Analyse
11:30 Uhr, 14.11.2022

HERMLE - Sehr solide Schwaben

Beim Werkzeugmaschinenbauer Hermle laufen die Geschäfte im laufenden Jahr trotz globaler Herausforderungen deutlich besser als erwartet. Die heutige Erhöhung der Umsatzprognose ist die logische Konsequenz daraus.

Erwähnte Instrumente

  • Masch. Berth. Hermle AG - WKN: 605283 - ISIN: DE0006052830 - Kurs: 210,000 € (L&S)

Bislang stellte das Hermle-Management ein Umsatzwachstum von etwa 10 Prozent für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht. Mit Vorlage des Berichts zum dritten Quartal wurde die Prognose auf „rund 20 Prozent“ angehoben. Das Ergebnis soll sich „unterproportional“ dazu entwickeln.

Der Konzernumsatz des nach eigenen Angaben weltweit führenden Herstellers von Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren erhöhte sich in den ersten neun Monaten 2022 um knapp 40 Prozent auf 316,7 (Vorjahr 226,4) Mio. EUR. Die Exportquote stieg auf 63,5 (VJ 59,2) Prozent. Fast ähnlich stark legte der Auftragseingang auf 420,2 (VJ 309,9) Mio. EUR zu, sodass der Auftragsbestand per Ende September auf 211,5 (VJ 128,4) Mio. EUR kletterte – mithin ein Plus von über 64 Prozent.

Zum Ergebnis macht Hermle in den Zwischenberichten des ersten und dritten Quartals generell keine detaillierten Angaben. Der Leser erfährt lediglich, dass sich das Ergebnis in etwa proportional zum Umsatz verbessert hat.

Extrem solide Bilanz

Die Bilanz von Hermle strotzt seit Jahren nur so vor Solidität. Die Eigenkapitalquote lag mit ca. 71 (VJ: 73,5) Prozent unverändert hoch. Finanzverbindlichkeiten sucht man bei den Schwaben vergeblich. Autarkie von Banken in Bezug auf die Unternehmensfinanzierung wird bei dem Eigentümer geführte Unternehmen großgeschrieben.

Das vierte Quartal soll sich weniger dynamisch entwickeln. Als Gründe führte der Vorstand die weiter zunehmende unsichere konjunkturelle Lage, weitere Belastungen bei den Lieferketten, sowie steigende Beschaffungs- und Personalkosten an.

Fazit: Bei Hermle wird gerne etwas tiefgestapelt. Dabei gibt es auf dem deutschen Kurszettel vermutlich kaum einen solider aufgestellten Maschinenbauwert. Qualität hat aber auch seinen Preis, weshalb die Hermle-Vorzugsaktie im Branchenvergleich schon immer etwas höher bewertet war. An schwachen Tagen bieten sich Käufe an, wobei jedoch angesichts der geringen Markttiefe stets mit Limits agiert werden sollte.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 376,00 451,00 495,00
Ergebnis je Aktie in EUR 10,97 12,62 13,85
KGV 19 17 15
Dividende je Aktie in EUR 9,05 10,05 10,55
Dividendenrendite 4,31 % 4,79 % 5,02 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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