Gute Wirtschaftsdaten in Japan
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Großbritannien:
Der britische Markt tendierte in dieser Woche schwach. Der FTSE 100-Index gab 1,8 Prozent nach. Mittelgroße Titel entwickelten sich schwächer, weil der FTSE Mid 250-Index die Woche in einheimischer Währung 2,5 Prozent verlor.
Unternehmensbesuche offenbaren nach wie vor ein robustes Handelsumfeld sowie positive Prognosen mittelgroßer Unternehmen. Da sich das Bewertungsniveau angenähert hat und viele der langfristigen Wachstumsunternehmen, die von den Anlegern immer stärker favorisiert werden, zum FTSE 100-Index zählen, tendieren wir in unseren Portfolios zu Titeln mit einer höheren Marktkapitalisierung.
Die Aktivitäten auf Unternehmensebene sind nach wie vor rege. So gab es Gerüchte, dass sowohl Abbey National als auch Egg mögliche Übernahmekandidaten sind und das DFS möglicherweise von Privatinvestoren übernommen wird. Außerdem gibt es am Markt eine Vielzahl von Neuemissionen. Deren Bewertungsniveau ist jedoch oft ausgereizt und von zweifelhafter Qualität. Wir stellen bei Unternehmen weniger Verkäufe von Unternehmensbereichen fest, als man dies zum jetzigen Zeitpunkt des Konjunkturzyklus eigentlich erwarten könnte.
USA:
Erneute Ängste vor einer Inflation und vor Zinserhöhungen sorgten dafür, dass der S&P 500- und der NASDAQ-Index in lokaler Währung 1,6 bzw. 4,8 Prozent nachgaben. Die unterschiedliche Entwicklung der beiden Indizes spiegelt einen allgemeinen Rückgang des Kaufinteresses an Risikopapieren wider.
Die Schwäche des NASDAQ täuscht darüber hinweg, dass sich einzelne Marktsegmente recht gut entwickeln. So haben sich beispielsweise Softwareunternehmen aufgrund erfreulicher Gewinnmeldungen von Firmen wie Adobe besser als Hardware-Aktien entwickelt. Bei unserer Gewichtung in der Technologiebranche tendieren wir zu Softwareunternehmen.
Grundsätzlich zeigt die Berichtsaison das von uns erwartete hohe Gewinnwachstum. Häufig fielen die Prognosen für das zukünftige Wachstum jedoch enttäuschend niedrig aus.
Auf unserer Favoritenliste haben wir eine Vielzahl von Veränderungen vorgenommen. Der Hypothekenversicherer PMI Group, der Software- und Unternehmensberater Accenture sowie der Arzneimitteleinzelhändler Walgreen wurden aufgestockt. Gleichzeitig haben wir im Bereich der Top 20-Titel General Electrics angehoben und Wal-Mart reduziert.
Europa:
Europäische Aktien konnten sich dem allgemein negativen Trend an den Weltaktienmärkten in dieser Woche nicht entziehen. Der FTSE World Europe ex. UK-Index schloss die Woche in EUR 2,3 Prozent leichter.
Die Berichtsaison wird nach wie vor durch hohe Gewinnzahlen einer Vielzahl zyklischer Branchen wie Papier und Maschinenbau bestimmt. Die Ergebnisse hatten jedoch keinen Anstieg der Aktienkurse zur Folge, da sich der Markt aus zyklischen Titeln zunehmend zurückzieht.
Der nächste entscheidende Faktor ist das langfristige Wachstum. Wir haben bereits in einer Vielzahl von Aktien, die in dieses Segment fallen, Zukäufe getätigt. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen Sanofi. Wir reduzierten den Titel, als das geplante Übernahmeangebot für Aventis öffentlich diskutiert wurde. Da dem Angebot nun scheinbar zugestimmt wurde, macht das fusionierte Unternehmen im Hinblick auf das Kurs-/Gewinnverhältnis einen günstig bewerteten Eindruck.
Japan:
In einer durch die Feiertage der "Goldenen Woche" auf zwei Handelstage reduzierten Börsenwoche gab der auf marktbreite Titel ausgerichtete TOPIX-Index in einheimischer Währung um 2,0 Prozent nach. Der JASDAQ legte 1,9 Prozent zu.
Die zum Monatsende veröffentlichten Wirtschaftsdaten fielen im Allgemeinen sehr gut aus. Besonders beeindruckten die Zahlen zur Industrieproduktion und zu Neubauprojekten. Dies stützt unsere zuletzt angehobene Schätzung von 3,5 Prozent für das japanische BIP-Wachstum in diesem Jahr.·
Gleichzeitig brachte die Berichtsaison eine Vielzahl beeindruckender Ergebnisse aus einer breiten Palette von Unternehmen wie TDK, Ricoh, Matsushita und KDDI. Der Großteil der Unternehmen prognostiziert, dass das Gewinnwachstum im nächsten Jahr nicht so hoch ausfallen wird wie im aktuellen Beobachtungszeitraum. Die bessere wirtschaftliche Entwicklung wird jedoch weiterhin dafür sorgen, dass viele Unternehmen ein positives Gewinnwachstum vorlegen, was den Aktienkursen einen weiteren Anstieg ermöglichen könnte.
Asien & Schwellenländer:
Die asiatischen Aktienkurse litten in dieser Woche unter den Ängsten der Anleger vor den Anstrengungen der chinesischen Regierung, das nicht beizubehaltende hohe Wirtschaftswachstum einzudämmen. Sowohl in Hongkong gehandelte chinesische "H-Werte" als auch Aktien aus Taiwan und Korea, die man allgemein als am abhängigsten von der chinesischen Nachfrage einschätzt, zogen die Region nach unten. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index beendete die Woche in USD 5,8 Prozent schwächer.
Wir beurteilen die Wirtschaftsentwicklung in China weiterhin recht zuversichtlich und glauben, dass die Regierung eine recht vernünftige Strategie verfolgt, die in China in diesem Jahr zu einem hohen einstelligen Wachstum führen wird.
Das globale Umfeld hat sich für die Schwellenländer insgesamt eingetrübt, da man in den kommenden Monaten einen Anstieg der US-Zinsen erwartet. Für Brasilien und die Türkei hätte dies Finanzierungsprobleme zur Folge
Anleihen:
Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Konjunkturerholung dort weiter bestätigt. Der BIP-Deflator und der Indikator der gezahlten Preise im Rahmen der ISM-Unternehmerumfrage spiegeln jedoch eine sich ausbildende Preismacht wider. Dies wiederum hat Ängste vor einer höheren Inflation und damit vor steigenden Zinsen ausgelöst.
Wir haben unsere Inflationsprognose für dieses Jahr nicht geändert, gehen jedoch nun davon aus, dass die Zinsen etwas früher ansteigen werden. Dies ist keine gute Nachricht für Unternehmensanleihen. Wir beurteilen diese Anlageklasse nun noch zurückhaltender.
Wir möchten betonen, dass die Inflation und die Leitzinsen gegenüber ihrer historischen Entwicklung wahrscheinlich niedrig bleiben werden. Sowohl die Zinskurve als auch der Goldpreis stützen diese Auffassung, denn die Zinskurve flacht sich ab, und der Preis von Gold ging von seinem zuletzt hohen Niveau zurück.
Quelle: Threadneedle
Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.
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