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10:00 Uhr, 21.01.2002

Greenspan Rede: Keine weiteren Zinssenkungen?

Der Chairman der US-Zentralbank, Alan Greenspan, hat vielleicht einen zu pessimistischen Ausblick auf eine Erholung der US-Wirtschaft gegeben.

Investoren erwarteten ursprünglich, dass Greenspan in seiner Rede Hinweise auf weitere Zinssenkungen geben wird, was er allerdings nicht tat.

"Ich denke der Anleihen Markt hat vermutlich nach der Stellungnahme von Chairman Greenspan überreagiert," so Sung Won Sohn, leitender Ökonome von Wells Fargo im US-Bundesstaat Minneapolis. "Wenn man die Rede genauer betrachtet, so erkennt man, dass sie relativ ausgeglichen ist, und sie verweist auf Wachstumssignale, warnt aber auch vor Risiken in der Zukunft."

Investoren können die Chance einer weiteren Zinssenkung mit dem Verlauf der Federal Funds Futures bestimmen, die an der Chicago Board of Trade gehandelt werden.

Vor der Rede von Greenspan lag die Chance für eine weitere Zinssenkung bei 25 Prozent, nach der Rede schoss die Wahrscheinlichkeit auf 75 Prozent hinauf, zum Ende der Woche ging der Wert wieder auf 33 Prozent zurück.

"Die Stimmung im Markt war vor der Rede zu bullish und die Investoren erwarteten, dass der Chairman diese Stimmung untermauern würde," so Sohn. "Chairman Greenspan enttäuschte, indem er einiges an kaltem Wasser auf diesen Optmismus schüttete."

"Greenspan wollte nur ein Signal geben, dass wir noch nicht alles überstanden haben," so Richard Yamarone, Volkswirt bei Argus Research in New York. "Wenn die Fed zum Ende des Monats die Zinsen nicht senken wird, ist zu erwarten, dass der Markt dies nicht als Ende des Zinssenkungszyklus und als Beginn von Zinserhöhungen überbewerten wird."

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