Hewlett-Packard nach den Q-Zahlen - Trendcheck
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Aktueller Artikel aus der Financial Times Deutschland
HP schreibt nach Fusion Milliardenverlust
Die Quartalszahlen des Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP) nach der Fusion mit Compaq weisen Verluste in Milliardenhöhe aus. Analysten senkten ihre Prognosen für das vierte Quartal.
In dem Ende Juli zu Ende gegangenen Zeitraum verzeichnete HP einen Verlust von 2,03 Mrd. $ oder 67 Cent je Aktie. Ohne die fusionsbedingten Korrekturen, die mit 2,4 Mrd. $ angegeben wurden, lag der Gewinn bei 420 Mio. $ oder 14 Cent je Aktie. Der Umsatz lag bei 16,5 Mrd. $ und war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufig. Analysten hatten 16,7 Mrd. $ Umsatz erwartet. "Wir erfüllen alle unsere Integrations-Meilensteine und sind auf dem besten Wege, unsere Ziele für die zweite Jahreshälfte zu erfüllen", sagte HP-Chefin Carly Fiorina im kalifornischen Palo Alto. Im Vorjahreszeitraum hätte sich der Verlust eines kombinierten Geschäfts von HP und Compaq auf 116 Mio. $ oder vier Cent je Aktie belaufen.
Der Umsatz der Druckersparte stieg gegenüber dem dritten Quartal des Vorjahres um zehn Prozent auf 4,7 Mrd. $. Bei Personal Computern für Verbraucher und Firmen gab es jedoch einen Umsatzrückgang um 19 Prozent auf 4,8 Mrd. $. Bei Unternehmensrechnern sackte der Umsatz gegenüber der Vorjahresvergleichszeit um 22 Prozent auf 3,8 Mrd. $ ab und in der Dienstleistungssparte um sieben Prozent auf drei Mrd. $.
HP leidet unter schwacher Nachfrage
Die nicht ganz den Erwartungen entsprechenden Zahlen seien vor allem auf die schwache Nachfrage in der Industrie und bei Konsumenten auf Grund der schwächeren Wirtschaftslage zurückzuführen, teilte HP mit. Das Unternehmen sei auf dem richtigen Weg, um insgesamt die Erwartungen für das zweite Halbjahr zu erfüllen. Für das laufende vierte Quartal rechnet HP mit einem Umsatz von 17,4 Mrd. $ und einem Gewinn je Aktie von 22 Cent.
Finanzchef Bob Wayman sagte, es sei weiterhin geplant, auf Grund der Fusion 10.000 Stellen bis Ende des laufenden Geschäftsjahres zu streichen. 4740 Arbeitsplätze seien bereits abgebaut worden. Das Unternehmen habe insgesamt Einsparungen von 500 Mio. $ im laufenden Jahr, 2,5 Mrd. $ im Jahr 2003 und drei Mrd. $ im Jahr 2004 in die Wege geleitet. Das Geschäftsumfeld bezeichnete Wayman als schlechter als erwartet. Die Lage für HP habe sich in den USA zwar beruhigt, im weltweiten Geschäft sehe er aber noch einige Risiken.
Analysten hatte ihre Prognosen bereits zuvor gesenkt und bezeichneten das Nachziehen des Konzerns als nicht überraschend. "Sie versuchen nicht, uns zu blenden", sagte Roy Papp von L. Roy Papp & Associates. Dieses Quartal zeige zwar noch nicht, ob die Fusion funktioniere, aber es gebe gute Zeichen. "HP hat offensichtlich das gemacht, was sie angekündigt hatten", sagte er angesichts des Stellenabbaus.
Analysten senken Prognosen
Analysten von der UBS Warburg reduzierten ihre Erwartung für den Gewinn pro Aktie im laufenden Quartal von 0,25 auf 0,22 $. Für das Geschäftsjahr 2003 senkten sie ihre Prognose von 1,29 auf 1,17 $ je Titel. "Uns fehlt das Vertrauen, dass das fusionierte Unternehmen die langfristig angestrebte operative Marge von acht bis zehn Prozent erreichen kann", schrieben die Analysten in einer am Mittwoch vorgelegten Studie. Sie bestätigten die Anlageempfehlung "Hold" für den HP-Anteilschein.
Die Analysten von Merrill Lynch rechnen mit einem weiteren Arbeitsplatz-Abbau bei dem US-Computerhersteller. "Wir glauben, dass HP mehr als die angezeigten Stellen abbauen wird", schrieben sie in einer ebenfalls am Mittwoch vorgelegten Studie. Nach Vorlage der Zahlen senkten die Experten ihre Prognose für den Gewinn pro Aktie im laufenden Quartal auf 0,22 $, Für das Geschäftsjahr 2003 nahmen sie ihre Prognose auf 1,15 $ zurück. Die Anlageempfehlung "Buy" behielten sie bei.
HP muss sich künftig neuer Konkurrenz in seinem profitablen Geschäft mit Druckern und Zubehör stellen. Der weltweit zweitgrößte PC-Hersteller Dell will mit eigenen Druckern gegen HP antreten. Durch ihre Fusion mit Compaq hatte HP den Rivalen Dell bei der PC-Herstellung überholt. In der gesamten Computerbranche liegt HP hinter dem Branchenprimus IBM auf Platz zwei.
Hewlett-Packard - Obligatorischer Wochenchart mit Tageschartausschnitt.
Die 3-4 wöchige Kurserholung wurde im Bereich einer mittel- bis langfristigen Abwärtstrendlinie bei 15-16 $ gestopt. Seitdem ist die Aktie in eine erste Konsolidierung übergegangen. Der Support bei 14 $ wird gehalten. Sollte er gebrochen werden, würde sich als nächste Kurszielzone die 12,5 $ Marke ergeben.
Kurzfristig : Konsolidierung. Supports bei 14 $ und 12,5 $
Mittelfristig : Offen. Möglichkeit eines ersten Ausbruchs über eine der zahlreichen mittel- bis langfristigen Abwärtstrendlinien ist gegeben.
Langfristig : Intakter Abwärtstrend, der nicht zur Disposition steht.
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