Kommentar
12:28 Uhr, 20.01.2012

HeidelbergCement – zu Unrecht abgestraft

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Heidelberg
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Wie sehr sich schlechte Nachrichten bei einem Unternehmen eines bestimmten Sektors auch auf andere Firmen aus der gleichen oder ähnlichen Branche auswirken, kann man seit Monaten bei den Finanztiteln beobachten. Die Börse spricht in diesem Zusammenhang auch gerne von dem wenig schmeichelhaften Begriff „Sippenhaft“, in die Konkurrenz-Unternehmen durch den Verursacher genommen werden. Natürlich wirkt dieser Effekt auch in die entgegengesetzte Richtung und zieht dabei andere Unternehmen mit nach oben.

Die negative Variante spielte sich vor kurzem auch am Zementmarkt ab mit dem Schweizer Holcim-Konzern als Auslöser. Nachdem dieser wegen eines Einbruchs beim Zementverbrauch in einigen Regionen der Welt laut „dpa-AFX“ außerordentliche Abschreibungen in Höhe von 775 Mio. Schweizer Franken vermelden musste, drehte sich die Abwärtsspirale auch bei den Konkurrenten Lafarge (-2,6 Prozent) in Frankreich und HeidelbergCement (-2,3 Prozent) in Deutschland, obwohl das Börsenumfeld gleichzeitig die Haussekarte spielte. Doch wie es in diesem Zusammenhang dann meist geschieht, meldeten sich sogleich Vertreter der mit in den Abwärtsstrudel geratenen Unternehmen zu Wort, so auch bei HeidelbergCement, dessen Sprecher betonte, dass das Unternehmen seine Jahresprognose mit positiven Beiträgen bei Umsatz und operativem Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) erfülle und obendrein geografisch anders aufgestellt sei als Holcim.

Letzteres bestätigte auch Analyst Ingo Schmidt von der Hamburger Sparkasse. So sei Holcim vor allem auf den schwierigen südeuropäischen Märkten unterwegs, während der inländische Konzern speziell den deutschen Raum und die wachstumsstarken asiatischen Staaten bediene. Darüber hinaus seien auch ihm die besonders negativen Übertragungseffekte in der Baustoff-Branche bewusst. Ganz ähnlich sah Marc Nettelbeck von der DZ Bank die Lage, wobei auch er auf die seiner Meinung nach ungerechtfertigte Abstrafung der Aktie des deutschen Vertreters hinwies. Seine Einschätzung für den Titel bleibe deshalb auch weiterhin „Buy“ mit einem fairen Wert von 49 Euro, so „dpa-AFX“. Auch Cristina Giordano von der Deutschen Bank hielt ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 42 Euro für HeidelbergCement aufrecht, wenngleich sie die positive Prognose des nordamerikanischen Zementverbandes für 2012 von +5,6 Prozent weltweit insbesondere in Bezug auf die chinesische Nachfrage nicht ganz bestätigen wollte. Weitere „Buy“-Einstufungen kommen von der Commerzbank, wo Norbert Kretlow von den guten Wetterbedingungen der letzten Monate auf eine positive Absatzprognose folgerte wie auch Laurie Mathers von Goldman Sachs, die ihre Zielmarke für den Aktienkurs sogar von 37 auf 42,80 Euro anhob. Dies tat zwar auch Paul Roger von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas auf ein neues Kursziel von 32 Euro. Gleichzeitig reduzierte der Analyst aber auch seine Einschätzung von „Neutral“ auf „Underperform", während Michael Morris von JP Morgan zum „Übergewichten“ rät, da er die Aktie für unterbewertet hält und für HeidelbergCement insbesondere Potential im US-amerikanischen und indonesischen Markt sieht.

Anleger, die bei dem Zementhersteller auf Jahressicht nicht mit Kursen unter dem Basispreis von 31 Euro rechnen, können zu einer CLASSIC-Aktienanleihevon MacquarieOppenheim greifen. Der Puffer beträgt hier noch über 13 Prozent. Sollte diese Marke kurz vor Fälligkeit Bestand haben, wird der Nennbetrag vollständig zurückerstattet. Ansonsten erfolgt eine Aktienandienung. Die maximale Rendite beläuft sich bei dem Papier trotz der leicht defensiven Ausrichtung immer noch auf attraktive 9,58 Prozent bzw. 10,01 Prozent p.a.

14,25 % p.a. HeidelbergCement CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4K3M

Laufzeit:

02.01.2013

Preis: (18.01.2012)

Geld / Brief: 103,55 % / 103,65 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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