Handelshemmnisse bremsen deutsche Unternehmen aus - DIHK-Umfrage
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BERLIN (Dow Jones) - Deutsche Unternehmen sehen sich in ihrem internationalen Geschäft mit immer mehr Handelshemmnissen konfrontiert, die sich negativ auf die Erträge auswirken. Das geht aus der aktuellen Umfrage "Going International" der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hervor. Mit 61 Prozent der Unternehmen haben so viele wie noch nie bei der Erhebung eine Zunahme von Handelshemmnissen bei ihren internationalen Geschäften beklagt. Insgesamt setze sich der Trend zunehmender Handelsbarrieren fort. Dies trägt laut DIHK auch dazu bei, dass die deutschen Unternehmen von der zumindest moderat wachsenden Weltwirtschaft derzeit nur wenig profitieren könnten. Die Betriebe bewerten ihre Exporterwartungen für das laufende Jahr in der Umfrage weiterhin negativ.
"Auf vielen wichtigen Auslandsmärkten treffen die Betriebe auf Hemmnisse. Das bremst zusätzlich den dringend erforderlichen Exportaufschwung", sagte DIHK-Präsident Peter Adrian. "Die Betriebe sind gleich von zwei Seiten getroffen: Im Inland sinkt die Wettbewerbsfähigkeit. Hohe Energiepreise belasten die Unternehmen zusätzlich. Dazu kommt noch der zunehmende Protektionismus, der das internationale Geschäft erschwert."
Angesichts der aktuellen Umstände könne Deutschland froh sein, wenn es im laufenden Jahr überhaupt für ein kleines Exportwachstum reiche, so Adrian.
Bürokratie als Hemmschuh
Dabei leidet die Wirtschaft nach Angabe der Außenwirtschaftsexpertin Melanie Vogelbach nicht nur unter der internationalen Politik und den Handelskonflikten, sondern den Unternehmen machten insbesondere lokale Zertifizierungs- und verstärkte Sicherheitsanforderungen zu schaffen.
"Das führt zu zusätzlicher Bürokratie und Reibungsverlust im grenzüberschreitenden Handel", sagte Vogelbach. Auch klagten immer mehr Unternehmen darüber, dass sie den Überblick über komplexe Gesetzgebungen, bürokratische und komplizierte Zollvorschriften und Local Content Vorgaben verlören.
Mit Blick auf Europa sehen vier von fünf Unternehmen bei ihrem grenzüberschreitenden Geschäft weitere Herausforderungen. So beklagten 60 Prozent davon bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen, wie etwa dem CO2-Grenzausgleichsystem (Carbon Border Adjustment Mechanism - CBAM) oder dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Über die Hälfte (57 Prozent) haben Probleme bei der Abwicklung ihres Auslandsgeschäfts, etwa durch lange Genehmigungszeiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder durch komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung.
Das Geschäft mit den USA biete hingegen einen kleinen Hoffnungsschimmer. Hier erwarten der Umfrage zufolge die Unternehmen überwiegend eine Verbesserung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten. In allen anderen Weltregionen überwögen hingegen die negativen Aussichten. "Diese Divergenz zwischen den Regionen war selten so groß", so der DIHK.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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