DAX: Dickes Minus - Sentix: "Anleger sehen in Trump eine ernste Gefahr"
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DAX
- Zu Wochenbeginn lieferten sich Käufer und Verkäufer lange Zeit ein Gefecht, der deutsche Leitindex pendelte am Vormittag mehrere Male zwischen Minus und Plus. Ab Mittag schien es, als haben die Bären das Rennen für diesen Tag für sich entschieden. Die Frankfurter Benchmark liegt gegen 15 Uhr satt mit einem Prozent tiefer bei 11.550 Punkten. Von Konjunkturseite kamen heute überwiegend erfreuliche Meldungen, den Aktienmarkt konnten diese aber nicht nachhaltig beleben. Die Anleger haben sich für einen vorsichtigen Ansatz entschieden, weil die nächsten Schritte des neuen US-Präsidenten Trump schwer einschätzbar bleiben.
Unternehmensnachrichten
- Der US-Mischkonzern Loews Corp. konnte dank höherer Umsätze im vergangenen Quartal unterm Strich wieder Gewinne schreiben. Der Überschuss lag bei 268 Mio. US-Dollar, nach einem Verlust von 201 Mio. US-Dollar im Vorjahr.
- Der US-Lebensmittelverarbeiter Tyson Foods hat im ersten Quartal bei Umsatz und Gewinn positiv überrascht. Auch der Ausblick überzeugt. Die Gewinnschätzungen liegen deutlich über den Markterwartungen.
- Der US-Handelskonzern Sysco Corp. hat im zweiten Quartal einen Gewinnanstieg von 3 Prozent auf 282 Mio. US-Dollar verzeichnet. Damit schnitt Sysco besser ab als von Analysten im Konsens erwartet.
- Der zweitgrößte US-Spielwarenhersteller Hasbro Inc. hat dank einer starken Nachfrage nach Puppen und Gesellschafts-Spiele im vierten Quartal beim Gewinn positiv überrascht.
- Der US-Etikettenspezialist Avery Dennison will für 190 Mio. Dollar die chinesische Yongle Tape übernehmen.
- Der Autozulieferer Lear sichert sich für 286 Mio. Euro die Sitzsparte der spanischen Antolin-Gruppe sichern.
- In Italien läuft seit die größte Kapitalerhöhung der Wirtschaftsgeschichte des Landes. Die UniCredit sammelt 13 Milliarden Euro ein, um Abschreibungen auf faule Kredite auszugleichen.
- Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung hervorgeht, hat der Computer-Unternehmer Michael Dell 6,45 Prozent der Anteile des Marktforschers GfK erworben. Zuvor hatte der Finanzinvestor KKR ein Übernahmeangebot in Höhe von 43,50 Euro unterbreitet, die Annahmefrist läuft in wenigen Tagen aus. Die Frist für die Annahme der Offerte von KKR endet am 10. Februar.
- Der japanische Autobauer Toyota hat seinen Gewinnausblick für das Ende März ablaufende Geschäftsjahr angehoben und rechnet nun mit einem Nettogewinn von 1,7 Bio Yen, nach zuvor 1,55 Bio. Yen.
- Europas größter Billigflieger Ryanair hat im vergangenen Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Überkapazitäten im europäischen Luftfahrtgeschäft ließen die Ticketpreise im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent sinken, so dass die Iren unter dem Strich mit 95 Millionen Euro 8 Prozent weniger verdienten als ein Jahr zuvor. Mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr bis Ende März gibt sich das Management vorsichtig
- Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Daimler von „A3“ auf „A2“ angehoben, der Ausblick bleibt „stabil". Die guten Zahlen von Daimler sowie die Erneuerung der Modellpalette rechtfertigten eine höhere Bewertung, hieß es zur Begründung.
- Der Stahlkonzern Salzgitter hält einen Gewinnanstieg im laufenden Jahr für möglich. „Was 2017 angeht, halte ich nicht nur die vierte Steigerung des Konzernergebnisses in Folge, sondern auch einen Vorsteuergewinn in dreistelliger Millionenhöhe für nicht ausgeschlossen", sagte Konzernchef Fuhrmann der „Börsen-Zeitung“. Die Gewinnsteigerung soll dank Einsparungen und steigenden Rohstoffpreisen möglich werden.
- Tiffany & Co-CEO Frederic Cumenal ist von seinem Posten mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die US-Juwelierkette soll vorübergehend von Verwaltungsratschef und Ex-CEO Michael J. Kowalski geführt werden. Hintergrund des Rücktritts von Cumenal ist offenbar die Unzufriedenheit des Verwaltungsrates mit den jüngsten finanziellen Ergebnissen.
