerne jetzt schon, was die Menschen in 50 Jahren über die ehemalige EU sagen werden...

    00:24 Uhr, 02.02.2015
  • student
    student

    ​Griechenland braucht eine Schuldenkonferenz, um seine Staatsfinanzen zu ordnen.

    Die Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission ist nur das Sprachrohr für die Gläubigerbanken. Alle zusammen mögen sie im Geldsystem ihr Wissen anwenden.
    Für den Aufbau eines Landes und die Wiederherstellung einer funktionierenden Wirtschaft fehlt ihnen der Wille und Sachverstand.

    In Griechenland haben diese Monetaristen nur Chaos hinterlassen. Mit Zinswucher von bis zu 40% für Staatsanleihen war die Überschuldung garantiert. Die Troika dient hier noch als Geldeintreiber und das ewig drohende Menetekel für Privatisierungen des Tafelsilbers.

    Die neue Regierung zieht jetzt die Bremse.

    Will Griechenland wieder auf die Beine kommen, müssen Gläubiger und Schuldner sich gleichermaßen verpflichten, Zins und Tilgung nur aus den Überschüssen der Wirtschaft zu bedienen.
    Dabei darf das Wachstum der Wirtschaft und des privaten Konsums nicht ausgebremst werden.

    Die vollumfängliche Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des täglichen Bedarfs hat dabei Vorrang.

    Schulden können nur durch Überschüsse und einem realen Wirtschaftswachstum bezahlt werden.
    Dazu muss erst einmal in produktive Strukturen investiert werden. Häfen, Straßen, Brücken, Eisenbahnen, Kraftwerke, Krankenhäuser, eine Investitionsbank, Schulen, Kommunikation, Sozialsystem.

    Somit steht einem griechischen Wirtschaftswunder nach deutschem Vorbild nichts mehr im Wege. :-)))

    Wer Interesse hat, wie so ein Abkommen verhandelt wird, der schmökere im Buch von Hermann J. Abs "Entscheidungen 1949-1953 Die Entstehung des Londoner Schuldenabkommens".

    Wenn eine Lösung zugunsten von Griechenlands Wirtschaftsaufbau mit einem "NEIN" beantwortet wird, dann geht Griechenland den Weg des Staatsbankrotts. Mit allen Konsequenzen für die westlichen Banken und deren Eurowährung.

    Ich glaube, Tsipras blufft nicht, er will sehen :-)))

    Viele Grüße

    23:57 Uhr, 30.01.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    In Griechenland haben die politischen und wirtschaftlichen Eliten in den zurückliegenden Jahrzehnten in unglaublicher Weise versagt. Sie haben das Land an die Wand gefahren. Natürlich ist das Kind jetzt in den Brunnen gefallen, der Bevölkerung geht es unter den Sparmaßnahmen sehr schlecht. Und was macht eine Bevölkerung, der es wirtschaftlich sehr schlecht geht, sie wählt radikale Parteien.

    Man möge mir ein Beispiel aus der Geschichte nennen, wo das gut gegangen ist und dem Land nachhaltig Erfolg gebracht hat.​

    23:04 Uhr, 30.01.2015
    2 Antworten anzeigen
  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ​Was die Griechen vor haben ???

    Mitnehmen was geht ... - möglichst nix ändern ... - die anderen zahlen lassen ... - und am Ende, wenn es nix mehr zu holen gibt, den Euro verlassen ... - das haben se vor ... !!!

    22:59 Uhr, 30.01.2015
  • logon
    logon

    1975 schrieb der Grieche Nikos Dimou das Buch" Vom Unglück,ein Grieche zu sein".

    Zitat:

    "Ein Grieche nimmt die Realität prinzipiell nicht zur Kenntnis. Er lebt zweifach über seine Verhältnisse. Er verspricht das Dreifache von dem, was er halten kann. Er weiß viermal so viel wie das, was er tatsächlich gelernt hat. Er zeigt seine Gefühle fünfmal stärker, als er sie wirklich empfindet."

    Noch Fragen?

    20:46 Uhr, 30.01.2015
  • Otua
    Otua

    Tja, dazu kann man eigentlich gar nichts mehr sagen, sondern nur noch fassungslos den Kopf schütteln.

    Ich bin der Meinung die EU/EZB/IWF sollte die endlich Pleite gehen lassen, ganz egal was das kostet.

    Es darf ja nun nicht sein, dass die zig. Milliarden geliehen bekommen und nun die Geldgeber auflaufen lassen.

    Wenn man solchen Spacken auch nur einen Millimeter nachgibt, öffnet man dem Untergang der EU Tür und Tor.

    20:05 Uhr, 30.01.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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