Kommentar
16:05 Uhr, 30.10.2024

Hapag Lloyd – Container-Reederei nimmt Kurs nach Norden

Erwähnte Instrumente

Das Wirtschaftswachstum in den USA ging im dritten Quartal auf annualisierte 2,8 Prozent zurück. Damit zeigt sich die US-Konjunktur jedoch weiterhin robust. Konjunktursensible Unternehmen wie Hapag Lloyd profitieren von einem starken Wachstum, weil dabei häufig eine verstärkte Nachfrage nach Importgütern einhergeht. Der Aktienkurs legte zuletzt bereits deutlich zu.

Hapag Lloyd betreibt 287 Schiffe, die weltweit Waren zwischen 600 Häfen transportieren. Im ersten Halbjahr stieg die Transportmenge zwar um rund fünf Prozent an, dennoch gab der Umsatz aufgrund der gesunkenen Frachtraten zweistellig nach. „Auch wenn wir nicht an die außergewöhnlich guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen konnten, haben wir dank der starken Nachfrage und besserer Spotraten ein sehr gutes erstes Halbjahr 2024 erzielt. Wir haben zahlreiche Schiffs- und Containerneubauten in unsere Flotte aufgenommen. Dies half uns dabei, dem zusätzlichen Kapazitätsbedarf durch die Sicherheitslage im Roten Meer und die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung nachkommen zu können und dadurch die Lieferketten intakt zu halten,“ erklärte Konzernchef Rolf Habben Jansen bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Im Rahmen der „Strategy 2030“, will Hapag Lloyd die Position unter den fünf größten Container Linien weiter festigen. Wachstumspotenzial sieht das Management dabei vor allem in Afrika, Indien, Südostasien und im pazifischen Raum. Mit der Übernahme von SM SAAM und den Beteiligungen an der indischen JM Baxi Ports & Logistics und der italienischen Spinelli Group weitete Hapag Lloyd zudem 2023 das Terminalgeschäft aus. Vergangenes Jahr schied Hapag Lloyd beim Bieterrennen um die koreanische Containerreederei HMM zwar vorzeitig aus. Anfang diesen Jahres verkündeten Hapag Lloyd und die dänische Maersk, dass sie ihren Liniendienst auf den wichtigsten Handelsrouten zusammenlegen wollen. Der Start ist für Februar 2025 geplant. Auf diese Weise soll die Auslastung ihrer Schiffe gesteigert, die Kosten gesenkt und an der Pünktlichkeit gearbeitet werden.

Mitte November legt der Konzern Zahlen für das zurückliegende Quartal vor. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 37,8 (Quelle: Refinitiv) ist die Aktie deutlich höher bewertet als der Branchendurchschnitt. Dementsprechend gespalten sind nach Angaben von Refinitiv die Analysten. Die Zurückhaltung einiger Experten basiert in erster Linie auf der relativ schwachen konjunkturelllen Entwicklung in China und Europa. Zudem nehmen weiterhin viele Linienschiffe den Umweg um das Kap der guten Hoffnung. Der kürzere Weg über den Suezkanal ist aufgrund der anhaltenden Angriffe der Huthi weiterhin unsicher. Schlechte Nachrichten bei der Vorlage der Geschäftszahlen oder eine Ausweitung der geopolitischen Spannungen könnten die Aktie somit wieder unter Druck setzen.

Chart: Hapag Lloyd

Widerstandsmarken: 175,00/190,60 EUR

Unterstützungsmarken: 142,60/151,80/160,95 EUR

Die Aktie von Hapag Lloyd bildet seit Dezember 2023 einen Aufwärtstrend. Allerdings zeigte das Papier dabei teils große Schwankungen. Zuletzt sank die Aktie in einer Flaggen-Formation von Juni bis September von EUR 190,60 auf EUR 130,00 ehe der mittelfristige Aufwärtstrend wieder aufgenommen wurde. Aktuell droht die Aktie bei EUR 160,95 die 61,8%-Retracementlinie erneut zu unterschreiten und damit möglicherweise eine Konsolidierung bis EUR 151,80 auszulösen. Der kurzfristige MACD-Indikator ist abwärtsgerichtet. Auf diesem Level findet die Aktie mit der 50%-Retracementlinie sowie der 200-Tage-Durchschnittslinie eine starke Unterstützung. Wird sie dennoch verletzt muss mit einer Fortsetzung der Korrektur bis EUR 142,60 gerechnet werden. Der Trend zeigt aktuell jedoch nach oben. Solange die Marke von EUR 160,95 hält besteht die Chance auf eine Gegenbewegung bis EUR 175 und damit an die Oberkante des Trendkanals. Im weiteren Verlauf könnte das jüngste Hoch vone EUR 190,60 angepeilt werden.

Hapag Lloyd in Euro; Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)


Betrachtungszeitraum: 22.08.2023–30.10.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Hapag Lloyd in Euro; Wochenchart (1 Kerze = 1 Woche)


Betrachtungszeitraum: 30.10.2020 (Börsenstart)–30.10.2024; Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle:tradingdesk.onemarkets.de

Turbo Open-Produkte bieten risikofreudigen Anlegern die Möglichkeit gehebelt von einer Auf- beziehungsweise Abwärtsbewegung der Hapag Lloyd-Aktie teilzunehmen. Es drohen jedoch hohe Verluste, wenn die Aktie die entgegengesetzte Richtung einschlägt.

Tradingmöglichkeiten

Turbo Open End Bull auf Hapag Lloyd für eine Spekulation auf einen Anstieg der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR K.o.-Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Hapag Lloyd HD3CDF 5,31 107,5224 107,5224 3,03 Open End
Hapag Lloyd HD4CJU 3,12 129,7682 129,7682 5,15 Open End
Hapag Lloyd HD9NLU 1,60 145,3797 145,3797 10,00 Open End
Hapag Lloyd HD9NLV 1,14 150,3928 150,3928 14,02 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 30.10.2024; 14:30 Uhr

Turbo Open End Bear auf Hapag Lloyd für eine Spekulation auf einen Rückgang der Aktie

Basiswert WKN Verkaufspreis in EUR Basispreis in EUR K.o.-Barriere in EUR Hebel Letzter Bewertungstag
Hapag Lloyd HD65P9 5,05 209,2397 209,2397 -3,19 Open End
Hapag Lloyd HD5153 3,16 187,3218 187,3218 -5,12 Open End
Hapag Lloyd HD9YQK 2,18 179,9623 179,9623 -7,50 Open End
Hapag Lloyd HD9ZW6 1,25 170,00 170,00 -13,12 Open End

Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 30.10.2024; 14:30 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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