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10:45 Uhr, 25.03.2024

Habeck: Subventionen für Northvolt Gigafactory sind "gut angelegtes Geld"

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die staatlichen Subventionen für die Errichtung der Batteriezellen-Gigafactory des schwedischen Unternehmens Northvolt in Schleswig-Holstein als gut angelegtes Geld verteidigt. Die Subventionen seien "viel Geld, ohne Frage", sagte der Minister vor dem Spatenstich und Baubeginn der Fabrik. Aber gemessen an dem, was das Unternehmen selbst investiere, sei die staatliche Subvention durch die Bundesregierung und das Land deutlich unter dem, was man sonst im Durchschnitt manchmal zur Verfügung stelle.

"Es ist eine nachhaltige, klimafreundliche Batterieproduktion - von der Energie bis zum Recycling der Rohstoffe. Also ich glaube, es ist wirklich gut angelegtes Geld", sagte Habeck zu Journalisten. Zuvor hatte es Kritik gegeben an der Höhe der Subventionen von der Bundesregierung und dem Land in Höhe von rund 700 Millionen Euro plus Garantien von rund 200 Millionen Euro.

Insgesamt entstünden aktuell überall in Deutschland "Leuchtturmprojekte", wie neben der Batteriezellfabrik auch die Ansiedlung von Halbleitern, Chipfabriken, so der Minister. Die schwedische Firma Northvolt habe in Deutschland investiert und nicht etwa in Portugal oder Spanien. Dies spreche "für die dann doch vorhandene Attraktivität des Standort Deutschland".

Mit Blick auf die guten Standortbedingungen aufgrund des verfügbaren erneuerbaren Stroms in der Region bei Heide sagte Habeck, dass die Verfügbarkeit von Energie ein ganz wichtiger Standortfaktor für das Unternehmen gewesen sei. Er wisse zudem, dass in Bayern, wo der Ausbau von Windenergie noch steigerungsfähig sei, Industrieunternehmen und auch die bayerische Landesregierung den Ausbau der Windkraft wollten, weil dies günstiger Strom sei.

"Die Energie wird immer wichtiger werden, allerdings nie der alleinige Faktor", sagte Habeck. Wichtig seien auch gute Arbeitskräfte, gute Infrastruktur und ein schnelles Internet.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird ebenfalls beim Spatenstich und Baubeginn der Northvolt Gigafactory bei einer Veranstaltung in Hedwigenkoog anwesend sein. Nach Ansicht der Bundesregierung wird die Investition von Northvolt der Elektromobilität in Deutschland weiteren Schub verleihen, das Land unabhängiger von Importen machen und die deutsche Automobilindustrie im internationalen Wettbewerb stärken. Die Fabrik soll im Endausbau mit einer Kapazität von jährlich 60 Gigawattstunden eine der größten Batteriezellfertigungsstätten in Deutschland sein.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/hab

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