Greenspan warnt asiatische Zentralbanken
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FED-Chef Alan Greenspan hat gestern in einer Rede die asiatischen Zentralbanken davor gewarnt, mit ihren Dollar-Stützungskäufen in bisherigem Maße fortzufahren. Die Volkswirtschaften Chinas und Japans, so Greenspan, könnten selbst ernsthafte Probleme bekommen, wenn sie wie bisher mit Unmengen eigenen Geldes US-Staatsanleihen erwerben würden. Im Falle Chinas riskiere man durch die Bemühungen, den Yuan gegenüber dem Dollar in einer schmalen Range festzuhalten, allmählich eine Überhitzung der eigenen Volkswirtschaft.
Vor allem aber der Umfang der japanischen Interventionen sei "furchteinflößend". Man habe dort allein in den letzten beiden Monaten US-Papiere für rund 100 Milliarden Dollar aufgekauft. Die japanische Geldpolitik komme damit allmählich an einen Punkt, an dem sie den Interessen des eigenen Landes schaden könne. Früher oder später werde das für Interventionszwecke gedruckte Geld nach Japan zurückschwappen und die dortige Volkswirtschaft überfluten. Vor allem zum aktuellen Zeitpunkt, zu dem die japanische Deflationsneigung allmählich als überwunden erscheine, riskiere man dadurch ein Umkippen in ein inflationäres Umfeld.
Befürchtungen, dass ein Fortfall der Anleihenkäufe durch asiatische Zentralbanken die Preise von US-Anleihen drücken und zu volkswirtschaftlich ungünstigen Zinsverteuerungen führen könne, teilte Greenspan aber nicht. Hier seien noch viele andere Faktoren am Werk. Das Volumen der asiatischen Käufe sei insgesamt für den Anleihenmarkt nicht so bedeutsam, wie dies oft vermutet werde.
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