Kommentar
12:13 Uhr, 30.08.2011

Handy-Sparte weg - Balda bündelt seine Kräfte

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Balda AG
    Aktueller Kursstand:  
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„Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“, so scheint derzeit die Devise bei dem Bad Oeynhausener Elektronik- und Handyzulieferer Balda zu lauten. Hat doch das verlustreiche Geschäft mit Gehäusen für Mobiltelefone laut „dpa-AFX“ auch im ersten Halbjahr ein tiefes Loch in die Bilanz gerissen und zu einem Fehlbetrag von 15,4 Mio. Euro geführt, obwohl die Sparte Mobile Com schon als „aufgegebener Geschäftsbereich“ geführt wurde, so „nw-news.de“. Besonders stark ins Gewicht fielen dabei Abschreibungen von 19,9 Mio. Euro, die durch eine Neubewertung des Besitzes am taiwanesischen Touchscreen-Hersteller TPKentstanden. Auch wenn noch keine Entscheidung über einen möglichen Verkauf der TPK-Anteile, von denen Balda insgesamt 16,1 Prozent in einem Wert von rund 750 Mio. Euro hält, gefallen ist, soll das Kapitel Handyteile laut Vorstandsvorsitzenden Rainer Mohr spätestens Ende des Jahres erledigt sein, wobei man sich allenfalls noch mit 25 bis 40 Prozent an einem zukünftigen Joint-Venture beteiligen möchte.

Im Gegenzug will man sich jetzt ganz auf die Sparten „Electronic Products“ sowie insbesondere auf Balda Medical konzentrieren, für das bereits nach Möglichkeiten für Unternehmenszukäufe gesucht wird, ließ Mohr weiter wissen. Seiner Ansicht nach sind „die Weichen gestellt, um bis Ende 2011 wieder profitabel zu werden und danach ein starkes Wachstum zu erzielen“. Der Umsatz erreichte mit 28,9 Mio. Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres bereits in etwa das Vorjahresniveau. Bis Jahresende möchte man hier einen Wert von 70 bis 80 Mio. Euro erreichen.

Die in den vergangenen drei Monaten nach einem vorangegangenen fulminanten Anstieg wieder mit rund 35 Prozent zurückgekommene Aktie sieht Analyst Zhancheng Li von der Berenberg Bank als Kaufgelegenheit. Auch wenn er das Kursziel von 12,50 auf 10,70 Euro wegen den Verlusten aus der TPK-Beteiligung senkt, bleibt er dennoch bei seiner Kaufempfehlung für den im SDAX notierten Titel. An der gleichen Einschätzung hält man auch bei First Berlin fest und reduziert die Zielmarke ebenfalls von 14,20 auf 12,10 Euro, so „4investors.de“. Die Zahlen für das erste Halbjahr schätzt man dabei als „durchwachsen“ ein. Nur noch mit „Halten“ stuft dagegen Jochen Reichert von Warburg Research in seiner Studie die Balda-Aktie ein. Er behält auch das Kursziel von elf Euro bei und betont zudem: „Ohne die Dekonsilidierung der defizitären chinesischen Tochtergesellschaft MobileCom hätte der Hersteller von Kunststoffteilen für Medizin- und Elektrotechnikgeräte die Gesamtjahresprognosen wahrscheinlich revidieren müssen.“ Allerdings sei der jüngste Kurssturz unter den fairen Wert der Papiere mit der schwachen operativen Entwicklung dieser Sparte seiner Meinung nach nicht erklärbar und liege vor allem an den Unsicherheiten in Bezug auf den geplanten Verkauf der Beteiligung am Touchscreen-Hersteller TPK.

Anleger, die bei Balda auf Sicht eines knappen Jahres von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen, können mit einer CLASSIC-Aktienanleihe von MacquarieOppenheim aktuell eine Maximalrendite von 13,87 Prozent bzw. 15,30 Prozent p.a. erzielen. Um bei Fälligkeit Ende Juli 2012 allerdings wieder den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten, darf der Basiswert am Ende nicht unter dem bei sechs Euro fixierten Basispreis rutschen, da es ansonsten zu einer Aktienandienung entsprechend dem Verhältnis zwischen Nennwert und Basispreis kommen würde.

16 % p.a. Balda CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ496A

Laufzeit:

27.07.2012

Preis: (29.08.2011)

Geld / Brief: 100,38 % / 100,58 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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