Kommentar
12:00 Uhr, 19.05.2007

Hedgefonds sind zum Politikum geworden

Am 11/12 März trafen sich die die Finanzminister und Notenbankgouverneure der weltweit sieben wichtigsten Wirtschaftsnationen in Essen. Auch die Regulierung von Hedgefonds stand auf der Tagesordnung. Das Thema selbst ist nicht neu, doch unter deutscher Präsidentschaft wird diese Frage erstmals auf oberster Ebene diskutiert.
Doch die G7-Finanzminister werden sicherlich keine konkreten Beschlüsse fassen. In Großbritannien und den USA sind Hedgefonds viel stärker als in Deutschland präsent. Von diesen Ländern wird aber keine dringende Notwendigkeit gesehen, Hedgefonds umfassend zu regulieren.
Dass ausgerechnet Deutschland dieses Thema auf die Tagesordnung setzte liegt daran, dass die Öffentlichkeit – speziell die Boulevardpresse - hierzulande die Politiker unter Druck setzt, etwas gegen Hedgefonds „zu unternehmen“. Hedgefonds sind zum Politikum geworden. Da ihre Anlagestrategien nicht leicht zu verstehen sind, eignen sie sich nur allzu gut für Schuldzuweisungen.
Besonders eklatant dabei:
Uninformierte Politiker wie etwa Franz Müntefering können beispielsweise gar nicht zwischen Hedge- und Private-Equity-Fonds unterscheiden.
Das allgemeine Misstrauen gegen diese Anlageklasse rührt aus einer eher diffusen Angst vor der Globalisierung der Finanzmärkte, die in Deutschland vor allem als Horrorszenario angesehen wird. Viele Arbeitnehmer zum Beispiel haben verständlicherweise Angst, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren, weil zum Beispiel ein Hedge- oder Private-Equity-Fonds die Abspaltung ineffizienter Unternehmensteile einfordert. Ob das Unternehmen in der bestehenden Form aber langfristig überlebensfähig wäre, fragt keiner mehr nach. Und das Unternehmen dadurch oft genug gerettet wurden, will auch keiner mehr wissen.

Zwar ist es richtig, die Transparenz der Hedgefonds zu erhöhen, denn Investoren und Aufsichtsbehörden müssen wissen, was dort passiert- geradezu abstrus wird es aber, wenn etwa Helmut Schmidt fordert, Hedgefonds wie eine Sparkasse zu regulieren. Der Unterschied am Finanzmarkt könnte in der Tat kaum größer sein. Das Risikomanagement gehört zum Kerngeschäft der Hedgefonds, daher sollen diese auch Risikogelder anlegen und damit Portfolios sinnvoll Risiko-diversifizieren - und nicht Spareinlagen zu 100% mit garantiertem Zins zurückzahlen.

Sie als Anleger sind jetzt aber umfassend informiert um sich selbst ein Bild von den Chancen und Risiken von Hedgefonds machen zu können - und haben alle Instrumente an der Hand, die für Sie passenden Fonds heraus zu suchen.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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