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22:15 Uhr, 04.10.2021

US-Schluss: Facebook wird abverkauft, Tesla trotzt dem Mega-Cap-Sell-Off

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Hohe Energiepreise: EU-Länder fordern Gegensteuern
  • US-Industrie erhält überraschend viele Aufträge
  • USA halten an China-Strafzöllen fest
  • WTO: Welthandel wächst stärker als erwartet
  • sentix Konjunkturindex: Momentum-Verlust hält an
  • Datenleck: Offshore-Geschäfte hunderter Politiker und Prominenter
  • ifo Institut: Lage der Autoindustrie deutlich schlechter
  • Ölteppich vor der Küste Kaliforniens

  • IATA: Corona kostet Airlines 200 Mrd. Dollar
  • Ex-Mitarbeiterin stürzt Facebook in die Krise
  • Handel mit Evergrande-Aktien ausgesetzt
  • BMW steigert Verkaufszahlen in USA deutlich
  • Tesla trotzt Chip-Knappheit

Markt

  • Der S&P 500 ging zum Wochenstart mit einem Tagesverlust von 1,3 Prozent aus dem Handel und machte damit die Freitags-Rally wieder zunichte. Während Energie-Aktien von starken Ölpreisen (WTI +2,5 %) profitieren konnten und auf Sektor-Basis ein Plus von 1,6 Prozent erzielen konnten, gingen Tech-Titel heute baden und schlossen 2,3 Prozent tiefer. Größter Verlierer war dabei Facebook (-4,9 %), nachdem ein Whistleblower zuvor behauptete, dass das Unternehmen intern den Kampf gegen "Misinformation" den Gewinnabsichten unterordnet. Zusätzlich belastend erwiesen sich im weiteren Tagesverlauf großflächige Ausfälle der Facebook-Webseite. Tesla blieb hingegen von den Verlusten, die sich vor allem auf das Mega-Cap-Segment konzentrierten unbeschadet und ging mit einem Plus von 0,8 Prozent aus dem Handel, nachdem das Unternehmen zuvor einen Rekordabsatz von 241.300 Fahrzeugen im dritten Quartal meldete.
  • An den Aktienmärkten kam es zum Ende der letzten Woche zu kräftigen Kursabschlägen, was an Belastungsfaktoren liegt, die zwar nicht wirklich neu sind, aber am Markt auch gerne verdrängt wurden. Zuvorderst sind hier die steigenden Preise auf Verbraucher-, Erzeuger- und Rohstoffebene zu nennen. „Die ohnehin bestehenden Lieferprobleme, das weiterhin verzögerte Infrastrukturpaket in den USA und der noch immer nicht nachhaltig gelöste Haushaltsstreit sowie die Sorgen wegen China Evergrande und einer möglichen Eintrübung der konjunkturellen Perspektiven in Fernost runden das Bild ab“, beschreiben Analysten der Helaba die negativen Faktoren für den Markt. Der DAX hatte zu Wochenbeginn einen entsprechenden harten Kampf zu führen. Nach einer insgesamt seitwärts gerichteten Bewegung über weite Strecken des Handelstags kam der Leitindex am späten Nachmittag als Folge deutlicher Verluste der US-Börsen unter Druck. Letztlich verlor der deutsche Leitindex 0,79 Prozent auf 15.036 Punkte. Für die akuten Verluste an der Wall Street machten Marktbeobachter die weiter steigenden Ölpreise verantwortlich. Hintergrund: Die Ölfördergruppe OPEC+ entschied heute, ihre Produktion trotz Versorgungsknappheit am Markt im November nur um die ohnehin geplanten 400.000 Barrel pro Tag anzuheben. Ein höheres Angebot, das die Lage entspannt hätte, war offenbar innerhalb der Gruppe nicht durchsetzbar.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Dass die Corona-Pandemie der Luftfahrt-Branche heftig zugesetzt hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Nun aber liegt erstmals eine konkrete Zahl auf dem Tisch, wie hoch der Schaden bis dato ausfällt. Nach Berechnungen des globalen Airline-Verbandes IATA, sind Verluste von mehr als 200 Mrd. Dollar angefallen. Für dieses Jahr sei noch mit einem Minus von 52 Milliarden Dollar zu rechnen, sagte IATA-Generaldirektor Willie Walsh. Zugleich sei der Tiefpunkt der Krise überschritten, sagte er bei der IATA-Jahrestagung in Boston. Für das kommende Jahr erwartet die Branchenorganisation noch rote Zahlen von rund zwölf Mrd. Dollar, bis die Industrie 2023 unterm Strich wieder mit Gewinn arbeiten werde.
