Großbritannien: Liborsatz könnte in Zukunft staatlich ermittelt werden
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
London (BoerseGo.de) – In Großbritannien könnte die Ermittlung des wichtigen Libor-Zinssatzes in Zukunft von staatlicher Seite aus geschehen. Die Banken-Organisation British Banker's Association (BBA) hat sich bereiterklärt, ihre Zuständigkeit für den Referenz-Zinssatz (der unter anderem für Kreditverträge genutzt wird) abzugeben, wie die "Financial Times“ am heutigen Mittwoch unter Berufung auf BBA-Quellen berichtet. Bereits am Freitag (28. September 2012) will die britische Regierung hierzu eine neue Regelung bekannt geben.
Der Liborsatz legt fest, zu welchem Zinssatz sich Banken untereinander Geld leihen. Er wird auch als Benchmark für den Derivatehandel verwendet. Referenzsätze wie der Libor werden auf Grundlage von Mitteilungen von ausgewählten Geldhäusern an Bankenverbände ermittelt. Die Institute müssen an jedem Handelstag darüber aufklären, zu welchem Zinssatz sie Kredite mit einer bestimmten Laufzeit aufnehmen könnten. Aus den gemeldeten Sätzen wird anschließend der Wert ermittelt.
In den Jahren 2005 bis 2009 wurde der Liborsatz von einem Dutzend Banken zum eigenen Vorteil frisiert. De facto haben die Verbraucher damit zu hohe Zinsen gezahlt. Die britische Bank Barclays war in dem Zinsskandal von der britischen und der US-amerikanischen Finanzaufsicht zu Strafzahlungen in Höhe von 290 Millionen britischen Pfund verpflichtet worden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.