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12:01 Uhr, 19.04.2011

Griechenland: Spekulationen über Umschuldung gehen weiter

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Spekulationen über eine mögliche Umschuldung Griechenlands gehen auch am Dienstag weiter. Trotz öffentlicher Dementis wird hinter den Kulissen offenbar eine Umschuldung vorbereitet, wie verschiedene Zeitungen berichten. "Es war von Anfang an klar, dass wir umschulden müssen", sagte ein amtierender Minister der griechischen Regierung zur deutschen Tageszeitung "Welt". "Wir haben den Europäern und dem IWF schon Anfang 2010 gesagt, es wäre besser, Hilfskredite sofort mit einer Umschuldung zu verknüpfen". Die Euroländer wollten laut "Welt" aber Zeit für die Stabilisierung der gesamten Eurozone gewinnen.

"Die Umschuldung ist programmiert", titelte am Dienstag die griechische Zeitung "Eleftherotypia". Ein "hoher Funktionär" des Internationalen Währungsfonds (IWF) halte eine Umschuldung Griechenlands bis Ende 2012 für eine klare Sache.

Laut Nachrichtenagentur Reuters gehen mehrere Vertreter der Bundesregierung sogar davon aus, dass Griechenland nicht ohne Umschuldung über den Sommer kommen wird.

EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark lehnt die Idee von Umschuldungen im Euroraum offiziell hingegen weiter ab. "Das würde das Problem nicht lösen - im Gegenteil", sagte er der portugiesischen Tageszeitung "Publico". Auch der niederländische Zentralbankchef Nout Wellink hat Spekulationen über eine Umschuldung Griechenlands zurückgewiesen. "Es ist möglich, die öffentlichen Finanzen Griechenlands ohne Schuldenrestrukturierung zu sanieren und die Volkswirtschaft wieder aufs Gleis zu setzen“, sagte Wellink zur "Financial Times Deutschland".

Die Märkte trauen dem Euro-Rettungsschirm und dem Hilfspaket für Griechenland nicht zu, die Schuldenkrise der angeschlagenen Staaten dauerhaft zu lösen. Dies zeigen die deutlich gestiegenen Risikoaufschläge bei Staatsanleihen der Schuldensünder. Die Rendite für griechische T-Bills mit einer Laufzeit von 13 Wochen stieg am Dienstag nach einer Auktion auf 4,1 Prozent. Der Risikoaufschlag für die richtungsweisende 10-jährige griechische Anleihe gegenüber der entsprechenden deutschen Bundesanleihe beträgt inzwischen 11,4 Prozentpunkte (1.140 Basispunkte).

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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