  • Eine Ex-Mitarbeiterin hat Facebook lieferte Informationen für Artikel im "Wall Street Journal", nach denen Facebook unter erheblichen politischen Druck in den USA geriet. Darin ging es unter anderem um die Auswirkungen des Foto-Dienstes Instagram auf junge Nutzer. Haugen gab sich in am Sonntag veröffentlichten Interviews erstmals als Whistleblowerin zu erkennen. Am Dienstag soll sie im US-Senat aussagen.
    Das vom Milliardär Peter Thiel unterstützte Fintech AvidXchange strebt bei seinem IPO an der Wall Street eine Bewertung von rund 4,4 Mrd. Dollar an. Ziel sei es, bis zu 506 Mio. Dollar zu erlösen, teilte AvidXchange mit. Im April 2020 wurde die 21 Jahre alte US-Firma bei einer Finanzierungsrunde noch mit zwei Milliarden Dollar bewertet. AvidXchange entwickelt Software, die Zahlungen und Rechnungen für kleine und mittlere Unternehmen automatisiert.
    Die Coding-Plattform Gitlab strebt bei ihrem Börsengang in den USA laut Reuters eine Bewertung von fast neun Milliarden Dollar an. Ziel sei es, bis zu 624 Millionen Dollar einzunehmen, teilte das Unternehmen mit. Im Januar war das von Investoren wie Iconiq Capital und Khosla Ventures gestützte Unternehmen noch mit sechs Milliarden Dollar bewertet worden. Das Unternehmen mit rund 1350 Mitarbeitern bietet Online-Tools an, mit denen Teams bei der Software-Entwicklung leichter zusammenarbeiten können. Zu den Kunden gehören Nvidia, oder Goldman Sachs.
  • Der Industriegaseanbieter Air Liquide rechnet für das dritte Quartal mit positiven Währungseffekten. Dies dürfte sich mit 0,5 Prozent positiv auf den Umsatz auswirken, teilte der Linde-Konkurrent mit. Für das Gesamtjahr rechnet der französische Konzern wegen der Währungsbelastungen im zweiten Quartal allerdings mit geringeren Umsätze wegen Devisenveränderungen von 2,2 Prozent.
  • Vonovia hat seinen Anteil an der Deutsche Wohnen weiter ausgebaut. Die Gesamtzahl der Aktien, die dem Bochumer Immobilienkonzern angedient wurden, die er besitzt oder auf die er Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 55,56 Prozent der Stimmrechte der Deutschen Wohnen betragen, teilte Vonovia am Montag mit. Die erste Frist der Übernahme-Offerte endet um Mitternacht. Vonovia bietet 53 Euro je Aktie der Deutschen Wohnen.
  • Der Optikkonzern Carl Zeiss rechnet für das vergangene Geschäftsjahr 2020/21 per 30. September mit einem Betriebsergebnis von etwas mehr als einer Milliarde Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll dabei einen neuen Rekordwert erreichen. Im Geschäftsjahr 2019/20 waren beim Ebit 922 Mio. Euro erzielt worden. Genaue Zahlen nannte Zeiss noch mit.
  • Das Krebsmedikament Enhertu von AstraZeneca hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA den Status einer Durchbruchtherapie verliehen bekommen. In einer Phase-3-Studie Destiny-Breast03 konnte Enhertu bei Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes um 72 Prozent reduzieren.
  • Die Aktienkurse in Asien haben am Montag angesichts der Sorgen über Chinas Immobiliensektor nachgegeben. Der Handel mit Aktien des hoch verschuldeten Unternehmens Evergrande wurde an der Hongkonger Börse ausgesetzt. Einen Grund nannte die Börse nicht. Die Firma hatte zum zweiten Mal eine Zinszahlung für seine Offshore-Schulden nicht gezahlt. Kazutaka Kubo, Senior Economist bei Okasan Securities, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Die Gefahr, dass die Probleme von Evergrande auf den gesamten chinesischen Immobiliensektor übergreifen, nimmt zu.“ Inzwischen verdichten sich auch die Anzeichen, dass sich die chinesischen Behörden auf einen Kollaps der Gruppe vorbereiten. Medienberichten zufolge hat Peking Lokalregierungen und Staatskonzerne angewiesen einzugreifen, falls Evergrande seine Angelegenheiten nicht in geordneter Weise regeln könne.
