Kommentar
17:45 Uhr, 09.09.2019

Anleger warten auf die Notenbanken - Hat Apple Interesse am Kryptogeschäft?

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  • sentix Konjunkturindex: Stagnation ist noch kein Fortschritt
  • Britische Wirtschaft wächst kräftig
  • Rom: Neue Regierung vor Vertrauensabstimmung
  • UK: Johnson will erneute Brexit-Verschiebung um jeden Preis verhindern
  • Japans Wirtschaft verliert an Dynamik
  • Deutschland: Exporte legen überraschend zu
  • Deutsche Bank: Neuer Chef fürs Firmenkundengeschäft
  • British Airways streicht fast alle Flüge
  • Singulus lässt Prognose fallen

DAX

  • Anleger an den Finanzmärkten schauen etwas zuversichtlicher in die Zukunft. Der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im September um 2,6 auf -11,1 Zähler. Im August war der Stimmungsindikator noch auf den tiefsten Stand seit Oktober 2014 gefallen. “Die konjunkturelle Lage in Euroland bleibt angespannt“, sagte Sentix-Geschäftsführer Hübner. Der Unterindex zur Einschätzung der aktuellen Lage zeigte einen weiteren Rückgang. Dies deutet nach Einschätzung von Sentix darauf hin, dass die Eurozone nicht weit von einer Rezession entfernt ist. “In Deutschland muss man inzwischen davon ausgehen, dass die Wirtschaft nicht mehr wächst“. Am Aktienmarkt herrscht gedämpfter Optimismus. Der DAX beendete den Handel am Montag mit einem Plus von 0,28 Prozent bei 12.226,10 Punkten. Nach einer Serie enttäuschender Daten aus der deutschen Wirtschaft, die vor allem auf eine schwache Entwicklung in der Industrie hindeuten, lieferten die Kennzahlen vom Außenhandel einen Lichtblick, was die Kurse stützt. Im Monatsvergleich sind die Ausfuhren im Juli um 0,7 % gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Rückgang erwartet. Im Jahresvergleich meldete das Bundesamt einen Anstieg der Exporte um 3,8 Prozent. Ansonsten gilt das Anlegerinteresse den Notenbanken. Am Donnerstag könnte die EZB gleich mehrere Maßnahmen beschließen, um die Wirtschaft in der Eurozone anzukurbeln. In der folgenden Woche könnte die US-Notenbank eine weitere Zinssenkung vornehmen. „An der Wall Street herrscht noch immer die Hoffnung auf eine Zinssenkung", sagte Chefanalyst James Hughes vom Broker Axitrader. Diese sei am Freitag von unerwartet schwachen Arbeitsmarktdaten im August befeuert worden. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen hatte die Erwartungen verfehlt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Volkswagen-Chef Herbert Diess soll nach dem Willen des Duisburger Landgerichts in einem Prozess um Schadenersatzforderungen für manipulierte Diesel-Fahrzeuge aussagen. Der Vorsitzende Richter der 13. Zivilkammer habe das persönliche Erscheinen von Diess bei zwei Verhandlungsterminen an diesem Dienstag angeordnet, teilte das Gericht am Montag mit. Diess soll zur Klärung des Sachverhalts beitragen. Ihn könnte eine unüberlegte Aussage im ZDF vom 18. Juni 2019 Ärger bereiten. Diess hatte in der Talkshow von Markus Lanz zu den Abgasmanipulationen gesagt: „Das, was wir gemacht haben, war Betrug.“
  • Der Autozulieferer Continental will offenbar Personal entlassen. Außerdem wird bei Conti auch die Schließung ganzer Standorte diskutiert. Conti-Chef Degenhart meinte in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“, derzeit würden Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern laufen. In den kommenden Wochen würden dann die ersten Entscheidungen getroffen. Auch betriebsbedingte Kündigung wollte Degenhart nicht grundsätzlich ausschließen. Man wisse nicht was mittelfristig auf den Konzern zukomme. Während der Börsengang der Antriebssparte weiter vorangetrieben wird. Der Börsengang soll nächstes Jahr kommen.
