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09:33 Uhr, 04.01.2024

Habeck sieht Deutschland auf gutem Weg zu klimaneutralem Strom

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat angesichts der im vergangenen Jahr deutlich gesunkenen CO2-Emissionen einen verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland betont. "Die Emissionen in Deutschland sind im letzten Jahr massiv gesunken. Gerade bei der Stromerzeugung sind wir auf einem sehr guten Weg: Die Kohleverstromung erreicht einen historischen Tiefstand, der Ausbau der Erneuerbaren hat dank der harten Arbeit der letzten zwei Jahre klar angezogen", erklärte Habeck in einer Mitteilung seines Ministeriums. "Das ist sehr gut für den Klimaschutz und eine saubere und sichere Energieversorgung."

Erste Effekte des verstärkten Ausbaus sehe man schon 2023. Erstmals sei "die 50-Prozent-Marke bei den Erneuerbaren geknackt" worden. "Vor allem haben wir mit dem Rekordausbau bei Solar und dem deutlich verbesserten Windausbau strukturelle Grundlagen gelegt, die dann in den nächsten Jahren immer stärker wirken", zeigte er sich überzeugt. "Wir kommen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stromversorgung sichtbar voran." Auch beim Netzausbau sei das Tempo deutlich erhöht worden. Die Zahlen zeigten auch, dass der EU-Binnenmarkt für Strom funktioniere und günstiger erneuerbarer Strom nach Deutschland fließe.

Beim Emissionsrückgang in der Industrie müsse man allerdings differenzieren. Gut sei, dass in Klimaschutz und Energieeffizienz investiert werde. Nicht gut sei, dass der Ukraine-Krieg und die von Russlands Präsidenten Wladimir Putin gewollte Preiskrise zu Produktionsrückgängen führten. Sein Ziel als Wirtschaftsminister sei es, dass Deutschland ein starker Industriestandort bleibe und klimaneutral werde. "Der Wettbewerb ist hart, aber ich will, dass wir mithalten können - mit einer starken, klimafreundlichen Industrie in Deutschland." Im Gebäudebereich würden geförderte Investitionen in klimafreundliche Heizungen helfen, den CO2-Ausstoß zu senken. "Und was den Verkehr anbetrifft, ist bekannt, dass wir ein Problem haben und hier mehr nötig ist", betonte Habeck.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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