- Auf VW-Großaktionär Ferdinand Piech könnten womöglich Schadenersatzforderungen des Konzerns zukommen. Piech hatte einem Magazinbericht zufolge gegenüber der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt, dass er den früheren Vorstandschef Martin Winterkorn früher als bisher zugegeben über die Manipulation der Diesel-Motoren unterrichtet habe. Träfe die Aussage zu, dann stelle sich die Frage, „ob Professor Piech seine Pflichten als damaliger Aufsichtsratsvorsitzender erfüllt hat", sagte VW-Aufsichtsrat und IG-Metall-Chef Hofmann Hofmann der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
- Der bayerische Autohersteller BMW will trotz der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle seine Standortpolitik nicht überdenken. „Wir führen keine Debatte über eine Verlagerung oder Schließung eines Standorts", sagte der für Außenbeziehungen zuständige BMW-Manager Thomas Becker.
Konjunktur & Politik
- US-Präsident Donald Trump hat den Bürgern seines Landes Steuersenkungen noch in diesem Jahr zugesagt. Auf die Frage, ob die Bevölkerung einen solchen Schritt noch dieses Jahr erwarten könne, sagte er im Interview mit Fox News: „Ich denke ja.“
- Die Stimmung der Wirtschaft im Euroraum hat sich weiter aufgehellt. Das ifo Wirtschaftsklima verbesserte sich im ersten Quartal von 8,2 auf 17,2 Saldenpunkte. Die Erwartungen sind deutlich positiver als im Vorquartal. Die befragten Experten schätzen auch die aktuelle Lage günstiger ein. "Die konjunkturelle Erholung nimmt Fahrt auf", kommentierte das ifo Institut.
- 97 amerikanische Unternehmen, angeführt von Apple, Google, Facebook und Microsoft, haben sich vor Gericht gegen das von Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot gewandt. Sie reichten eine ausführliche Stellungnahme im Verfahren bei einem Berufungsgericht in San Francisco ein. Dort wird der Rechtsstreit um das Trump-Dekret über befristete Einreiseverbote für Bürger aus muslimisch geprägten Ländern ausgefochten.
- Der sentix-Konjunkturbarometer für die Anlegerstimmung im Euroraum sank im Februar um 0,8 Punkte auf 17,4 Punkte. Der Rückgang fiel jedoch weniger deutlich als erwartet aus. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 16,8 Punkte gerechnet. Der Unterindikator für die Konjunkturerwartungen fiel von 20,0 Punkten auf 14,3 Punkte. Der Rückgang sei als direkte Reaktion auf die „Rüpel-Politik" Trumps zu werten, schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. „Die Anleger sehen darin eine ernste Gefahr.“ Die Lagebeurteilung verbesserte sich hingegen um 4,0 Punkte auf 20,5 Punkte.
- Statt eines üblichen Jahresendspurts brachen die Auftragseingänge des deutschen Maschinenbaus im Dezember um 15 Prozent ein, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Vor allem aus dem Ausland gab es bei den Orders ein großes Minus von 22 Prozent. Im Gesamtjahr sank der Auftragseingang damit um real 2 Prozent. „Mehr war angesichts der vielen politischen Unsicherheiten in der Welt auch nicht zu erwarten", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
- Der Chef der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, hat die Währungspolitik seine Hauses verteidigt. „Für uns sind die Negativzinsen im Moment unverzichtbar, um zumindest teilweise die historische Zinsdifferenz zum Euro und anderen Währungen zu erhalten", sagte Jordan der "Süddeutschen Zeitung". Die Banken hätten die Negativzinsen besser verkraftet als erwartet. Ohne die Negativzinsen von aktuell minus 0,75 Prozent könnte der Franken noch stärker aufwerten. Neben den Negativzinsen setzt die SNB auf Devisenmarktinterventionen, um die Valuta der heimischen Währung in Schach zu halten.
- Die deutsche Industrie hat im Dezember einen wahren Nachfrage-Boom erlebt. Die Aufträge saison- und arbeitstäglich bereinigt legten mit plus 5,2 Prozent zum Vormonat so stark zu wie zuletzt im Juli 2014, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Volkswirte hatten nur einen leichten Zuwachs um 0,7 Prozent erwartet. Allerdings wurde die Rechnung für den Vormonat nach unten revidiert. Statt einem zunächst gemeldeten Rückgang von 2,5 Prozent kam es im November auf Monatssicht zu 3,6 Prozent weniger Aufträgen. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht in dem deutlich stärker als erwartet ausgefallenen Auftragseingang für die Industrie ein Signal für eine weitere Belebung der Konjunktur in Deutschland.
- Die Reallöhne in Deutschland sind im Jahr 2016 um 1,8 Prozent gestiegen, so das Statistische Bundesamt. Es handelt sich um den zweitstärksten Anstieg seit dem Jahr 2008. Die Nominallöhne legten um 2,3 Prozent zum Vorjahr zu. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im selben Zeitraum um 0,5 Prozent.
- Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) begrüßt grundsätzlich eine Annäherung zwischen den USA und Russland unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump, warnt aber gleichzeitig vor negativen Folgen für Europa. „Wir alle sollten hoffen, dass es zu Verabredungen zwischen Russland und den USA kommt - bloß nicht zulasten der Ukraine oder zulasten Europas", sagte Gabriel in der ARD.
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