Kommentar
17:00 Uhr, 19.04.2016

Dämpfer für den US-Immobilienmarkt - Intel enttäuscht die Anleger - Yahoo! kann überzeugen

News-Flash: Netflix enttäuscht mit zaghafter Prognose - Intel enttäuscht Anleger mit negativen Aussichten - Yahoo! erfreut

  • Yahoo! übertrifft die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn
  • Intel streicht 12.000 Stellen und nimmt die Umsatzprognose für das laufende Jahr zurück
  • US-Immobilienmarkt im März unerwartet schwach
  • Gewinn von Goldman Sachs bricht ein
  • Johnson & Johnson übertrifft die Erwartungen
  • Osram verliert seinen Finanzvorstand
  • ZEW-Konjunkturerwartungen überraschen positiv
  • Zalando meldet vorläufige Zahlen zum ersten Quartal
  • Evotec arbeitet mit Pharmakonzern Pierre Fabre zusammen
  • Danone wird zum Jahresauftakt von negativen Währungseinflüssen ausgebremst
  • Netflix enttäuscht die Wall Street mit mutloser Wachstumsprognose
  • Evonik bereitet Wechsel an der Konzernspitze vor

DAX

  • Der deutsche Leitindex ist am heutigen Dienstag bereits mit Elan in den Handel gestartet und hat gleich die Marke von 10.180 Punkten geknackt. Die gute Stimmung an den internationalen Börsen sorgte für ein gutes Sentiment. Nach dem überraschend kräftig angestiegenen ZEW-Konjunkturindex drehten die Käufer noch stärker am Rad. Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex bei 10.372 Punkten (+2,50 %). Damit bewegt sich der DAX nun wieder auf dem Niveau von Anfang Januar. Neben den starken Daten stützen heute auch die robusten Ölpreise, die ihre gestrigen Verluste fast schon wieder wettmachen können. Laut der Europäischen Zentralbank haben außerdem die Banken aus dem Euroraum ihre Kreditbedingungen für Unternehmen weiter gelockert, was dazu beitragen dürfte, die Wirtschaft anzukurbeln. Die US-Märkte starteten ebenfalls fest in den Handel. Der Dow Jones zog am Nachmittag um 0,45 Prozent auf 18.085 Punkte an - höchster Stand seit Juli 2015. Der Nasdaq 100 verlor heute jedoch 0,5 Prozent auf 4.550 Punkte.

Unternehmensnachrichten

  • Yahoo! übertrifft im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,08 die Analystenschätzungen von $0,07. Der Umsatz liegt mit $859,4 Mio (-17,6 %, y/y) ebenfalls über dem Konsens von $846,5 Mio. Im laufenden Quartal rechnet das Unternehmen mit Erlösen im Wert von $810-850 Mio (Konsens $861 Mio) und geht für das gesamte Geschäftsjahr von einem Umsatz von $3,4-3,6 Mrd aus. Die Aktie kann sich nachbörslich im Plus etablieren.
  • Intel hat im ersten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von $0,54 die Analystenschätzungen von $0,47 übertroffen, während der Umsatz mit $13,8 Mrd im Rahmen der Erwartungen verblieb. Im Zuge einer Umstrukturierung will das Unternehmen bis Mitte 2017 weltweit 12.000 Arbeitsplätze abbauen und erhofft sich dadurch Einsparungen von jährlich $1,4 Mrd. Im zweiten Quartal sollen die Maßnahmen jedoch noch Geld kosten, was voraussichtlich zu einem Sonderaufwand von $1,2 Mrd führen wird. Die Erlöse im nächsten Quartal veranschlagt der Chiphersteller mit $13-14 Mrd und enttäuscht damit die derzeitigen Erwartungen von durchschnittlich $14,18 Mrd. Das Umsatzwachstum für das laufende Jahr wird laut Intel nur noch im mittleren einstelligen Bereich liegen, anstatt wie noch zuletzt angenommen im mittleren bis hohen mittleren einstelligen Bereich. Anleger quittieren die pessimistischen Aussichten mit Verkäufen, die Aktie bricht nachbörslich teilweise um über 3 % ein.
  • Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat im ersten Quartal unter den Börsenturbulenzen gelitten. Der Gewinn brach um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf gut 1,1 Milliarden US-Dollar ein. Die Einnahmen verringerten sich um 40 Prozent auf 6,3 Milliarden US-Dollar.
  • Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 0,6 Prozent auf 17,48 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Gewinn ging aufgrund höherer Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sowie Restrukturierungskosten um 0,6 Prozent auf 4,29 Milliarden US-Dollar zurück. Die Erwartungen der Analysten wurden übertroffen.
  • Der Leuchtmittelhersteller Osram muss sich einen neuen Finanzchef suchen. Amtsinhaber Klaus Patzak werde den Konzern verlassen. Es gebe unterschiedliche Auffassungen über die strategische Entwicklung des Unternehmens, teilte Osram mit.
  • Der Online-Modehändler Zalando hat im ersten Quartal nach vorläufigen Berechnungen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 22 bis 24,5 Prozent auf 788 bis 801 Mio. Euro steigern können. Das operative Ergebnis (EBIT) soll hingegen auf 12 bis 28 Mio. Euro zurückgehen. Im Vorjahr erzielte Zalando ein EBIT von 29 Mio. Euro. Im Gesamtjahr soll der Umsatz um 20 bis 25 Prozent zulegen.
  • Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec geht eine Partnerschaft mit Frankreichs drittgrößtem Pharmakonzern Pierre Fabre Laboratories ein. Evotec soll die Substanzbibliothek von Pierre Fabre in Toulouse verwalten. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik bereitet der „Rheinischen Post“ zufolge einen Führungswechsel vor. Es laufe auf Strategievorstand Christian Kullmann als Nachfolger von Konzernchef Klaus Engel, dessen Vertrag 2018 ausläuft, hinaus.
  • Der französische Lebensmittelkonzern Danone hat im ersten Quartal unter negativen Währungseinflüssen gelitten. Bereinigt um diese Effekte kletterte der Umsatz um 3,5 Prozent auf 5,31 Mrd. Euro. Dies war etwas weniger als Analysten erwartet hatten. Im Gesamtjahr will Danone weiterhin den Konzernumsatz um 3 bis 5 Prozent steigern.
  • Der weltgrößte Kosmetikkonzern L'Oreal blieb zum Jahresauftakt auf Wachstumskurs. Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zog der Umsatz um 1,8 Prozent auf 6,55 Milliarden Euro an. Profitiert hat L'Oreal von seinen Luxusmarken und Make-Up-Produkten.
  • Der Streaming-Anbieter Netflix hat im ersten Quartal ein Umsatzwachstum von 30 Prozent auf 1,81 Mrd. Dollar und ein Gewinnplus um 4 Mio. auf 28 Mio. Dollar erzielt. Mit seiner Wachstumsprognose enttäuschte Netflix. Obwohl der Dienst im Januar in 130 neuen Ländern startete, wird für das aktuelle Quartal außerhalb der USA nur ein Zuwachs von 2 Mio. Nutzern erwartet. Im ersten Quartal stieg die Zahl der Nutzer in den USA um 2,23 Mio. und im Rest der Welt um gut 4,5 Mio.