  • Trotz der Chip-Krise hat der E-Autohersteller Tesla im dritten Quartal mit 241.300 Fahrzeugen 53 Prozent mehr abgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Eine beachtliche Steigerung, zumal auch Tesla von Lieferverzögerungen und Produktionspausen nicht verschont blieb. Die Probleme in der Autobranche durch den akuten Mangel an Elektronik-Bauteilen nimmt immer größere Ausmaße an. Die Beratungsgesellschaft PwC rechnet laut „Spiegel“ damit, dass 2021 bis zu elf Millionen Autos weniger produziert und verkauft werden als im Vorjahr. Audi-Chef Markus Duesmann bezeichnet die Chipkrise als einen „perfekten Sturm“. Das erste Halbjahr sei für den Ingolstädter Autobauer sehr gut gelaufen, in der zweiten habe man wegen des Halbleitermangels erhebliche Schwierigkeiten. Duesmann schätzt, dass Audi eine mittlere fünfstellige Zahl an Autos nicht bauen konnte.
  • BMW hat im vergangenen Quartal mehr Autos in den USA verkauft als im Vorjahr. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge im Zeitraum Juni bis Ende September sei um 8,7 Prozent auf 75.619 Einheiten gestiegen, teilte BMW am Freitag mit. Seit Jahresanfang hat der Konzern mit 243.613 Autos sogar 35,4 Prozent mehr abgesetzt als 2020.
  • Der Wohnimmobilienkonzern Adler Group richtet sich offenbar neu aus. Aktuell laufe „eine grundlegende Sondierung" der strategischen Handlungsmöglichkeiten, teilte Konzern am Montag mit. Hintergrund sei, dass man von mehreren institutionellen Interessenten Angebote für Teile des Miet-Portfolios erhalten habe. Der Prozess könnte zum Verkauf eines wesentlichen Teils des Immobilienbestands führen. Die möglichen Erlöse sollen dann eventuell zur Rückzahlung oder zum Rückkauf von Anleihen sowie gegebenenfalls zum Erwerb von eigenen Aktien verwendet werden.
  • Volkswagen hat im abgelaufenen Quartal in den USA weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Die Zahl der abgesetzten Fahrzeuge sei um 8 Prozent auf 79.321 Stück gesunken, teilte Volkswagen am Freitag mit. Seit Jahresanfang hat der Konzern allerdings mit 290.694 Autos 26 Prozent mehr abgesetzt als 2020.
  • Der Chemiesektor könnte laut einer Studie der UBS im vierten Quartal der Stromknappheit in China zum Opfer fallen. Die Chemiebranche sei in China für rund sechs Prozent des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich und nehme damit hinter den Bergbauunternehmen den zweiten Platz ein, schreiben die Experten in einer am Montag vorliegenden Studie. Sollte China in den Monaten November und Dezember den industriellen Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent drosseln, würde die Branche überproportional getroffen. Dies bedeute auch ein Risiko für die europäische Chemieunternehmen mit einer eigenen Produktion in China. Über die Studie berichtete dpa-AFX.
  • Wie die Neue Zürcher Zeitung am Sonntag berichtet, wurden vergangene Woche Büros der Credit Suisse im Zusammenhang mit der Greensill-Pleite durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft teilte mit, die Behörde habe einen Strafantrag wegen Verstoßes gegen die Wettbewerbsgesetze gestellt.
  • Die Deutsche Pfandbriefbank (Pbb) will erneut eine Dividende zahlen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten beschlossen, einer noch einzuberufenden außerordentlichen Hauptversammlung die Zahlung weiterer 32 Cent je Aktie vorzuschlagen, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Insgesamt läge die Ausschüttung damit bei rund 43 Mio. Euro.

Konjunktur & Politik

  • Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat erstmals eine offizielle Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung ausgesprochen. Eine zusätzliche Dosis der Covid-19-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna könne Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem frühestens 28 Tage nach der zweiten Dosis verabreicht werden, teilte die EMA am Montag mit. Für Menschen mit einem normalen Immunsystem ab einem Alter von 18 Jahren könnte eine Auffrischungsimpfung mindestens sechs Monate nach der zweiten Dosis in Betracht gezogen werden. Die Behörde betonte, dass die Sicherheitsdaten zu Booster-Impfungen noch begrenzt und das Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen oder anderen seltenen Nebenwirkungen nach einer Auffrischungsimpfung nicht bekannt seien.
  • Laut einem Bericht des Wall Street Journals nimmt der breite Preisdruck in den USA zu, auch wenn die speziell von der Pandemie ausgelöste Inflation sich wieder langsam abschwäche. Das Blatt berichtet, dass nach Einschätzung von Brent Meyer, einem Ökonom bei der Atlanta Fed, alternativen Inflations-Barometer nahelegen würden, dass die Preisstabilität in Gefahr sei und derzeit eine scharfe Beschleunigung stattfinde.
