Goldman Sachs: Der beste kommt ins Töpchen, die schlechten kommen ins Kröpchen
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Goldman Sachs wird im Dezember ein neues so genannts Best-of-Rainbow-Zertifikat an den Markt bringen, mit dem ein Investment in die Sektoren Immobilien, Rohstoffe und den europäischen Aktienmarkt ermöglicht wird. Dabei wird der Immobiliensektor durch den UBS Euroinvest Immobilien-Fonds, der Aktienmarkt durch den DJ EuroStoxx 50 Index und der Rohstoffsektor durch den GSCI Ultra Light Energy ER Index repräsentiert wird. Somit ist das Investment sehr Europa-lastig, da bis auf den international ausgerichteten Rohstoffindex die Aktien und Immobilien auf den Euroraum begrenzt sind. Der Clou des Produkts ist aber, dass nur der Sektor, der in der siebenjährigen Laufzeit am besten abschnitt, bei der Renditeberechnung Berücksichtigung findet. Die beiden anderen Sektoren mit der schwächeren Performance fallen indes weg.
Voraussetzung für die Partizipation an diesem Funktionsmechanismus ist allerdings, dass Sie das Zertifikat nach dem Kauf oder nach der Zeichnung bis zum Laufzeitende am 4. Dezember 2012 halten. Der Vorteil ist, dass Sie dann möglicherweise angefallene Gewinne steuerfrei einstreichen können. Nachteilig ist, dass sich in der Zwischenzeit die Rahmenbedingungen für die genannten Sektoren verschlechtern könnten und Sie dann im laufenden Handel zu einem ungünstigen Kurs verkaufen müssen. Denn der Kurs während der Laufzeit bestimmt sich über verschiedene Faktoren wie die Volatilität und das Zinsniveau. Das kann dazu führen, dass das Zertifikat auch dann unter den Ausgabekurs fällt, wenn die Basiswerte positiv performen. Dieses Gegenargument wird jedoch dadurch gemildert, dass Immobilien, Rohstoffe und der Aktienmarkt eine entgegengesetzte Korrelation zueinander aufweisen, sodass es eine verringerte Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass über die Laufzeit des Zertifikats alle drei Sektoren gleichzeitig an Wert einbüßen.
Die Performance, die Sie am Laufzeitende ausbezahlt bekommen, richtet sich nach der Performance des stärksten der drei Sektoren Immobilien, Rohstoffe und Aktien. Die Performance wird dabei nach der so genannten „asiatischen Performanceberechnung“ ermittelt. Dabei wird jeweils im Abstand von drei Monaten die Wertentwicklung seit Auflage des Zertifikats bestimmt. Insgesamt gibt es während der siebenjährigen Laufzeit 28 Performance-Stichtage. Am Laufzeitende wird für jeden Sektor die durchschnittliche Wertentwicklung dieser 28 Performance-Stichtage ermittelt. Schließlich geht dann der stärkste Sektor mit 100 Prozent Gewichtung in die Renditeberechnung ein, während die beiden schwächeren Sektoren wegfallen.
Ein großer Vorteil der asiatischen Performanceberechnung ist, dass die Wertentwicklung gegen Ausreiser an Einzelstichtagen gefeiht ist. Würde die Performance nur am letzten Handelstag mit dem ersten Handelstag verglichen, so könnte ein schwacher Schlusskurs die gesamte Performance „zersägen“. Bei der asiatischen Performanceberechnung gehen jedoch auch kurzfristige positive, aber auch negative Schwankungen während der Laufzeit in die Performanceberechnung mit ein. Negativ zuzurechnen ist der Methode die Tatsache, dass bei einer langen Seitwärtsbewegung die Performance verwässert. So kann bspw. der beste Sektor seit Laufzeitbeginn um 20 Prozent gestiegen sein. Wenn der beste Sektor jedoch in den letzten Monaten der Laufzeit stattfand, und er davor jahrelang eine Seitwärtsphase vollzog, wirkt sich dies kaum mehr auf die Performance durch die asiatische Berechnungsmethode aus.
Trotzdessen ist die Anlage in das Zertifikat durch die Diversifizierung in die drei Sektoren Immobilien, Aktien und Rohstoffe im Sinne der modernen Portfoliotheorie nach Markowitz (Diversifizierung) attraktiv. Zudem spricht für das Zertifikat, dass die schwächsten beiden Sektoren überhaupt keine Berücksichtigung finden. Das Zertifikat mit der WKN GS8TTY kann noch bis zum 2. Dezember gezeichnet werden.
Jochen Stanzl – BörseGo GmbH
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