Henkel gibt „Kommissar Zufall“ (k)eine Chance
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- Aktienanleihe PLUS auf HenkeAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Während früher allein die Marketing-Abteilungen vieler Unternehmen zu entscheiden hatten, wie beispielsweise ein erfolgreiches Produkt auszusehen hat, springen heute immer mehr Firmen werbeträchtig auf den Demokratisierungszug via Facebook und Co. auf und rufen über sogenannte „Crowdsourcing-Wettbewerbe“ die „Masse“ dazu auf, über bestimmte Produkteigenschaften selbst mitzubestimmen. Zumindest wird dabei nach außen hin der Anschein erweckt, als hätte die Meinung des Volkes tatsächlich einen entscheidenden Einfluss. Doch leider zeigt sich in den meisten Fällen, dass den über derartige Kampagnen erzielten Mehrheitsverhältnissen nur dann wirklich Vertrauen geschenkt wird, wenn die Abstimmungen im erwünschten Sinne ausfallen. Tun sie das nicht, sind die Firmen schnell mit Begründungen bei der Hand wie die, dass die Ergebnisse in unzulässiger Weise beeinflusst wurden, was in Zeiten einer immer stärker werdenden Vernetzung durchaus plausibel klingt und sich darüber hinaus von Außenstehenden kaum nachprüfen lässt. Genauso verhielt es sich laut „Horizont.net“ im Falle der vom Henkel-Konzern initiierten Findung eines neuen Designs für die Spülmaschinenflasche der bekannten Marke Pril, nachdem das zur Abstimmung geladene Volk sich mehrheitlich für „Quatsch-Designs“ wie die an sich harmlose sogenannte „Priiiil-Fratze“ entschied. Als die Sache „aus dem Ruder zu laufen“ drohte, so „Horizont.net“, zog der Konsumgüterkonzern die Reißleine und bringt nun für seine „Facebook“-Freunde als Kompromisslösung eine Special-Edition-Kleinserie von 888 Exemplaren mit dem unerwünschten Verpackungsmotiv heraus, auch das natürlich wieder mit viel Ballyhoo über Facebook und ebay. Der Otto-Normalverbraucher darf sich dagegen seit kurzem über die neue Pril-Flasche mit den offiziellen Gewinnermotiven „Leopard“ und „Mr. Pril“ freuen, was auf das alles entscheidende Spülergebnis in der Küche wohl kaum einen Einfluss haben dürfte.
Im Gegensatz zu dieser kleinen Pril-Episode dürften für Anleger die anstehenden Q3-Zahlen deutlich interessanter sein. Nomura Analyst David Hayes hat das Kursziel für die Henkel Vorzugsaktie im Vorfeld nur leicht von 55 auf 54 Euro zurückgenommen, seine Einschätzung aber auf „Buy“ belassen, da er bei dem Düsseldorfer Konzern laut „dpa-AFX“ vor allem „wegen der positiven Entwicklung in der Klebstoffsparte mit soliden Zahlen und einer Bestätigung des Ausblicks für das Gesamtjahr 2011“ rechnet, auch wenn „die makroökonomischen Unsicherheiten den Aktienkurs kurzfristig belasten dürften“. Andere seiner Kollegen sind da angesichts der konjunkturellen Abschwächung etwas pessimistischer. Auch wenn natürlich immer in irgendeiner Weise gewaschen und geklebt werden dürfte, muss dies nicht zwangsläufig stets mit teuren Marken-Produkten von Henkel wie z.B. Persil, Pril oder Pritt geschehen. Das zeigte auch schon der starke Einbruch in der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise. So hat die Commerzbank den Konsumgüterhersteller vor kurzem von „Add" auf „Hold" abgestuft und auch das Kursziel von 49 auf 42 Euro gesenkt. Auch Cedric Besnard von HSBC sieht seine Zielmarke jetzt bei diesem Wert, auch wenn er im dritten Quartal noch von einem soliden Gewinn ausgeht. Seine Einstufung wegen der unsicheren Margenprognose für das nächste Jahr „Underweight“ ebenso wie die von JP Morgan Analystin Celine Pannuti.
Für die meisten Experten stellt die Henkel-Aktie allerdings eine Halteposition dar, wobei Chas Manso von der Commerzbank wegen der im Vergleich zu europäischen Konkurrenten schlechtesten Wertentwicklung in laufenden Jahr vieles schon als eingepreist sieht und bei den Q3-Zahlen sogar positive Überraschungen für möglich hält. Sein Kursziel 40 Euro und damit ein Euro weniger als bei Nic Sochovsky von der UniCredit, der bei Henkel als Haushaltswarenhersteller eher Margenprobleme erwartet, zumal auch die massiven Einsparungen 2012 wegfallen würden. Nach Ansicht von Claire de Groot von der Citigroup sollten Anleger den Titel trotz der niedrigen Bewertung meiden, da der Konzern „besonders stark unter Konjunkturrückgängen leide“. Sie senkt ihr Kursziel deshalb von 48 auf 42 Euro relativ deutlich, während Rosie Edwards von Goldman Sachs ihre Zielmarke nur um 0,20 Euro auf 43,60 Euro zurücknimmt. Dagegen hält Analyst Eamonn Ferry von Exane BNP Paribas, der Henkel trotz scheinbar leicht sinkender Verkaufszahlen gut aufgestellt sieht, auch weiterhin an seinem Kursziel von 43 Euro fest.
Nach den leichten Bedenken der Analysten für den Konsumgütertitel, könnte eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim für den Anleger genau das passende Papier darstellen, da er bei dem bis Januar 2013 laufenden Zertifikat auf einen Puffer von fast 32 Prozent zurückgreifen kann. Sollte die Barriere von 29 zu keinem Zeitpunkt berührt oder unterschritten werden, wird bei Fälligkeit der vollständige Nennbetrag zurückerstattet, während ein Schwellenereignis automatisch zu einer Aktienandienung führen würde. Die maximale Seitwärtsrendite beträgt bei dem Produkt 9,70 Prozent bzw. 7,95 Prozent p.a.
9,75 % p.a. Henkel Vz. 29 Aktienanleihe-PLUS |
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Emittent/WKN: |
MacquarieOppenheim/ MQ4GV1 |
Laufzeit: |
02.01.2013 |
Preis: (18.10.2011) |
Geld / Brief: 101,69 % / 101,89 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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