Analyse
16:00 Uhr, 17.05.2023

HERMLE - Die Perle unter den Maschinenbauern

Nach dem Rekordumsatz im letzten Geschäftsjahr weist der schwäbische Werkzeugmaschinenhersteller für das erste Quartal 2023 erneut einen satten Anstieg der Erlöse aus.

Erwähnte Instrumente

  • Masch. Berth. Hermle AG - WKN: 605283 - ISIN: DE0006052830 - Kurs: 235,000 € (L&S)

Auf die vorläufigen Zahlen für 2022 bin ich schon an dieser Stelle eingegangen. Diese wurden mittlerweile bestätigt. Zur Erinnerung: Der Konzernumsatz stieg um 26,1 Prozent auf 474,1 (VJ 376,0) Mio. EUR. Das Betriebsergebnis stieg um ein Drittel auf 99,6 (VJ 74,6) Mio. EUR und der Jahresüberschuss um knapp 31 Prozent auf 71,8 (VJ 54,9) Mio. EUR, was einem Ergebnis pro Hermle-Vorzugsaktie von 14,40 (VJ 11,02) Euro entspricht. Auch der Anstieg des operativen Cashflows um 32,4 Prozent auf 87,8 (VJ 66,3) Mio. EUR kann sich sehen lassen.

Dynamische Entwicklung setzt sich fort

In den ersten drei Monaten 2023 gelang es Hermle den Konzernumsatz erneut um 26,1 Prozent auf 125,7 (VJ 99,7) Mio. EUR zu erhöhen. Dabei stieg der Auslandsumsatz um 37,8 Prozent auf 78,0 (VJ 56,6) Mio. EUR und die Erlöse in Deutschland um 10,7 Prozent auf 47,7 (VJ 43,1) Mio. EUR. Aufgrund der weiteren Entspannung der Lieferketten- und Logistiksituation konnte das Unternehmen seine Kapazitäten im ersten Quartal erneut sehr gut auslasten.

Der Auftragseingang ging trotz der gesamtwirtschaftlichen Abkühlungstendenzen um weitere 5,2 Prozent auf 144,2 (VJ 137,1) Mio. EUR nach oben. Dabei war vor allem bei den Automationslösungen und den Digitalisierungskomponenten eine anhaltend hohe Nachfrage zu konstatieren. Während die inländische Auftragssituation mit einem Rückgang um knapp 5 Prozent auf 44,7 (VJ 47,0) Mio. EUR etwas nachließ, stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um 10,4 Prozent auf 99,5 (VJ 90,1) Mio. EUR an.

Orderbuch gut gefüllt

Der robuste Auftragseingang führte dazu, dass sich der Auftragsbestand weiter erhöhte. Per Ende März 2023 lag er mit 186,5 Mio. EUR um 28 Prozent über dem Vorjahreswert von 145,4 Mio. EUR und um 11 Prozent über den 168,0 Mio. EUR zum Jahresende 2022.

Wie üblich macht Hermle in seinen Zwischenmitteilungen keine dezidierten Angaben zum Ergebnis. Dem Quartalsbericht ist jedoch immerhin zu entnehmen, dass sich das Ergebnis in den ersten drei Monaten „überproportional zum Umsatz“ entwickelt hat.

Im Rahmen des Ausbaus der Auslandsaktivitäten hat Hermle im März eine neue Tochtergesellschaft im Großraum Paris gegründet, die zeitnah ihre Geschäftstätigkeit aufnehmen soll.

Eine quantitative Prognose für das Gesamtjahr liegt leider noch nicht vor. Aufgrund des hohen Auftragsbestands gibt sich das Management vorsichtig optimistisch für 2023. Dennoch bleibt die Lage aufgrund der zunehmenden Zurückhaltung gerade im Inland unsicher. Bei Hermle geht man deshalb von einer nachlassen der Dynamik in Bezug auf die Auftragseingänge aus. Der Umsatz soll sich mindestens auf dem Vorjahresniveau bewegen und kann bei Ausbleiben größerer externer Störungen um bis zu 10 Prozent zulegen. Ebenso wird beim Ergebnis von einem stabilen Gewinn ausgegangen, der im günstigsten Falle aber auch etwas zulegen kann.

Fazit: Die Hermle AG hat ihre Anteilseigner mit guten Zahlen zum ersten Quartal erfreut. Die Unternehmensleitung gibt sich gewohnt zurückhaltend in Bezug auf die weiteren Aussichten. Für mich ist die Hermle-Vorzugsaktie nach wie vor der Top-Wert unter den börsennotierten Maschinenbauern. Ich bleibe hier auf jeden Fall an Bord und nutze Kursschwächen zum Ausbau meiner Position.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 474,10 545,00 590,00
Ergebnis je Aktie in EUR 14,40 16,00 17,50
KGV 16 15 14
Dividende je Aktie in EUR 11,05 12,05 12,55
Dividendenrendite 4,66 % 5,08 % 5,30 %

*e = erwartet

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Masch. Berth. Hermle AG (long)

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1 Kommentar

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  • angola_murksel
    angola_murksel

    So ist es. Man sollte allerdings Geduld aufbringen, aktuell werden selbst die solidesten Werte im Nebenwertesegment links liegen gelassen. Immerhin kann man sich die Wartezeit mit 5% Dividendenrendite versüßen.

    16:27 Uhr, 17.05.2023

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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