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20:08 Uhr, 30.04.2003

Greenspan rechnet mit Erholung im 2. Halbjahr

US-Notenbankchef Alan Greenspan rechnet im zweiten Halbjahr mit einer Konjunkturbelebung in den USA, welche sich auch am Arbeitsmarkt widerspiegeln werde. In seiner Anhörung vor dem Repräsentantenhaus zeigte Greenspan sich zurückhaltend gegenüber dem Steuersenkungsprogramm des US-Präsident George W. Bush, während er sich noch vor Wochen dagegen aussprach. Größtes Hindernis für die Wirtschaftserholung seien die Unternehmen, die aufgrund mangelnden Vertrauens sich mit Investitionen zurückhalten. Doch gebe es mehrere positive Signale, die auf eine baldige Erholung hindeuten, so Greenspan.

Weitere Meldungen aus dem BörseGo.de Newsticker zur heutigen Rede des US-Notenbankchefs:

Greenspan: SARS beeinflusst US-Wirtschaft nur gering

Laut dem US-Notenbankchef Alan Greenspan hatte der SARS-Virus bislang nur eine geringe Auswirkung auf die US-Wirtschaft und wirkte sich vornehmlich auf die Tourismus- und Reisebranche aus. Auch in Asien hätten sich die Auswirkungen auf die Wirtschaft bislang in Grenzen gehalten, so Greenspan. Es könnte jedoch sein, dass jene Unternehmen aus der produzierenden Industrie negativ betroffen werden könnten, die sich auf "just in time" Lieferungen nach Asien verlassen. Jedoch habe es auch in Asien bei solchen Unternehmen bisher keine Auswirkungen gegeben.

Alan Greenspan: Vorsichtig optimistisch

US-Notenbankchef Alan Greenspan zeigt sich vorsichtig optimistisch, was die Entwicklung der US-Wirtschaft anbelangt, legt aber seine warnende Haltung nicht ab. Greenspan geht nach wie vor davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in diesem höher als im letzten Jahr sein wird, jedoch seien der Zeitpunkt und das Ausmaß der Erholung ungewiss. Greenspan gab keinen Hinweis auf eine mögliche Leitzinssenkung bei der Tagung des Offenmarktausschusses am Dienstag nächster Woche. Die Finanzmärkte seien seit dem Start des Irakkrieges gestiegen, jedoch blieben die Wirtschaftsdaten "gemischt", so Greenspan weiter. Es werde Zeit brauchen, bis die fundamentalen Trends der Wirtschaft klarer werden. Die Zentralbank sei nach wie vor "aufmerksam", was das mangelnde Vertrauen der Unternehmen in die Wirtschaft anbelange. Eine weitere Disinflation sei "nicht willkommen", da sie die Gewinnmargen der Unternehmen und das Wiedereinsetzen der Unternehmensinvestitionen behindere.

Erste Reaktion auf Greenspan-Rede

Ian Shepherdson, Chefvolkswirt von High Frequency Economics, teilt mit, dass in der Rede des US-Notenbankchefs Alan Greenspan keine Hinweise auf eine mögliche Zinssenkung zu finden waren. Die Rede und die Haltung des Notenbankchefs sei "im Grunde" gegenüber dem Halbjahresberichtes aus dem Februar unverändert. "Kurz gesagt, Greenspan wird abwarten und die Lage beobachten. Er wird nur eine Zinssenkung durchführen, wenn es eine Art Zusammenbruch des Marktes geben wird", so Shepherdson. Der Offenmarktausschuss wird zur Bestimmung der Leitzinsen am Dienstag nächster Woche tagen.

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