  • Der Chef des japanischen Renault-Partners Nissan, Hiroto Saikawa, muss gehen. Das teilte der japanische Autobauer nach einer Sitzung des Verwaltungsrats mit. Dieser habe Saikawa aufgefordert, mit Wirkung zum 16. September sein Amt niederzulegen. Saikawa habe dem zugestimmt. Ein Nachfolger solle bis Ende Oktober gefunden werden.
  • Apple und sein Zulieferer Foxconn haben bestätigt, dass in China zu viele Zeitarbeiter beschäftigt waren. Die Organisation China Labour Watch beschuldigte die Firmen in einem Bericht, dass die Belegschaft der iFabrik in der chinesischen Stadt Zhengzhou im August zu etwa 50 Prozent aus temporären Arbeitskräften bestand. Nach chinesischem Recht sind nur zehn Prozent zulässig. Apple räumte am Montag ein, dass Standards nicht eingehalten wurden. Der Konzern wolle eng mit Foxconn zusammenarbeiten, um die Probleme zu beheben.
  • Der aktivistische Investor Elliott Management hat AT&T als stark unterbewertet bezeichnet und drängt das Unternehmen zur Restrukturierung. Der Hedgefonds forderte vom Telekomkonzern den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktiva. Elliott verwaltet nach eigener Aussage über Fonds AT&T-Aktien im Wert von 3,2 Mrd. Dollar. US-Präsident Donald Trump zeigte sich über das Engagement von Elliott bei AT&T erfreut. „Great news that an activist investor is now involved with AT&T. As the owner of VERY LOW RATINGS @CNN, perhaps they will now put a stop to all of the Fake News emanating from its non-credible anchors." AT&T antwortete auf den Brief von Elliott Management, dass man die Vorschläge prüfen und einen offenen Dialog aufrecht erhalten wolle. Viele der erwähnten Maßnahmen würden derzeit bereits umgesetzt.
  • Boeing hat einen neuen Rückschlag erlitten. Nach technischen Problemen musste das Unternehmen die Tests am neuen Langstreckenflieger 777X vorerst stoppen. Der Vorfall werde nun untersucht, teilte ein Sprecher mit. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge hat ein Druckausgleich-Test für Extremsituationen dazu geführt, dass Türen des Flugzeugs rausflogen.
  • Laut einem Bericht von Ende vergangener Woche hat die Vizepräsidentin von Apple Pay, Jennifer Bailey, das Interesse des Apple-Konzerns an Kryptowährungen belegt. Dabei soll die Managerin gegenüber CNN bestätigt haben, dass der Konzern Kryptowährungen als interessantes Finanzprodukt mit einem interessanten Potenzial ansieht. „Wir glauben, dass interessantes langfristiges Potenzial" in dem Internetgeld steckt, „aber wir richten uns momentan schwerpunktmäßig danach, was Verbraucher heute benutzen". Bislang war Apple an keinem Krypto-Projekt beteiligt und die Äußerungen der Apple Pay-Co-Chefin zum Digitalgeld sind die ersten, die an die Öffentlichkeit kamen.
  • Der US-Büroraum-Anbieter WeWork erwägt laut einem "Wall Street Journal“-Bericht eine deutlich niedrigere Bewertung für den geplanten Börsengang als zunächst angenommen. Die Muttergesellschaft denke über eine Summe nach, die sogar unter der 20 Mrd.-Dollar-Marke liegen könnte. Anfang des Jahres hatte WeWork 47 Mrd. Dollar von privaten Investoren eingesammelt.
  • Dem "Wall Street Journal“ zufolge wollen die beiden Finanzinvestoren Advent und Permira die Cybersicherheitsfirma Symantec für 16 Mrd. Dollar übernehmen, sobald der Konzern sein Firmenkundengeschäft an den Chipproduzenten Broadcom abgestoßen hat. Broadcom hatte im August sein Interesse an der Sparte bekundet und knapp 11 Mrd. Dollar dafür geboten.
  • Facebook hat Vorwürfen aus Russland widersprochen, sich mit Wahlwerbung vor den Regionalwahlen in die Innenpolitik des Landes eingemischt zu haben. Die Werbetreibenden seien dafür verantwortlich, die Gesetze in den jeweiligen Ländern einzuhalten, teilte Facebook russischen Agenturen am Montag zufolge mit. Sollte Facebook auf mögliche Verstöße aufmerksam werden, werde das Unternehmen diese prüfen.