  • Die US-Industrieunternehmen haben im August wider Erwarten mehr Aufträge erhalten. Die Bestellungen seien um 1,2 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das Handelsministerium mit. Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg von revidiert 0,7 Prozent im Juli. Ohne Transportgüter wie Flugzeuge legten die Orders im August um 0,5 Prozent zu. Hier war ein Anstieg von 0,4 Prozent erwartet worden.
  • Spanien reguliert den Strommarkt, Frankreich geht ähnlich gegen die horrend steigenden Energiepreise vor. Nun hat sich auch die EU dem Problem angenommen. „Maßnahmen sind nötig“, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni am Montag vor Beginn der Beratungen der Finanzminister aus der Eurozone. Die Wirtschaftserholung von der Corona-Krise sei zwar auf dem Weg, es gebe aber neue Probleme wie die steigenden Energiepreise. Besonders ärmeren Haushalten müssten nun unterstützt werden. Dies müsse zwischen den EU-Ländern abgestimmt werden.
  • China hat die Inselrepublik Taiwan mit neuen militärischen Manövern provoziert. Um den chinesischen Nationalfeiertag schickte Chinas Militär als Demonstration der Stärke zwei Tage in Folge eine Rekordzahl von Flugzeugen in Taiwans Identifikationszone zur Luftverteidigung (ADIZ). Nach 38 Maschinen am Nationalfeiertag am Freitag meldete Taiwans Verteidigungsministerium am Samstag sogar 39 Flugzeuge - so viele wie nie zuvor. Am Sonntag waren es tagsüber auch wieder 16. Die US-Regierung kritisierte die Militäraktionen.
  • Der weltweite Warenhandel hat nach Angaben der Welthandelsorganisation (WTO) im ersten Halbjahr 2021 das Niveau von vor der Pandemie übertroffen. Die WTO passte ihre Welthandelsprognosen für 2021 und 2022 nach oben an und schätzt nun, dass das Handelsvolumen im Gesamtjahr 2021 um 10,8 Prozent zulegt. Im März war sie noch von plus 8 Prozent im Jahresvergleich ausgegangen. Für das kommende Jahr geht die WTO von plus 4,7 Prozent aus.
  • EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco erwartet nicht, dass die Inflation im Euroraum dauerhaft hoch bleiben wird. „Der Druck auf die Erzeugerpreise dürfte sich als vorübergehend erweisen und nicht zu einem dauerhaften Anstieg der Inflation führen", sagte der Gouverneur der Banca d'Italia bei einer Veranstaltung. Die EZB sollte bei der Bekämpfung von Schocks, die offenbar nur vorübergehender Natur sind, vorsichtig vorgehen. Notenbank-Vize Lois de Guindos will bei der Inflation noch keine Entwarnung geben. Die Teuerung werde in den nächsten zwei bis drei Monaten einen weiteren Schub bekommen, sagte er. Die EZB gehe aber davon aus, dass es sich um ein vorübergehendes Phänomen im Zuge der Corona-Krise handelt. De Guindos deutete gleichzeitig an, dass das Corona-Hilfsprogramm PEPP schon bald seine Aufgabe erfüllt haben könnte. Nämlich dann, wenn sich die Konjunktur weiter erholt und wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Die EZB denke aber über mögliche Alternativen nach. Entscheidungen könnte bei der letzten Sitzung des Jahres im Dezember fallen.
  • Die Konjunkturindikatoren für die Eurozone verlieren im Oktober weiter an Fahrt. Mit 16,9 Punkten sinkt der sentix-Konjunkturindex das dritte Mal in Folge, wie das Sentix Institut am Montag mitteilte. Die Erwartungswerte geben bereits zum fünften Mal in Folge auf nur noch 8 Punkte ab. Analysten hatten mit einem weniger deutlichen Rückgang auf 18,6 Punkte gerechnet. Die Dynamik der Wirtschaftserholung verlangsame sich weiter, erklärte Sentix die Entwicklung. Der Erholungsprozess gerate ins Stocken, wobei unklar sei, ob es sich um eine Trendwende oder eine konjunkturelle Verlangsamung handele.
