Kommentar
10:01 Uhr, 13.12.2021

Gute Vorsätze fürs neue Jahr: Was macht der Bitcoin?

Für Neujahrsvorsätze ist es nie zu früh. Im Falle von Bitcoin ist das Ziel klar: Konsolidierung beenden.

Am 16. Oktober berichtete ich darüber, wie ein Bitcoin-ETF zum Problem für den Bitcoin Preis werden kann. Dahinter stand eine einfache These bzw. einfach nur eine Beobachtung. Frühere Meilensteine wie die Einführung von Terminkontrakten oder der Börsengang von Coinbase führten vor dem Ereignis zu einer Rallye und danach zu einer Korrektur. Zwei Monate später sind wir klüger. Die Einführung des ersten Bitcoin-ETFs in den USA hat tatsächlich zu einer Korrektur geführt. Gefühlt zieht sich diese bereits in die Länge. Die meisten Korrekturen verlaufen nach dem Muster „kurz und schmerzvoll.“ Auch die aktuelle Korrektur war nicht schmerzfrei. Der Kurssturz von 20 % am vorletzten Wochenende hat viele böse überrascht...


Mit dieser sehr hohen Volatilität muss man immer rechnen. Für Kritiker von Bitcoin und anderen Kryptos ist das ein gefundenes Fressen. Es wird als Beweis gesehen, dass Bitcoin als Anlage problematisch ist. Wer im Glashaus sitzt, sollte aber nicht mit Steinen werfen. Auch am Aktienmarkt kommt es immer wieder zu einem Flash Crash.

Das Problem am Aktienmarkt ist das gleiche wie bei Bitcoin. Zu viel Angebot trifft auf zu wenig Nachfrage. Wer ohne Beachtung der Liquidität eine zu große Verkaufsorder unbedingt ausführen will, provoziert einen Flash Crash. Bei Bitcoin erhalten diese mehr Aufmerksamkeit. In Wahrheit kommen sie an Aktienbörsen nicht seltener vor.

Der jüngste Flash Crash war insofern nicht beunruhigend, weil sich der Kurs rasch erholen konnte und den Abwärtstrend zumindest bisher nicht wieder aufgenommen hat. Trotzdem ist fraglich, ob damit schon wieder ein Aufwärtstrend erkennbar ist. Ein belastbarer Boden braucht im Normalfall zwei Zutaten: Kapitulation von Anlegern und Angst.

Eine der Bedingungen ist erfüllt, die andere nicht. Nach Kapitulation sieht es bisher nicht aus (Grafik 3). Der Kapitalzustrom ist weiterhin solide positiv. Die Chancen auf einen Boden sind größer, wenn Anleger das Handtuch geworfen haben.


Dieses tun sie, wenn sie Angst haben und Angst ist durchaus messbar (Grafik 4). Der Fear & Greed Index ist auf niedrigem Niveau und erreichte bisher ein Tief bei knapp 20 Punkten. Frühere Flash Crashs waren von noch tieferen Werten begleitet, meist im Bereich von 10 Punkten. Es herrscht Angst, aber keine Panik.


Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich keine Richtungsentscheidung ableiten. Die Daten sprechen eher für eine Fortsetzung der Konsolidierung. Was bleibt, ist der Neujahrsvorsatz. Das Timing könnte für einen Rebound zum Jahreswechsel stimmen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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