  • Der Autobauer BMW profitiert weiter von der starken Nachfrage nach SUVs. ImAugust verkaufte das Unternehmen von seiner Stammmarke 157.889 Autos und damit 4,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie Konzern am Montag mitteilte. Verantwortlich für das Plus waren insbesondere die SUV-Modelle, von denen BMW gut ein Drittel mehr verkaufte als ein Jahr zuvor. Im wichtigsten Einzelmarkt China konnte BMW mit gut 10 Prozent ebenfalls stark zulegen. Derzeit hakt es Verkauf der elektrifizierten Fahrzeuge, im August waren es 7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
  • Der chinesische Großaktionär Geely war Anfang 2018 mit 9,7 Prozent der Anteile beim Daimler-Konzern eingestiegen und damit in einem Rutsch zum größten Aktionär geworden. Nun weiten die beiden Unternehmen ihre Kooperation auf Flugtaxis aus. Geely steigt über eine Finanzierungsrunde bei der Flugtaxi-Firma Volocopter ein, die helikopterähnliche Flugtaxis mit Elektroantrieb entwickelt, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Daimler ist bereits seit 2017 an dem Start-Up beteiligt.
  • Der Maschinenbauer Singulus Technologies kann nicht mehr an seiner Jahresprognose festhalten. Grund sind Verzögerungen bei einem wichtigen Auftrag aus China. Der chinesische Staatskonzern CNBM habe Singulus darüber informiert, dass die Unterzeichnung der Verträge über den weiteren Kapazitätsausbau von bestimmten Dünnschichtsolarmodulen „voraussichtlich" erst im vierten Quartal erfolgen soll, teilte das Unternehmen am Sonntag mit. Die Auftragsverzögerungen führten dazu, dass die für das Geschäftsjahr 2019 angepeilten Ziele nicht mehr erreicht werden können.
  • Die Deutsche Bank hat einen Vorstand für das neustrukturierte Firmenkundengeschäft gefunden. Stefan Bender werde mit Wirkung zum 15. September die Leitung der Unternehmensbank in Deutschland übertragen, teilte das Institut in Frankfurt mit. Bender hat einiges vor: „Ein Preiswettbewerb zwischen den Marken darf es in Zukunft nicht mehr geben", sagte er dem „Handelsblatt". Demnach sollen alle Firmenkunden entweder für die Deutsche Bank oder die Postbank als Hauptansprechpartner entscheiden.
  • Munich Re-Vorstand Torsten Jeworrek erwartet zum 01. Januar steigende Rückversicherungsprämien in wichtigen Regionen. Die versicherten Schäden durch Wirbelsturm „Dorian“ in der Karibik und Nordamerika dürften bei einem mittleren einstelligen Milliarden-Dollar-Betrag bleiben, wie Jeworrek beim jährlichen Rückversicherer-Treffen am Sonntag in Monte Carlo sagte. Die Rating-Agentur Fitch geht von nicht mehr als 10 Milliarden US-Dollar aus. Auch die Hannover Rück rechnet nach den Zerstörungen durch Hurrikan „Dorian“ für das kommende Jahr mit höheren Preisen für Rückversicherungsschutz. Auch wenn der Wirbelsturm die Branche wohl nicht so teuer zu stehen kommt wie zeitweise befürchtet, sei er eine Erinnerung an die bestehenden Risiken, sagte der neue Hannover-Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz am Montag. Bei den Vertragserneuerungen für das kommende Jahr dürften sich die Preise und Konditionen für Rückversicherer insgesamt verbessern, erwartet Henchoz.
  • Piloten der British Airways streiken, um eine bessere Bezahlung zu erreichen. „Am Montag, Dienstag und am 27. September sind Arbeitsniederlegungen geplant", wie die Gewerkschaft Balpa mitteilte. „Wir hatten keine andere Wahl, als unsere Flüge zu fast 100 Prozent abzusagen,“ hieß es von der Airline.
  • Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck hat sich gegen eine Beteiligung des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei am Aufbau des 5-G-Netzes in Deutschland ausgesprochen. „Wir sollten da dem Beispiel der australischen Regierung folgen; sie hat Huawei nicht zugelassen. Nokia und Ericsson sollten das machen", so Habeck gegenüber der "Welt am Sonntag“. China habe ein Know-how in der künstlichen Intelligenz und der Digitalisierung entwickelt, dem Europa noch nichts entgegensetzen könne, sagte Habeck. „Wenn wir chinesische Technik benutzen und Peking würde irgendwann entscheiden, über sie gegen unsere Interessen zu agieren, sind wir geliefert." Es sei besorgniserregend, wie China weltweit eigene machtstrategische Interessen durchsetze.

Konjunktur & Politik

  • Der Sprecher des britischen Unterhauses, John Bercow, will mit Wirkung zum 31. Oktober sein Amt abgeben. Das sagte Bercow am Montag im Parlament.
  • Fed-Chef Jerome Powell hat am Freitag eine grundsätzlich optimistische Sichtweise in Bezug auf Wachstum- und Inflationsausblick ausgegeben. Zugleich hat er aber der am Markt vorherrschenden Erwartung einer Zinssenkung im September keine Absage erteilt, indem er auch sagte: „Wir sind bereit, alles Notwendige zu tun, um das Wachstum aufrecht zu erhalten."
  • Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet auf nachlassendes Wachstum in einigen großen Mitgliedsstaaten. Solche Signale gebe es auch für die USA, erklärte die OECD. Im Juli sinkt der Frühindikator für den gesamten OECD-Raum um 0,1 auf 99,0 Punkte. Für die USA meldet die Organisation einen Rückgang um 0,2 von 98,7 Zähler.
  • Führende Vertreter der Demokraten im US-Kongress fordern Präsident Donald Trump zu einer Verschärfung des Waffenrechts auf. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Fraktionschef der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, veröffentlichten am Montag einen entsprechenden Brief an Trump. Darin appellierten sie, dazu beizutragen, „die Epidemie von Mord und Chaos zu stoppen, die Familien und Gemeinschaften im ganzen Land erschüttert".
  • Im September bleibt die konjunkturelle Lage im Euroraum angespannt. Der vom Analysehaus Sentix erhobene Konjunkturindikator blieb mit -11,1 Punkte schwach, wenngleich er um 2,6 Punkte zulegen konnte. Dies liegt an einer deutlichen Erholung der Erwartungswerte auf -12,8. Die Lagebeurteilung sinkt dagegen nochmals auf -9,5 Punkte. „Die konjunkturelle Lage in Euroland bleibt angespannt", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Auch aus den übrigen Weltregionen gab es nur wenig Positives zu vermelden. Zwar stiegen mit Ausnahme von Lateinamerika, welches tiefer in die Rezession rutschte, alle Gesamtindizes leicht an. Dahinter verbarg sich bislang laut Sentix aber lediglich eine Stagnation auf schwachem Niveau und noch keine echte Trendwende.
  • Rezessionsängste adé: Die britische Wirtschaft ist im Juli deutlich stärker gewachsen als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat legte die Wirtschaftsleistung (BIP) um 0,3 Prozent zu, wie das Statistikamt ONS am Montag mitteilte. Das ist der deutlichste Zuwachs seit einem halben Jahr. Analysten hatten nur einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag das BIP um 1,0 Prozent höher.
  • Die britische Industrie hat ihre Gesamtproduktion im Juli nach Angaben des Statistikamts ONS vom 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet. Zum Vorjahresmonat fiel die Produktion um 0,9 Prozent.
  • Der Auto-Markt in China bleibt auch im August in der Krise: Der Absatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 9,9 Prozent. Insgesamt wurden 1,59 Millionen Autos verkauft, wie der chinesische Branchenverband PCA (Passenger Car Association) am Montag mitteilte.
  • Im Juli wurden von Deutschland Waren im Wert von 115,2 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 93,7 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit waren damit die deutschen Exporte um 3,8 Prozent höher und die Importe um 0,9 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. Gegenüber dem Vormonat legten die Ausfuhren im Juli um 0,7 Prozent zu und die Importe um 1,5 Prozent ab.
