Kommentar
12:14 Uhr, 28.06.2012

„Heißer Börsensommer“ voraus?

Erwähnte Instrumente

  • Inline-Optionsschein auf DAX
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Es geht in die „Endspiel-Phase“, diese Worte gebrauchte nicht etwa Bundestrainer Jogi Löw kürzlich auf einer der unzähligen Presse-Konferenzen während der Fußball-EM, sondern Georg Schuh, seines Zeichens Chef-Anlagestratege von DB Advisors. Der Obervermögensverwalter der Deutschen Bank sprach damit in der vergangenen Woche laut dem „Manager-Magazin“ den sogenannten „Grexit“, also den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone an. „Je eher dieser komme, desto besser“, so seine Meinung. Der Kapitalmarkt hätte das Auseinanderbrechen längst eingepreist. Denn man gebe sich auch nach dem Wahlsieg der konservativen Parteien in Hellas keinen Illusionen mehr hin, dass das Land auf dem Peloponnes „wieder auf die Beine kommt“. „Die Situation sei im Moment so dramatisch, dass man es auf einen Versuch ankommen lassen muss“, so Schuh weiter. Wichtig sei Ansteckungseffekte zu verhindern und das Anlegervertrauen wieder nach Spanien und Italien zurückzubringen, zu denen es auch diese Woche wieder negative Nachrichten gab. Auch Professor Jörg Rocholl, Präsident der ESMT in Berlin sieht das größte Problem in einer „Kettenreaktion“ an den Märkten und erwartet angesichts der Lage in der Eurozone einen „heißen Sommer“.

Spekulativ ausgerichtete Investoren könnten die anhaltende Unsicherheit für sich nutzen, indem sie auf besonders volatilitätssensitive Produkte mit nur noch kurzer Restlaufzeit setzen. Dabei fällt die Wahl schnell auf sogenannte Inline-Optionsscheine. Sie beschreiben bezogen auf den jeweiligen Basiswert einen bestimmten Kurs-Korridor, der durch eine untere und eine obere Knock-Out-Schwelle begrenzt wird. Die weitere Bezeichnung für diesen Produkttyp „Double-no-touch“-Optionsschein macht bereits deutlich, was hier auf gar keinen Fall während der gesamten Laufzeit passieren darf, die Berührung oder Nichteinhaltung der fixierten Grenzen. Denn dies hätte den sofortigen Totalverlust zur Folge, der lediglich noch steuerlich durch eine symbolische Rückzahlung von 0,001 Euro nutzbar wäre. Auf der anderen Seite winkt dem Spekulanten die Maximalauszahlung in Höhe von zehn Euro, wenn es zu keiner Schwellenverletzung kommt. Nur diese beiden Szenarien sind bei den digitalen Options-Papieren möglich, was Inliner zu ebenso leicht verständlichen wie gefährlichen Produkten macht.

Die Société Générale bietet ein breites Spektrum an entsprechenden Scheinen auf diverse Basiswerte, darunter natürlich auch den DAX. Für den kurzfristig orientierten Investor sind dabei besonders die nächsten Fälligkeiten Mitte Juli und August interessant. Das laut dem Exotischen Optionsschein-Newsletter des Emittenten zuletzt meist gehandelte Papier (SG2UFK) wird bereits am 20. Juli aus dem „Verkehr“ gezogen und hat Barrieren bei 5.600 und 7.500 Index-Punkten, was einem „Sicherheitsabstand“ von knapp neun Prozent nach unten und etwas mehr als 22 Prozent nach oben entspricht. Die Rendite-Chance beträgt aktuell noch 13,12 Prozent. Eine vergleichbare Ausstattung mit einer knapp einen Monat längeren Laufzeit (SG2UFR) würde schon eine Rendite von über 37 Prozent erbringen. Wer auf Sicht von dreieinhalb Wochen eine etwas kleinere Bandbreite zwischen 5,650 und 6,850 Zählern (SG27JG) wählt, kommt auch hier auf eine Rendite von mehr als 17 Prozent. Etwas höhere Puffer auf der Unterseite ermöglichen bis Mitte Juli „nur“ noch Gewinn-Chancen von rund fünf Prozent. Wer sich generell auf eine Laufzeit bis August 2012 einlässt, besitzt vor allem nach unten mehr Möglichkeiten und kann mit einem Inliner mit einer unteren Schwelle bei 5.275 Punkten (SG27JR) sogar gerade noch eine zweistellige Rendite erzielen. Eine Bandbreite von 5.400 bis 7.900 Zählern verhilft immerhin zu einem Wert von über 18 Prozent auf Sicht von gut sieben Wochen.

Hier eine Aufstellung ausgewählter Inline-Optionsscheine:

WKN

Basiswert

KO unten

KO oben

Abstand unten

Abstand oben

Max.Rendite

Finale Bewertung

SG2Y7V

DAX

5.425

7.975

11,66%

29,87%

4,82%

20.07.12

SG219C

DAX

5.575

7.350

9,22%

19,69%

5,82%

20.07.12

SG2UFK

DAX

5.600

7.500

8,81%

22,13%

13,12%

20.07.12

SG27JG

DAX

5.650

6.850

7,99%

11,55%

17,23%

20.07.12

SG27JV

DAX

4.925

6.925

19,80%

12,77%

5,26%

17.08.12

SG2VXD

DAX

5.100

7.900

16,95%

28,64%

5,82%

17.08.12

SG27JR

DAX

5.275

7825

14,10%

27,42%

10,50%

17.08.12

SG2VXF

DAX

5.400

7.900

12,07%

28,64%

18,48%

17.08.12

SG2Y8H

DAX

5.575

8.075

9,22%

31,49%

23,15%

17.08.12

SG27JQ

DAX

5.550

7.100

9,62%

15,62%

24,22%

17.08.12

SG2UFR

DAX

5.600

8.200

8,81%

33,53%

37,36%

17.08.12

Der BörseGo Tipp:

Inline-Optionsscheine eignen sich für kurzfristig orientierte, spekulative Investoren, die von einer Bewegung innerhalb einer bestimmten Range ausgehen und für eine hohe Rendite auch entsprechende Risiken einzugehen bereit sind. Die noch immer etwas erhöhten Volatilitäten ermöglichen dabei ein interessantes Chance-Risiko-Profil.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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