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08:43 Uhr, 18.04.2006

Grundbesitz-Invest - Anleger machen Kasse

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Einem Zeitungsbericht zufolge haben Anleger die Wiedereröffnung des Offenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest dazu genutzt um Kasse zu machen. Seit der Wiedereröffnung des Grundbesitz-Invest am 3. März sind aus dem offenen Immobilienfonds der Deutschen Bank über eine Milliarde Euro - also mehr als 16 Prozent des Gesamtvolumens - abgezogen worden, berichtet die Tageszeitung "Die Welt" unter Berufung auf Kreise der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Die DB Real Estate hatte den Grundbesitz-Invest Mitte Dezember eingefroren, nachdem Anleger wegen angekündigter Wertberichtigungen mehr als 350 Millionen Euro abgezogen hatten. Tatsächlich fielen die Wertberichtigungen mit 2,4 Prozent jedoch eher gering aus. Inzwischen ist das Vermögen des einst mehr als sechs Milliarden Euro schweren Fonds unter fünf Milliarden Euro gefallen. Die Mittelabflüsse konnten durch den Verkauf einiger Immobilien und über Kredite kompensiert werden. Eine erneute Sperrung des Fonds wird bei der DB Real Estate jedoch ausgeschlossen.

Mitbewerber rechnen nach Informationen der "Welt" mit weiteren Mittelabflüssen beim Grundbesitz-Invest. Die DB Real Estate hatte angekündigt, zur Liquiditätssicherung Objekte "von sehr guter Qualität, moderatem Leerstand und Mietrisiko" veräußern zu wollen. Derartige Immobilien seien bei ausländischen Investoren begehrt. Hingegen sollen Gebäude "gemischter Objektqualität" im Fonds verbleiben. Durch "aktives Vermietungsmanagement" soll der "aktuell relativ hohe Leerstand in diesem Teilportfolio" abgebaut werden. Nach Informationen der "Welt" steht die DB Real Estate kurz davor, zwei Portfolios aus gut vermieteten Einzelhandels- und Büroimmobilien im Wert von jeweils mehreren 100 Millionen Euro loszuschlagen.

Anlegern des Grundbesitz-Invest werde damit keine Perspektive geboten, kritisieren Mitbewerber. "Wenn gute Objekte verkauft werden und die schlechten im Portfolio bleiben, muss die Mietrendite sinken", zitiert die "Welt" einen Fondsmanager. Auch die Scope-Analystin Alexandra Merz erwartet laut "Welt", dass die Strategie "zunächst zu einer Erhöhung der Leerstandsrate führen wird". Der unabhängige Fondsanalyst Stefan Loipfinger hingegen sieht durchaus Chancen für eine Restrukturierung des Grundbesitz-Invest: "Gelingt es, die Vermietungsquote zu erhöhen, steigt der Wert der Immobilien und die Performance des Fonds."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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