Notenbank/ Geldpolitik

  • Nach Einschätzung des Fed-Präsidenten von Boston, Eric Rosengren, könnte die US-Notenbank die Zinsen schneller anheben, als das die Finanzmärkte derzeit erwarten. Die Inflation sei nahe bei der Fed-Zielrate und die Wirtschaft erscheine robust genug, um höhere Zinsen zu verarbeiten, so Rosengren in einer Rede an der Connecticut State University. Rosengren ist dieses Jahr stimmberechtigtes Mitglied im FOMC-Ausschuss der Fed.
  • Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat die weitere Handlungsbereitschaft der Bank of Japan versichert. Er werde nicht zögern, die Geldpolitik bei Bedarf erneut zu lockern, um das Inflationsziel von 2 Prozent zu erreichen, sagte Kuroda in einem Interview mit dem Wall Street Journal.

Konjunktur/ Politik

  • Der Immobilienmarkt in den USA hat sich im März unerwartet schwach entwickelt. Die Zahl der Baubeginne sank um 8,8 Prozent gegenüber dem Vormonat auf annualisiert 1,089 Millionen. Volkswirte hatten nur einen Rückgang um gut 1 Prozent erwartet. Die Baugenehmigungen fielen im Monatsvergleich um 7,7 Prozent. Ökonomen hatten einen Anstieg um 2,0 Prozent erwartet.
  • Der ZEW-Konjunkturindex für Deutschland hat sich im April stärker als erwartet erholt. Der Indikator stieg auf 11,2 Punkte. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 8,2 Punkte gerechnet. Im Vormonat notierte der Wert bei 4,3 Zählern. Die Bewertung der aktuellen Lage verschlechterte sich hingegen von 50,7 auf 47,7 Punkte.
  • Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im Februar bereinigt auf 19,0 Milliarden Euro gesunken, wie die Europäische Zentralbank mitteilte. Im Vormonat hatte der Überschuss noch bei 27,5 Milliarden Euro gelegen.
  • Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff wehrt sich gegen die drohende Amtsenthebung und kündigte an, sich nich geschlagen geben zu wollen. Sie werde weiter gegen jene kämpfen, die sie aus dem Amt zu drängen versuchten, sagte Rousseff in einer Fernsehansprache. Neuwahlen lehnt sie ab. Sie habe keine Verbrechen begangen, die eine solche Maßnahme rechtfertigten, so Rousseff.

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1 Kommentar

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  • Simon Age
    Simon Age

    Ich kann nur wiederholen, was ich zu Beginn dieses Formats schon mal sagte: Klasse. Kompakt, übersichtlich, zeitnah. Ich lese es fast jeden Tag :)

    09:08 Uhr, 19.04. 2016

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