GPRS: Die Hoffnung stirbt zuletzt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
02.02.2002
Die Hoffnung in den neuen Datendienst GPRS (General Packet Radio Service) war gross als dieser Anfang des Jahres an den Start ging. GPRS sollte das mobile Internet populär machen und zahlreiche neue Dienste an die Kunden bringen. Der neue Datendienst ist um ein vielfaches schneller als unser aktueller Mobilfunkstandard GSM. Es werden die Daten nicht in einer fixen Verbindung gesendet, sondern in einzelnen Datenpakete.
Dies ermöglicht nicht nur eine wesentlich schnellere Übertragungsgeschwindigkeit. GPRS bietet eine "always on" Verbindung, d.h. der Nutzer ist immer im Netz und zahlt nur für das übermittelte Datenvolumen. Je nach Gerät werden derzeit 50 Kilobit pro Sekunde erreicht. Zukünftig sollen sogar bis zu 110 Kilobit pro Sekunde mit GPRS möglich sein. Der Datendienst soll einen fließenden Übergang zu UMTS, dem neuen Mobilfunkstandard der dritten Generation schaffen, der voraussichtlich Ende 2002 an den Start gehen wird.
Wie eine aktuelle Umfrage in der UMTS-Report.com - Community zeigt, ist GPRS noch längst nicht so verbreitet wie die Mobilfunkanbieter es hoffen. Gerade mal 8 Prozent nutzen den Datendienst regelmäßig, 16 Prozent wollen GPRS immerhin bald einmal testen. 76 Prozent wollen derzeit nichts von GPRS wissen.
Das kommt nicht von ungefähr. In einer im Dezember durchgeführten Umfrage in der UMTS-Report.com - Community konnten gerade 17 Prozent etwas mit dem Wort GPRS anfangen. Wie soll sich der Dienst also durchsetzen, wenn ihn keiner kennt ?
GPRS bringt für viele Handybesitzer auf den ersten Blick einfach keine entscheidenden Vorteile mit sich. Erst sehr zögernd brachte die Industrie geeignete Geräte auf den Markt. Hinzu kommt die bescheidende Bewerbung von GPRS-Handys und Tarifen. Die Nutzer sehen derzeit einfach keinen entscheidenden Vorteil in der Nutzung von WAP-Diensten.
"Wenn wir im 1. Quartal diesen Jahres mit eigenen Datendiensten starten, ist für uns der Aspekt der einfachen Bedienung ganz entscheidend. Den Kunden interessiert es wenig, ob das Foto, das auf sein Handy geschickt wird, via GPRS oder UMTS kommt. Es muss vor allem unkompliziert funktionieren", sagt Matthias Quaritsch, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Mobilcom.
WAP kann nur dann seinen Erfolg feiern, wenn entsprechende Handys auf dem Markt sind, die das mobile surfen schnell und interessant machen - mit GPRS und UMTS also!
Neben WAP wird auch die Weiterentwicklung der beliebten SMS, die MMS (Multimedia Messaging Service) eine wichtige Rolle spielen, ob GPRS und später UMTS erfolgreich am Markt werden. MMS ist ein offener Standard und erlaubt es jedem Mobilfunkanbieter diesen frei einzusetzen. Neben dem Senden von Bildern bietet MMS auch die Möglichkeit Textnachrichten, die länger als 160 Zeichen sind problemlos zu versenden. Weitere neue Features wie die Verwendung verschiedener Schrifttypen, das Versenden von Sounds und Video-Abschnitten sind nur einige Beispiele was der Handy-Nutzer in Zukunft erwarten kann.
Ob GPRS dieses Jahr den erhofften Durchbruch schaffen kann, wird davon abhängig sein, wie Industrie, Anbieter und Medien den vielversprechenden Datendienst präsentieren, weiterentwickeln und bekanntmachen.
Sollten Sie weitere Fragen zum Thema GPRS & UMTS, WAP oder MMS haben, schreiben Sie einfach eine Email an unsere Redaktion
Artikel von UMTS-Report.com
(redaktion@umts-report.com).
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.