Analyse
14:14 Uhr, 08.07.2022

HALLIBURTON - Nach dem Sell off

Aktien aus dem Ölsektor hat es zuletzt regelrecht zerlegt. Beim Papier von Halliburton kommen daher aktuell Antizykliker auf ihre Kosten.

Erwähnte Instrumente

  • Halliburton Co.
    ISIN: US4062161017Kopiert
    Kursstand: 29,890 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Halliburton Co. - WKN: 853986 - ISIN: US4062161017 - Kurs: 29,890 $ (NYSE)

Mein Kollege Bernd Senkowski hat gestern eine ausführliche PLUS-Analyse zum Öl&Gas-Sektor geschrieben, die ich nur empfehlen kann. Allerdings muss man hierfür antizyklisches Börsenblut in den Adern haben. Das Setup auf die Hallburton-Aktie, das ich heute vorstellen möchte, geht in eine ähnliche Richtung.

Zunächst ein Blick auf die Fundamentals: Die Bewertung des Ölservicedienstleisters ist günstig. Die KGVs liegen bei 16 und 11. Problem war in den vergangenen Jahren die hohe Verschuldung, die aber nach und nach abgetragen werden dürfte. Netto könnte sie sich Ende 2022 auf 5,5 Mrd. USD belaufen. 2025 könnte aus dem Schuldenberg ein Nettocashbestand von 1,5 Mrd. USD werden, so die aktuelle Markterwartung. Der Gewinn je Aktie könnte sich bis dahin in Richtung 3,50 USD verbessern.

Touchdown am EMA200

Aus charttechnischer Sicht galten die Ölwerte im laufenden Jahr lange Zeit als unkaputtbar. Mit dem stark gefallenen Ölpreis erwischte es aber auch viele Einzeltitel, die von den Zwischenhochs um 20 % und mehr eingebrochen sind. Bei Halliburton liegt der Drawdown sogar bei 37 %. Ausgangspunkt war hierbei eine langfristige Abwärtstrendlinie seit dem Jahr 2014. Im Zuge des Abverkaufs wurde der EMA200 im Wochenchart touchiert, darunter liegt eine Unterstützungszone zwischen 26,75 und 25,47 USD. Auch scheint sich die Aktie auf Wochenbasis wieder über den Aufwärtstrend seit dem September 2020 retten zu können.

Halliburton-Aktie (Wochenchart)
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Der Tageschart zeigt eine massiv überverkaufte Situation. Die Reversalkerze vom Mittwoch wurde gestern gekauft und könnte Basis für eine kurzfristige Erholung sein. Dabei wäre die ehemalige Unterstützung zwischen 33,78 und 33,30 USD als nun neuer Widerstandsbereich ein passendes Rücklauflevel. Ob anschließend eine kurzfristige Bodenformation ausgebildet werden kann, muss sich aber erst noch zeigen.

Setzt sich der brachiale Abverkauf dagegen ungebremst fort und fällt die Aktie auch unter 25,47 USD, wären Abgaben in den unteren 20-USD-Bereich zu erwarten. Fallen die beschriebenen Supports also, sollten Rebound-Trader die Reißleine ziehen. Das Prinzip ist bei solchen Manövern fehl am Platz.

Fazit: Die Halliburton-Aktie erscheint fundamental günstig, hängt aber freilich am Ölpreis. Zumindest eine technische Gegenbewegung ist möglich. Ob daraus mehr wird, müssen die nächsten Wochen zeigen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 15,29 19,14 22,09
Ergebnis je Aktie in USD 1,08 1,88 2,67
KGV 28 16 11
Dividende je Aktie in USD 0,18 0,48 0,55
Dividendenrendite 0,60 % 1,61 % 1,84 %
*e = erwartet
Halliburton-Aktie
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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