Kommentar
12:49 Uhr, 17.09.2004

Gute US-Konjunkturdaten stützen den Markt

USA: Gute Konjunkturdaten - US-Erzeugerpreise sind gesunken und das US-Handelsbilanzdefizit ist geringer als erwartet ausgefallen - sowie positive Meldungen von Technologie-Unternehmen unterstützten die Börsen zu Wochenbeginn. Nachdem die Ölförderung im Golf von Mexiko - die meisten US-Raffinerien befinden sich dort - aufgrund des Hurrikans "Ivan" eingestellt wurde und damit der Ölpreis trotz Förderquotenerhöhung durch die OPEC gestiegen ist, zeigten sich die US-Märkte belastet. Weiters zeigten die im Verlauf der Woche veröffentlichten Konjunkturdaten weiterhin ein gemischtes Bild der US-Wirtschaft, wobei vor allem der leichte Rückgang der Erzeugerpreise sowie die nur leicht gestiegenen US-Verbraucherpreise zu erwähnen sind. Analysten zufolge deuten die Daten auf eine weitere maßvolle Zinserhöhung durch die FED in der nächsten Woche hin. Bis dahin wird das Marktgeschehen laut Investoren von Zurückhaltung geprägt sein, wobei vor allem die bis dahin veröffentlichten Konjunkturdaten an Bedeutung gewinnen werden.

Europa: Zu Wochenbeginn wurden die europäischen Märkte von durchwegs guten US-Konjunkturdaten und positiven Unternehmensmeldungen gestützt. Nach der Anhebung der Gewinnschätzung von Nokia konnten vor allem Tech-Werte deutlich zulegen. Im weiteren Wochenverlauf folgten jedoch gemischte Konjunkturdaten aus den USA und Europa - ZEW-Konjunkturindikator in Deutschland deutlich gesunken -, die gemeinsam mit dem wieder gestiegenen Ölpreis die Kursanstiege stoppten und die Märkte seitwärts bewegen ließen. Analysten nannten als Grund für den schwindenden Konjunkturoptimismus in Deutschland die Erwartung einer nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik angesichts der uneinheitlichen Wirtschaftsdaten aus den USA. Den Anstieg des Ölpreises führen die Analysten auf die Produktionsausfälle bei der Öl- und Gasförderung im Golf von Mexiko zurück, die trotz Erhöhung der offiziellen Förderquoten durch die OPEC die Ölmärkte belasteten. Im Vorfeld des dreifachen Verfallstermins der Terminkontrakte am Freitag haben sich die Märkte gegen Wochenschluss kaum mehr bewegt und die Gewinne vom Wochenbeginn halten können: DAX +2.92%, FTSE100 +0.41%, CAC40 +1.09%.

Asien: Kurz unter der Marke von 11.500 Indexpunkten tut sich der japanische Leitindex Nikkei225 schwer. Auch in dieser Woche blieb es bei zaghaften Anläufen mit unverzüglichen - durch den Rückgang der vorauseilenden Konjunkturindikatoren unterstützt - Rückschlägen. Über die Woche gesehen hat sich damit per Saldo keine Veränderung japanischer Anlagen ergeben, womit im Vergleich der großen Industrieländer die "rote Laterne" bei den Anlegern am KabutoCho verblieb. Mit den nunmehr fälligen Korrekturen am US-, wie an Europas Aktienmärkten, könnte der Nikkei als Alternative wieder interessanter werden. Derzeit behalten wir unsere positive Einschätzung bei, müssen jedoch eingestehen, das sich das kurzfristige Bild wieder etwas eingetrübt hat.

Anleihemärkte & Währungen

Seit nunmehr knapp einem Monat haben wir an dieser Stelle - durchaus begründbar (siehe Twin-Deficit, Konjunkturmotor, Inflationsentwicklung, etc.) - von einem steigenden Zinsniveau am "langen Ende" (10jähriges Laufzeitsegment) gesprochen (Anstieg auf ca. 4.4%; langfristig 5.5%) - Woche für Woche trotzte der Markt mit einer Seitwärtsbewegung um 4.2%. Auch die abgelaufenen Handelswoche machte hier keine Ausnahme. Mit einer Pendelbewegung um 4.2% mit anschließendem deutlicheren Rückgang aufgrund rückläufiger Daten zum Konsumentenpreisindex und des Philadelphia FED Index (gibt Auskunft über die Lage im verarbeitenden Gewerbe an der US-Ost-Küste). 4.4% sind aus heutiger Sicht für die kommende Woche wohl nicht greifbar - Renditen um 4.3% würden jedoch nicht ungewöhnlich sein.

Den Ausführungen der letzten Woche ist nichts hinzuzufügen. Der Kursverfall zu Wochenbeginn war gefolgt von einem Greenspan-getriebenen Aufschwung. Der weitere Verlauf des EUR ist jedoch weiterhin - wie schon häufig dieses Jahr - geprägt durch das Handelsband zwischen 1,20 - 1,24 USD/EUR. Erst ein Verlassen dieser Handelsspanne wird die nächste dauerhafte Richtung vorgeben und sollte mit einer Entscheidung am US-Zinsmarkt (Inversion/Anstieg der Steilheit der Strukturkurve) zusammenfallen. Kurzfristig scheint sich das Bild leicht in Richtung EUR-Stärke verschoben zu haben. Die übergeordnete Pendelbewegung nimmt dieser Einschätzung aber das zwingende Element, sodass wir hier nur mit geringer Positionsgröße agieren würden. Für die kommende Woche erwarten wir weiterhin eine Pendel-Bewegung in den genannten Kursmarken.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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