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11:24 Uhr, 11.03.2009

Hannover Rück schließt Schlussquartal positiv ab

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Hannover (BoerseGo.de) - Die Hannover Rück AG hat das vierte Quartal 2008 überraschend mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen. Angesichts deutlicher Wertberichtigungen auf Aktienbestände im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise brach der Gewinn nach Steuern jedoch von 144,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 15,81 Millionen Euro. Der Vorstand hatte zuletzt aber nur ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht gestellt. Die Erwartungen der Analysten wurden ebenfalls übertroffen.

Im gesamten Geschäftsjahr 2008 verbuchte die Hannover Rück einen Rückgang bei der gebuchten Bruttoprämie um 1,7 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro (2007: 8,3 Milliarden Euro). Bei konstanten Währungskursen wäre das Prämienvolumen um 3,9 Prozent gestiegen.

Angesichts eines stark reduzierten Kapitalanlageergebnisses aufgrund von Abschreibungen und Verlustrealisationen aus Aktien ging das operative Ergebnis (EBIT) um 84,0 Prozent auf 148,1 Millionen Euro (2007: 928,0 Millionen Euro) zurück. Das Konzernergebnis fiel mit minus 127,0 Millionen Euro negativ aus, nach einem Rekordergebnis von 721,7 Millionen Euro im Vorjahr. Belastend auf das Ergebnis des Berichtsjahres wirkte sich obendrein aus, dass Verluste aus Aktien in Deutschland steuerlich nicht absetzbar sind und so trotz eines Vorsteuerergebnisses von nur 70,6 Millionen Euro eine Steuerlast von 205,6 Millionen Euro anfiel. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 1,05 Euro (2007: 5,98 Euro).

Aufgrund des negativen Geschäftsergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vorschlagen, von einer Dividende abzusehen. Für das Geschäftsjahr 2007 hatte die Hannover Rück eine Dividende von 1,80 Euro sowie einen Bonus von 0,50 Euro je Aktie gezahlt.

Die Hannover Rück ist nach eigenen Angaben "sehr gut" in das neue Geschäftsjahr gestartet. "Für uns ist die Finanzmarktkrise Fluch und Segen zugleich", erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. "Nachdem die negativen Auswirkungen hinter uns liegen, können wir nun von den positiven Effekten profitieren." Das infolge der Finanzmarktkrise verlorengegangene Kapital bei den Erstversicherern habe zu einer erhöhten Rückversicherungsnachfrage - und damit zu höheren Preisen - geführt.

Für das Gesamtgeschäft geht die Hannover Rück bei konstanten Währungskursen nunmehr von einem Wachstum der verdienten Nettoprämie von 20 Prozent aus. Bislang war für 2009 lediglich ein Zuwachs von 17 Prozent prognostiziert worden. Gleichzeitig bekräftigte der Vorstand das Ziel, im Geschäftsjahr 2009 eine Eigenkapitalrendite von mehr als 15 Prozent und einen Gewinn je Aktie von 4,75 bis 5,25 Euro zu erreichen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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