Grenzfreies Europa macht Fortschritte
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Zum Jahreswechsel sind bekanntlich offiziell die Grenzkontrollen in insgesamt neun weiteren EU-Staaten weggefallen. Konkret betroffen sind Polen, Tschechien, Ungarn, Slowenien, Slowakei, Lettland, Estland, Litauen und Malta. Damit steigt die Zahl der Länder, in denen es keine Kontrollen mehr für Pkw- und Zugreisende sowie in Häfen und auf Schiffen gibt (am 30. März 2008 werden auch noch die Kontrollen an Flughäfen abgeschafft), von 15 auf 24. Der Schengen-Raum umfasst dadurch nun rund 400 Millionen EU-Bürger vom Baltikum bis nach Portugal. Die neue Reisefreiheit ist grundsätzlich eine begrüßenswerte Entwicklung. Schließlich wächst der alte Kontinent damit weiter zusammen und die Diskriminierung bestimmter Länder wird weiter verringert. Auch zählen Reisefreiheit und Freizügigkeit zu den Grundsätzen der EU. Außerdem erinnert das Ereignis 62 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs daran, wie viel sich im Laufe der Jahrzehnte in Europa zum Positiven verändert hat und wie wertvoll es ist, in Freiheit und in Frieden zu leben.
Trotz aller Freude, die ich als bekennender Europäer über solche Fortschritte empfinde, sollten aber auch die Warnungen der Skeptiker Ernst genommen werden. Dabei geht es meistens um Sicherheitsbedenken und der Angst vor einem Anstieg der Kriminalität, Korruption und des organisierten Verbrechens. An den verschobenen Ostgrenzen wird der eine oder andere (schlecht bezahlte) Beamte garantiert die Hand aufhalten und einige Verbrecher werden sicherlich versuchen, ihr Tätigkeitsfeld in Richtung Westen zu verschieben. Wegen dieser Gefahren ist es gut zu wissen, dass die neue Schengen-Außengrenze in den vergangenen Jahren technologisch massiv aufgerüstet wurde, sie weitgehend abgeschottet ist und eine zentrale Datenbank bei der Überwachung hilft. Dennoch kann es ergänzend nicht schaden, wenn jeder Bürger zusätzlich selbst darum bestrebt ist, den Anfängen zu wehren. Denn die hierzulande deutlich geringere Korruption im Alltagsleben und das weitaus weniger ausgeprägte Existenz organisierter Kriminalität ist eine der größten Vorteile, die wir haben. Und weil das Böse leicht zersetzend wirkt, kann es nicht schaden, wenn wir dieses Gut mit aller Macht verteidigen. Mit Vorurteilen hat dies überhaupt nichts zu tun, weil ich auch eigener Erfahrung weiß, dass in Mittel- und Osteuropa mehrheitlich mindestens genauso viele anständige Leute leben wie in Westeuropa.
Herzlichst Ihr Jürgen Büttner
Quelle: Ostbörsen-Report
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