  • Die japanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,3 Prozent gewachsen, wie die Regierung am Montag in Tokio nach einer finalen Schätzung mitteilte. Vorläufige Daten, die Anfang August veröffentlicht wurden, hatten noch ein Wachstum von annualisiert 1,8 Prozent ausgewiesen. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung der vorläufigen Daten gerechnet.
  • Saudi-Arabiens Energieminister Chalid al-Falih ist abgesetzt worden. Am Wochenende war eine entsprechende Anordnung von König Salman ergangen und sofort veröffentlicht worden. Nachfolger wird demnach Prinz Abdulasis. Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied des Königshauses die Verantwortung für die Ölpolitik des Landes bekommt.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson trifft offenbar Vorkehrungen, um die vom Parlament angestrebte Brexit-Verschiebung zu umgehen. Johnson wolle sich zwar an das vom Parlament entworfene Gesetz halten und die EU um eine Verschiebung des Austritts bitten. Parallel würde er aber in einem Brief erklären, dass die Regierung gegen eine Verschiebung über den 31. Oktober hinaus sei, hieß es in britischen Medien. Das Gesetz sieht vor, dass die Regierung bei den EU-Partnern eine abermalige Verlängerung der Brexit-Frist beantragen muss, sollte bis zum 19. Oktober kein mehrheitsfähiges Abkommen mit Brüssel gelingen. Heute stimmt das britische Parlament erneut über die von Johnson angestrebte Neuwahl am 15. Oktober ab. Die Opposition könnte dem zustimmen, wenn der Wahltermin nach hinten verlegt wird. Gespräche darüber sollen zwischen Labour und der schottischen SNP in der letzten Woche geführt worden sein.
  • Die neue italienische Regierung muss sich heute Vormittag einer Vertrauensabstimmung im Abgeordnetenhaus in Rom stellen. Das Kabinett unter dem alten und neuen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte war am vergangenen Donnerstag vereidigt worden. Für Dienstag ist eine Abstimmung im Senat vorgesehen.
  • Die Umsätze in ausgewählten Dienstleistungsbereichen lagen im zweiten Quartal kalender- und saisonbereinigt 3,8 Prozent höher als im gleichen Vorjahresquartal, wie das Statistische Bundesamt nach ersten Berechnungen weiter mitteilte. Damit wurde damit der höchste Stand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2003 erreicht. Im Vergleich zum ersten Quartal ist der bereinigte Umsatz um 1,0 Prozent gestiegen. Die saisonbereinigte Beschäftigtenzahl nahm im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um 1,0 Prozent zu und erreichte ebenfalls einen neuen Höchststand. Gegenüber dem ersten Quartal 2019 stieg sie um 0,1 Prozent.
  • Im zweiten Quartal stieg der Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk in Deutschland gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Damit war die Zahl der Beschäftigten im zulassungspflichtigen Handwerk Ende Juni 2019 um 0,2 Prozent höher als Ende Juni 2018.
  • Bei neuen Protestmärschen in Hongkong haben Demonstranten am Wochenende vor dem US-Konsulat gefordert, Funktionäre zu bestrafen, die Grundrechte der Bürger beschnitten haben. Auf Schildern forderten sie „Wehrt Euch gegen Peking, befreit Hongkong". Dem US-Kongress soll eine Petition vorgelegt werden, um Verantwortlichen in Hongkong Reise-Visa zu stornieren und Konten einzufrieren, wenn sie Rechte verletzt haben.
  • Die USA haben Friedensgespräche mit Taliban-Führern in Afghanistan abgesagt, nachdem bei einem Anschlag 12 Menschen getötet worden waren, darunter ein US-Soldat. Am selben Tag hatte sich kurz zuvor der chinesische Außenminister mit seinem Amtskollegen in Islamabad (Pakistan) getroffen. Am Sonntag sagte er dort, China wolle Afghanistan "beim Wiederaufbau helfen". Das Land solle Teil von Chinas 'Neuer Seidenstraße' werden, erklärte ein Funktionär der pakistanischen Regierung.

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