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17:39 Uhr, 26.09.2012

Großbritannien: Liborsatz könnte in Zukunft staatlich ermittelt werden

London (BoerseGo.de) – In Großbritannien könnte die Ermittlung des wichtigen Libor-Zinssatzes in Zukunft von staatlicher Seite aus geschehen. Die Banken-Organisation British Banker's Association (BBA) hat sich bereiterklärt, ihre Zuständigkeit für den Referenz-Zinssatz (der unter anderem für Kreditverträge genutzt wird) abzugeben, wie die "Financial Times“ am heutigen Mittwoch unter Berufung auf BBA-Quellen berichtet. Bereits am Freitag (28. September 2012) will die britische Regierung hierzu eine neue Regelung bekannt geben.

Der Liborsatz legt fest, zu welchem Zinssatz sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird auch als Benchmark für den Derivatehandel verwendet. Referenzsätze wie der Libor werden auf Grundlage von Mitteilungen von ausgewählten Geldhäusern an Bankenverbände ermittelt. Die Institute müssen an jedem Handelstag darüber aufklären, zu welchem Zinssatz sie Kredite mit einer bestimmten Laufzeit aufnehmen könnten. Aus den gemeldeten Sätzen wird anschließend der Wert ermittelt.

In den Jahren 2005 bis 2009 wurde der Liborsatz von einem Dutzend Banken zum eigenen Vorteil frisiert. De facto haben die Verbraucher damit zu hohe Zinsen gezahlt. Die britische Bank Barclays war in dem Zinsskandal von der britischen und der US-amerikanischen Finanzaufsicht zu Strafzahlungen in Höhe von 290 Millionen britischen Pfund verpflichtet worden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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