Henry Blodget im Kreuzfeuer
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Die Dinge werden langsam ein wenig haarig für Merrill Lynch´s "Staranalyst" Henry Blodget. Vor nur zwei Jahren war der Einfluss des Analysten auf Aktien derart stark, dass er einen Kurs mit bloßer Äußerung stark beeinflussen konnte. Nun sieht sich der Analyst mit einer neuen Herausforderung konfrontiert.
Der New Yorker Doktor Debases Kanjilal klagt Merrill Lynch und Henry Blodget an. Grund der $10 Mio. schweren Klage seien Fehlinformationen zu den Aktien Infospace und JDS Uniphase.
Beide Aktien waren "Stock Picks" von Blodget und folgten den Kursstürzen im Jahr 2001. Von den Höchstkursen bei $78.25 bzw. $140.50 fielen die Aktien auf Tiefstkurse von $1.56 bzw. $13.06 im April.
Am Montag fiel Infospace um 3.75% auf $3.34 und JDS Uniphase stieg um 3.8% auf $11.74.
Kanjilal sitzt aufgrund der Empfehlungen des Analysten auf Schulden in Höhe von 500.000 Dollar. Grund der Klage sei "systematischer Missbrauch des Ranges Analyst, und das industrieweit."
Darüber hinaus beschuldigt der New Yorker den Analysten, dass er von der Fusion zwischen Infospace und Go2Net wusste. Blodget habe absichtlich das Buy-Rating für die Aktien von Infospace belassen, um den Aktienkurs nicht zu gefährden.
Der Unternehmenssprecher von Merrill Lynch, Joe Cohen, streitet jegliche Anschuldigungen ab. "Mr. Blodget ist ein professioneller Mitarbeiter und Merrill Lynch steht hinter ihm. Unser Ziel ist es, die höchste Research Qualität anzubieten."
Blodget schrieb in einer Kolumne im Jahr 1999 dass, im Gegensatz zu jeder anderen "Bubble" die "Internet Bubble auf felsenfesten Fundamentals basiert."
Der zuständige Richter nannte Blodget einen "Cheerleader" für Merrill Lynch. Er sei ein wenig aus der Zeit aber habe immer noch die mächtige PR-Maschinerie von Merrill Lynch hinter sich.
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