  • Im Handelskonflikt mit China setzt die US-Regierung unter Präsident Joe Biden die Trump’sche Politik zu gelockerten Bedingungen weiter fort. So sollen die gegen Peking verhängten Strafzöllen beibehalten, aber mehr Ausnahmen zu Gunsten der US-Wirtschaft zugelassen werden. Beamte der Biden-Regierung kündigten an, es werde wieder ein Prozess gestartet, bei dem US-Firmen in bestimmten Fällen beantragen könnten, von Strafzöllen auf Einfuhren aus China befreit zu werden. Außerdem soll die die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai bald wieder direkte Gespräche mit China aufnehmen und Peking an seine Zusagen aus dem gemeinsamen "Phase-Eins-Abkommen" erinnern, hieß es. Tai zufolge werden die USA China zur Einhaltung der unter Trump ausgehandelten Zusagen zwingen und die eingeführten Zölle aufrechterhalten. Zusätzlich dazu seien neue Importzölle geplant. Die Aussagen kommen, nachdem die neue Administration über die letzten Monate den Handelsdeal mit China einer Prüfung unterzogen hat.
  • Im Streit um Brexit-Sonderregeln für Nordirland verschärft Großbritannien die Gangart. „Wir können nicht ewig warten", sagte Brexit-Minister David Frost am Montag auf dem Parteitag der Konservativen Partei in Manchester. Könne sich die Regierung nicht mit der EU über Änderungen am sogenannten Nordirland-Protokoll einigen, werde London den Artikel 16 aktivieren, mit dem Teile der Vereinbarung außer Kraft gesetzt werden können, sagte Frost.
  • Seit einer Woche diskutiert Deutschland über den Ausgang der Bundestagswahl. Ein schwaches Wahlergebnis der Union und ein Erstarken der SPD machen verschiedene Koalitionen möglich. Eine Regierungsbeteiligung der Grünen und der FDP ist wahrscheinlich – sollten die Sondierungen erfolgreich sein. BDI-Präsident Siegfried Russwurm sagte im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", es komme auf die Inhalte an, nicht auf Farbenlehre, und richtet den Blick nach vorn: „Ich bin gespannt, welche Konsenslinien sich aus den Gesprächen ergeben“.
  • Die Lage der deutschen Autohersteller und ihrer Zulieferer hat sich im September empfindlich verdüstert. Der entsprechende ifo-Wert stürzte von 32,0 auf 13,2 Punkte. Im Juli waren es noch 52,9 Punkte. „Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Autobranche die am stärksten von Lieferengpässen mit Vorprodukten betroffene Branche ist“, sagt Oliver Falck, der Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Positive Impulse kommen einzig aus dem Ausland: Die Exporterwartungen haben sich deutlich verbessert. Das kann sich positiv auf die Produktionserwartungen auswirken. „Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unsicherheit vieler Konsumenten in China durch die Krise des Immobilienentwicklers Evergrande auf die Stimmung der deutschen Autobauer drückt, die inzwischen mehr Autos in China produzieren als in Deutschland“, sagt Falck. Die Situation im Inland bleibt laut ifo Institut kritisch: Der Auftragsbestand fiel auf 5,3 Punkte, nach 17,1 im August. Im Juli wurde der Bestand noch mit guten 52,5 Punkten bewertet. Die Nachfrage sei erstmals seit Mai 2020 wieder rückläufig.
  • Hunderte Politiker und Amtsträger aus aller Welt sollen Berichten zufolge ihr Geld in Steueroasen versteckt haben, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein Datenleck, das Journalisten auf der ganzen Welt ausgewertet haben, berichtet. In den 12 Mio. Dokumenten ("Pandora Papers“) sollen sich neben Regierungsvertretern auch Oligarchen und Prominente finden. Die Dokumente stammten von insgesamt 14 Offshore-Dienstleistern.
  • Vor der Küste Südkaliforniens ist wegen eines Lecks in einer Pipeline Ö ins Meer ausgetreten - nach Angaben der Behörden vom Sonntag mehr als 475.000 Liter. Der Küstenwache zufolge erstreckt sich der Ölteppich über eine Fläche von etwa 33 Quadratkilometern.
  • Fumio Kishida, Ex-Außenminister Japans, ist zum neuen Regierungschef gewählt worden. Das Unterhaus votierte für den 64-jährigen Konservativen am Montag erwartungsgemäß mit der Stimmenmehrheit der Koalitionsparteien zum Nachfolger von Yoshihide Suga. Kishida will nach der Wahl nun sein Kabinett vorstellen.
  • Chinas wichtigster Energieträger Steinkohle hat sich in den letzten 12 Monaten um 150 Prozent verteuert. Vor allem das Embargo auf australische Kohleimporte hat das Angebot verknappt. Chinas Strommarkt ist preisreguliert, die Kraftwerksbetreiber können höhere Kohlepreise nur begrenzt an die Verbraucher weitergeben. Analysten schätzen laut Postbank, dass mittlerweile rund 70 Prozent aller chinesischen Kohlekraftwerke Verluste generieren.

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